Kapitel 5: Das Buch der achten Königin

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Sicht Sachiko:

Erleichtert atmete ich aus, als ich Izumo und die andern entdeckte. Dabei fiel mir besonders eine Sache auf. Mikotos Jacke in Kusanagis Hand.
"Ich bringe schnell Mikotos Jacke hoch, dann mache ich euch Abendessen" Ich ging zu ihm.
"Gib sie mir, ich wollte sowieso nach oben gehen, dann lege ich sie in sein Zimmer" versprach ich. Er sah mich eine Weile an, bis er nickte und sie mir gab. Ich nahm sie und ging nach oben. Die Jacke war noch ganz warm. Ich seufzte. Der Gedanke das Mikoto jetzt in einer ungemütlichen Zelle lag, gefiel mir so gar nicht. Ich wusste nicht warum, aber ich machte mir Sorgen um ihn. Ich drückte die Jacke an mich und vergrub meine Nase darin. Sie roch so schön nach ihm und hatte seine Wärme.....
Ich ließ mich auf mein Bett nieder, wann ich in mein Zimmer gegangen war, wusste ich nicht, zu sehr zog mich die Jacke in ihren Bann. Was passierte wohl, wenn sein Schwert ganz kaputt ging? Starb Mikoto dann? Oder war er dann einfach kein König mehr? Ich schloss die Augen. Nachher würde ich Kusanagi danach mal fragen. Doch jetzt wollte ich einfach hier liegen und etwas nachdenken. In den letzten Stunden war so viel passiert. Und jetzt war Mikoto gefangen, irgendwo war das auch meine Schuld, immerhin wollte der blaue König auch mich haben. Aber warum so plötzlich? Was stand denn in diesem Buch? War ich wirklich diese ominöse achte Königin? Wenn ja, konnte ich dann irgendwas tun, um Mikoto zu helfen? Ich musste irgendwie dieses Buch kriegen, vielleicht wusste ich vor meinem Gedächtnisverlust schon etwas darüber und konnte mich dann daran erinnern, wenn ich es las. Aber das Buch hatten die Blauen, es war unerreichbar für mich...... Es musste doch etwas geben was ich tun konnte..... Irgendetwas.....
Langsam schlief ich ein, noch immer hielt ich die schwarze Jacke fest im Arm, die Nase darin vergraben.

"Re...... Ihn..... Rette..... ihn......... Rette ihn...... Los......."
"Was? Wer bist du? Wo bist du? Und wo bin ich? Wen soll ich retten?" verwirrt sah ich mich um, doch es war alles dunkel.
"Rette den........ König....." sprach die seltsame Stimme erneut. König? Welchen? Es gab so viele!
"Welchen König meinst du?! Und wie soll ich ihn retten?" rief ich nun.
"Mi..... Ko...... To...... Sein Schwert...... Es wird fallen....... Du musst ihn retten....." Mikotos Damokles wird fallen?! Aber dann...... Wird er doch sterben.....
"Wer bist du?" Die Stimme fing an zu kichern.
"Ich bin du!" Hä? Verstand ich nicht.
"Was meinst du damit?!" Plötzlich erschien vor mir eine junge Frau, welche mich freundlich anlächelte, um sie herum schimmerte es in allen erdenklichen Farben. Moment mal..... Das war ich! Aber wie war das möglich?!
"Ich bin dein Unterbewusstsein. Oder anders ausgedrückt...... Ich bin die Königin in dir"
"Die Königin? Also bin ich wirklich diese Frau von der Prophezeiung?"
"Du hast nicht mehr viel Zeit. Du musst dich beeilen, wenn du den roten König noch vor dem Damokles Down retten willst"
"Aber wie mache ich das? Ich weiß doch noch nicht einmal meinen richtigen Namen, wie soll ich dann wissen wie ich ihm helfen kann?"
"Du...... schaffst....... das......... Glaub..... An...... Dich...... Regenbogen Königin...... Navya"

Izumos Sicht:

Sachiko verhielt sich wirklich merkwürdig. Im Tower hatte ich gehört, wie sie Totsuka aufforderte, zu bleiben, damit sie Mikoto helfen konnten. Natürlich wusste sie nichty dass Mikotos Gefangennahme zum Plan gehörte. Als wir eben hereingekommen waren, sah sie so besorgt aus, als würde ihm jeden Augenblick etwas schreckliches passieren. Naja, sonderlich abwegig war der Gedanke nun auch wieder nicht, immerhin war Mikotos Damokles kurz vor dem Down. Aber das wusste sie nicht, keiner wusste, dass es so schlecht um ihn stand. Nur Könige wussten es. Also war zu erahnen, dass auch Reisi es wusste. Ich selbst wusste es, weil Mikoto es mir gesagt hatte. Er schlief schlecht, weil er ständig aufpassen musste, dass seine Kräfte nicht außer Kontrolle gerieten. Aber wenn sie wirklich diese Königin von der Prophezeiung war..... Konnte sie das Damokles dann reparieren? Das würde Mikoto retten. Aber ihre ganze Art verwunderte mich, wie sie Mikoto die ganze Zeit ansah, wie sie sich Sorgen um ihn machte, obwohl sie ihn gerade mal so kurz kannte..... War es möglich, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte? Weil sie in der Lage war, sein Schwert zu reparieren? Das würde es erklären.... Überrascht sah ich auf, als Anna plötzlich aufsprang und im ganzen Raum herumlief und etwas zu suchen schien.
"Was ist los Anna?" fragte ich die kleine Lolita.
"Sie sind weg!" rief sie, fast schon panisch. Verwirrt sahen wir uns an.
"Was ist weg Anna-chan?" wollte diesmal Tatara wissen.
"Meine Murmeln! Sie sind weg! Ich muss sie doch immer bei mir haben! Immer!" Kaum hatte sie dies ausgesprochen, sprangen alle auf und suchten mit der Weißhaarigen. Auf dem Boden, unter der Couch.... Yata fuhr nochmal den Weg zum Tower ab.
"Anna, beruhige dich erstmal. Wo hattest du sie denn zuletzt?" fragte ich und hockte mich zu ihr hinunter. Sie sah mich an und schien zu überlegen.
"Im Tower" antwortete sie dann.
"Okay. Wir finden sie. Versprochen. Komm wir schauen mal oben in Mikotos Jacke nach. Vielleicht hast du sie ihm unbewusst gegeben" Sie lief zur Treppe und ich folgte ihr.

Wächterin des DamoklesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt