Kapitel 8: Das ist die Drohung einer Königin!

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Navyas Sicht:

"Deine Farbe.... hat sich geändert" Verwirrt sah ich sie an.
"Was meinst du damit?"
"Das Rot ist kräftiger und größer geworden, während die anderen Farben kleiner und schwächer geworden sind...." erklärte sie.
"Bist du dir sicher, dass es mein Rot ist? Und nicht Mikoto-sans?" hakte ich nach, da der König schließlich auf mir lag. Sie nickte.
"Ganz sicher" Sehr seltsam..... War das, weil ich ihm half? Hmm.... Vielleicht war das auch ganz normal, wenn ich meine Kräfte einsetzte. Ich dachte eine Weile darüber nach, doch ich fand keine richtige Erklärung dafür. Als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich zusammen und sah erschrocken zu Izumo.
"Keine Angst, ich bins nur. Hier du solltest etwas essen und trinken. Ich bezweifle nämlich, dass du hier so schnell weg kommst" lächelte er und zeigte mir einen Teller und eine Tasse Tee, welches er auf einen kleinen Tisch neben mir gestellt hatte.
"Danke Kusanagi-san" Er wank ab und ging wieder hinter den Tresen. Ich unterbrach meine Reperaturarbeiten und Streicheleinheiten, um erstmal etwas zu trinken. Das fühlte sich gut an..... Ich hatte gar nicht bemerkt, dass mein Hals so trocken geworden war. Izumo hatte mir einen Kirschtee gemacht, welcher wunderbar schmeckte. Dazu gab es ein paar Sandwiches. Ich lächelte, sie sahen aus wie auf diesen typischen Bildern. Ich hatte das nie so hinbekommen.... Als ich aufgegessen hatte, bewegte ich vorsichtig meine Füße und Unterschenkel, welche bereits ganz taub waren. Es half nur geringfügig, weshalb ich zu Mikoto sah. Am liebsten, würde ich für immer so sitzen, aber es war wirklich unangenehm seine Beine nicht mehr zu spüren..... Der Verursacher jedoch schien auch weiterhin friedlich zu schlafen.... Wie lange schlief er jetzt schon? Ich sah auf die Uhr. Es war Abend, das hieß mindestens 4 Stunden! Kein Wunder, dass ich meine Beine nicht mehr spürte. Aber ich wollte ihn jetzt auch nicht wecken, wenn er sonst immer so schlecht schlief..... Was für eine Zwickmühle.....
"Na schlafen deine Beine?" schmunzelte Tatara und ich nickte.
"Ja.........aber ich will ihn auch nicht wecken" murmelte ich und er nickte verstehend.
"Er hasst es aufgeweckt zu werden"
"Schläft er sonst immer so lange?"
"Ich glaube ganz am Anfang hat er mal fast einen ganzen Tag geschlafen"
"Ich glaub nicht, dass ich so lange durchhalten würde....." Er lachte leise.
"Wer würde das schon" Mikoto drehte sich um und ich sah, fast schon ein wenig hoffnungsvoll, zu ihm hinunter. Doch der König schlief weiter. Leise seufzte ich und vertrieb mir die Zeit wieder damit, ein wenig mit seinen Haaren zu spielen.
"Soll ich ihn für dich wecken?" bot er mir an, doch ich schüttelte den Kopf.
"Nein, schon gut. Er wird den Schlaf brauchen"
"Na gut, dann...." Tatara wurde unterbrochen, als Yata lautstark zu Tür herein platzte.
"Yata, du sollst hier nicht immer so hereinstürmen!" meckert Izumo sofort mit ihm.
"Tut mir leid Kusanagi-san! Hm? W-wa-was macht ihr d-da?" er lief rot an und starrte Mikoto und mich an.
Gerade als ich antworten wollte, murmelte Tatara ein: Oh oh.... Jetzt hat er es geschafft
Verwirrt sah ich ihn an, doch da setzte Mikoto sich auch schon auf und starrte Yata mit einem Todesblick an, welcher sofort den Kopf einzog. Keine Sekunde später flimmerte um den König bereits, für alle gut sichtbar, die flammende Aura.
"M-Mi-Mikoto-san....." stotterte er nur. Ich schmunzelte, diese Situation war einfach nur lustig. Ich konnte es nicht mehr unterdrücken und fing an zu kichern. Alle sahen mich kurz perplex an, bis sie dann auch grinsten oder schmunzelten. Ich stand auf und streckte mich. Aaaah tat das gut~ Mikoto lehnte sich seufzend zurück und steckte sich eine Zigarette an.
"Können wir dann?" fragte Yata, nachdem er sich scheinbar von dem Schreck erholt hatte.
"Klar" antwortete Tatara, zog seinen Mantel an und sie gingen mit Anna los. Ich sah ihnen nach und ging kurz nach oben, um meinen Mantel in mein Zimmer zu bringen, welcher neben mir lag. Als ich wieder herunter kam, seufzte Izumo gerade und murmelte etwas vor sich hin. Ich setzte mich wieder zu Mikoto und sah den Barkeeper fragend an.
"Ich bin mal eben im Keller Nachschub holen. Wenn was ist ruft einfach" und schon war er weg.

