[Ashton P.o.V]
Luke überlegte eine Weile, ehe er auf meine Frage antwortete.
"Es ist immer gut, zwei Ansprechpartner zu haben, wenn man hier mal nicht klarkommen sollte.", meinte er schließlich. Zufrieden lehnte ich mich in meinen Stuhl zurück, wobei Louise ihn einfach nur ziemlich ungläubig anstarrte.
"Schau nicht so dumm, Schnabeltier - sonst bleibt dir der Blick für immer.", sagte ich lachend zu Louise und sie warf einen drohenden Blick in meine Richtung. "Pass bloß auf was du sagst Mr.Ich-halte-mich-für-mega-cool." Ich war ein wenig erleichtert, dass ich nicht mehr auf ihren Spruch antworten musste, denn unser Sozialkundelehrer Mr.Raven betrat den Raum.
Er wartete noch zwei Minuten. Dann räusperte er sich und begann mit dem Unterricht.
"Hallo. Ach wie ich sehe haben wir einen neuen Schüler, und das mitten im Semester. Sehr erfreut, ich bin Mr.Raven und wie heißt du?" Luke wurde rot. Er fing an zu stottern. "Ich ehm...Ich bin Luke Hemmings, Sir." - "Nehmt euch mal ein Beispiel an...wie heißt du nochmal?...Luke! So stellt man sich einigermaßen höflich vor. Und wenn wir schon beim Plaudern sind: Wer hätte denn Lust kurz und knapp den Stoff der letzten Stunde zu erklären, damit unser neuer Schüler weiß, was wir gerade machen?" Stille. Klar, dass dann keiner mehr was sagte.
Der Lehrer ging durch die Reihen und blieb bei meinem Tisch stehen. Ich hielt den Atem an und wartete, dass er mich dazu verdonnerte die Zusamenfassung zu halten. Doch er drehte sich einfach und rief wen anders auf. "Calum? Wenn du so freundlich wärst, erkläre bitte was wir gerade in Sozialkunde machen." Dieser rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Von meiner Clique war keiner so richtig gut in der Schule. Zumindest die, die im selben Jahr waren.
"Also es ging um...um die ehm...uhm die Volksouveränität als Ausdruck von Freiheit und Selbstbestimmung. Ausgewogenheit von Rechten und Pflichten...ehm...und die Bedeutung von Toleranz, Engagement und Zivilcourage.", ratterte Calum die einzelnen Stichpunkte unseres letzten Eintrags runter und setzte ein stolzes Grinsen auf. Mr.Raven hob eine Augenbraue. "Sehr, sehr beeindruckend war das, Calum. Vielleicht wäre mein Abschluss besser gewesen, wenn ich so gut gespickt hätte wie du." Hier und da war nun vereinzelt Kichern zu hören.
"Gib mir bitte den Zettel, den du da liegen hast." Mein Kumpel hob selbstverteidigend die Hände. "Ich hab da keinen Zettel!" - "Für wie dumm hältst du mich? Ich kann ihn von meinem Platz aus sehen.", sagte der Leher, nun etwas ungeduldiger. "Ich hab da keinen-" - "Du bekommst für die 'Zusammenfassung' eine sechs. Wenn dir das nicht genügt kannst du auch noch nachsitzen." Das überzeugte Calum und er stand mit dem Zettel auf. "Sehr gnädig von dir, dass du ihn doch noch rausrückst.", meinte unser Lehrer und riss ihm das Blatt aus der Hand.
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Der Gong rettete mich vor einem Diagramm, dass ich an die Tafel zeichnen sollte und ich ließ erleichtert die Kreide fallen.
Luke und Louise waren schon dabei, das Klassenzimmer zu verlassen. Ich durfte den Jungen nicht aus den Augen verlieren, da ich jede Chance mit ihm zu reden nutzen musste. Wir hatten jetzt Freistunde - also ein guter Zeitpunkt, um mit ihm ein Gespräch anzufangen.
12 Tage noch, sagte ich in Gedanken zu Michael. Noch 12 Tage um ihn auf meine Seite zu bringen, das schaff ich lässig!
Mit einem guten Gefühl nahm ich platz. Luke war sichtlich erleichtert, dass er sich hier nicht mehr vorstellen musste und setzte sich in die erste Reihe. Nicht dein Ernst..., dachte ich mir, nahm meine Sachen und begab mich auf den Weg zu ihm. Gerade als ich mich setzte betrat unsere Aufsicht den Raum.
"Ashton? Ashton Irwin? In der ersten Reihe? Was ist denn mit dir passiert?", meinte sie und setzte sich. "Macht bitte eure Hausaufgaben. Wenn ihr Gruppenprojekte bearbeiten müsst sagt mir bitte Bescheid und ich gebe euch einen Pass für den Computerraum.", meinte sie noch und korrigierte dann irgendwelche Aufsätze.
Kaum hatte die Lehrerin fertig gesprochen, arbeitete Luke auch schon konzentriert an seinen Aufgaben. Innerlich seufzte ich, doch äußerlich ließ ich mir nicht anmerken, wie streberhaft ich das wirklich fand. "Psst...Luke...' Er legte seinen Stift beiseite und sah mich an. "Was ist denn? Hast du ein Problem mit den Mathe Hausaufgaben? Also das geht so...", begann er, doch ich unterbrach ihn - "Nein, nein. Mit meinen Aufgaben passt alles, ich wollte nur fragen, ob du nach der Schule..." Ich überlegte. "...ob du nach der Schule mit mir abhängen willst", sagte ich schließlich und wartete auf seine Antwort.
Sein Gesicht verzog sich. "Abhängen? Was meinst du damit?" Ich seufzte, diesmal nicht nur in Gedanken, und erklärte: "Keine Ahnung...Videospiele spielen?" Was besseres viel mir beim besten Willen nicht ein. "Ich denke nicht, dass meine Eltern das erlauben. Nach der Schule muss ich sofort lernen und danach besuche ich jeden Tag um halb drei meine Großmutter." Ich rollte mit den Augen. "Kannst du das nicht mal ausfallen lassen? Ein bisschen raus gehen?" - "Also ich...-" Da wurden er von der Lehrerin unterbrochen: "Hemmings, Irwin - Falls euch eure Hausaufgaben nicht genügen habe ich noch jede Menge hier!" sagte sie bissig und Luke nickte, murmelte eine Entschuldigung und machte sich wieder an seine Aufgaben.
Der Rest der Stunde verlief ziemlich ruhig und langweilig, doch danach hatten wir Geschichte. Wir schrieben einen Test. Luke hätte nicht mitschreiben müssen, da das seine erste Geschichtsstunde hier war und der Lehrer wohl vermutete, er könnte sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen. Doch Hemmings wollte mitschreiben.
Wie machte er das bloß? Ich kannte ihn noch nicht lange, konnte aber schon feststellen, dass er vermutlich zwei Drittel seines Tages mit Schule und Lernen beschäftigt war. Trotz alle dem war ich fest überzeugt davon, dass ich nach der Schule was mit ihm unternehmen konnte, um eine Basis herzustellen.
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Aѕ Cσℓ∂ Aѕ Icє [LASHTON AU]
FanfictionLuke Hemmings, so heißt der neue Schüler. Nett, wohl erzogen und - das aller wichtigste - total unschuldig. Genau das waren die Vorraussetzungen für Ashton. Ashton Irwin, das genaue Gegenteil von Luke. Was tun, wenn du das Vertrauen eines schüchter...