Nun waren wir allein und die Stille machte sich breit. Krampfhaft überlegte ich mir ein Gesprächsthema. Da gab es doch noch irgendetwas das ich wissen wollte.....
"Mikoto-san?" sprach ich ihn vorsichtig an.
"Hmm?" brummte er, als Zeichen, dass er mir zuhörte.
"Warum sind du und der blaue König so  verfeindet?" neugierig sah ich ihn an.
"Er nervt mich einfach"
"Das ist alles?" fragte ich irritiert.
"Er soll sich um seinen Scheiß kümmern und nicht um unseren" Hmm..., aber trotzdem sahen sie immer so...... freudig aus beim kämpfen.
"Ihr habt auch Spaß daran, gegeneinander zu kämpfen oder?" Er öffnete leicht seine Augen und sah zu mir.
"Es macht Spaß ihn zu vermöbeln, ja"
"Warum?"
"Keine Ahnung, ist einfach so. Vielleicht, weil andere zu schwach sind" grummelte er und ich merkte, dass er nicht mehr wirklich weiter reden wollte, aber ich war noch nicht fertig.
"Das kann für dich aber auch ziemlich gefährlich sein..... Gerade jetzt in deinem Zustand...... Du solltest damit besser aufhören und an deine Gesundheit denken. Dadurch wird es schließlich nicht besser und dein Clan leidet dann auch darunter"
Daraufhin erhielt ich einen skeptischen Blick von ihm. Ich glaubte, der nahm mich nicht ernst!
"Kümmer dich um deinen eigenen Kram, zum Beispiel deine Kräfte richtig unter Kontrolle zu kriegen" schnaubte er schnippisch und drückte seine Zigarette aus. Beleidigt bließ ich meine Wangen auf.
"Ich mache mir wirklich Sorgen um dich Mikoto..... Pass einfach auf dich auf ja? Es wird auch für dich nicht immer so gut laufen...."
"Soll das jetzt eine Drohung von so einem kleinen Mädchen sein?" wollte er daraufhin wissen.
"Nein." antwortete ich und er schien sich bereits damit zufrieden zu geben.
"Das ist keine Drohung von einem kleinen Mädchen. Das ist die Drohung einer Königin" entgegnete ich noch. Sein skeptisch musternder Blick hatte einen Hauch von Überraschung. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.
"Für so ein kleines Mädchen hast du ganz schön viel Mumm" grinste er dann leicht. Ich schaute ihn ein wenig böse an.
"Hast du mir nicht zugehört? Ich bin kein kleines Mädchen! Kleine Mädchen können nämlich keine Königin sein" streckte ich ihm die Zunge raus.
"Mutig, mutig, kleine Königin" Ich fing an zu schmollen.
"So klein bin ich gar nicht" Er lachte leise.

Wächterin des DamoklesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt