Weißt du noch?

Kapitel IX

Wir schlugen unser Lager hinter einem kleinen Hügel auf, in der Nähe von Magnolia.
Da die Stadt, überflutet von Soldaten war, trauten wir uns nicht rein.
Jetzt waren nicht nur Lucy und Levi gesuchte, sondern auch Erza und Natsu.
Ich komme davon, weil ich ihnen half.
Es brachte zwar nichts, sich ständig die Schuld dafür zu geben, doch ich schämte mich zu sehr.
,,Ich gehe zum Fluss.", sagte ich meinen Freunden Bescheid.
,,Ok, tu es dieses Mal aber auch wirklich.", warnte mich Erza.
Natsu lachte.
Dort angekommen setzte ich mich hin und beobachtete das Wasser.
Ich wollte meinen Kopf frei kriegen.
Zugegeben musste ich auch Tränen vergießen.
,,Ist alles ok?", fragte mich eine weibliche Stimme.
Ich erschrak.
Schnell wischte ich mir, meine Tränen weg und sah sie Person hinter mir an.
Es war Lucy.
,,Was machst du hier?"
,,Ich habe mir Sorgen gemacht, da du so bedrückt aussahst.", antwortete sie mit einer beruhigende Stimme.
,,Wie kannst du überhaupt, mit mir so ruhig reden, so als wäre nicht passiert?
Ich habe dich...Ich habe euch verraten."
Sie setzte sich neben mich und schaute auch ins Wasser.
Eine Weile herrschte Stille.
,,Weißt du...", fing sie an zu sprechen.
,,Fehler sind Hinweisgeber.
Sie erinnern dich daran, dass etwas noch nicht so ist wie es sein sollte."
Ich schaute sie mit geweiteten Augen an und sah ihr Lächeln.
Ihr Lächeln war wohltuend.
Kurz darauf merkte ich wie mir wieder die Tränen kamen.
Sie nahm mich in ihre Arme und ich weinte mich aus.
Es tat gut, alles raus zu lassen, auch wenn es Lucy war.
Bis die Sterne über uns erschienen, saßen wir am Fluss.
Dort wo wir das erste mal , vernünftig geredet hatten.
,,AUFSTEHEN!", brüllte Erza.
Es war wieder Tag und wir mussten weiter ziehen.
,,Heute müssen wir mindestens an das Hakobe-Gebirge ankommen.", bestimme sie.
Lucy und Levi seufzten laut und sacken in sich zusammen.
,,Der Gedanke daran, lässt jetzt schon meine Beine schwach werden.", beschwerte sich Lucy.
,,Diese Kälte...
Ich merke wie mir bitterkalt wird.", bibberte Levi.
,,Was ist denn mit euch los?", lachte sie Natsu aus.
Der Anblick der beiden war wirklich amüsant.
Erza sah die beiden finster an.
,,Habt ihr etwas zu melden?", sagte sie mit einer düsterere Aura.
,,NEIN!", riefen sie vereint.
Verdammt!
Erza ist wie der Teufel höchstpersönlich.
Wir brachen endlich auf.
,,HILFE!", schrie jemand.
Ich analysierte meine Umgebung und sah ein Mädchen mit kurzen, weißen Haaren.
Sie rannte schon beinahe um ihr Leben.
Aber warum?
Jetzt sah ich es auch!
Ein Biest rannte ihr hinterher.
Es hatte gigantische gelbe Hörner am Kopf und an den Schultern.
Auch dieses Monster hatte weiße Haare.
Sehr gut erkennbar, waren deine messerscharfen roten Klauen.
Sein Oberkörper und ebenfalls der Kopf, hatten einen Grünton.
Seine Beine waren Gelb.
,,LISANNA!", rief Natsu.
Stimmt, wenn ich genauer hin schaue, erkenne ich sie auch.
,,NATSU!", antwortete sie ihm.
,,Karyū no Kenkaku!"
Natsu umhüllte seinen Körper mit Feuer und raste mit einer überwältigende Geschwindigkeit auf das Biest zu.
Das Monster musste einen heftigen Schlag einstecken, was ihm erkennbaren Schaden hinzugefügt hatte.
Das Monster rannte weg.
,,NATSU!", rief Lisanna und stürmte auf ihn zu.
,,Ich bin dir so dankbar!"
Sie umarmte ihn fest.
Natsu sah immer noch besorgt aus und fragte nach ihrem Wohlbefinden.
Sie löste sie von der Umarmung, schaute ihm in die Augen und schluchzte.
,,Ja, jetzt schon, schließlich hast du mich gerettet."
Mein Blick wanderte zu Levi und Lucy die total verwirrt da standen.

Auf einmal saßen wir in einem gemütlichen Häuschen, das aus Holz bestand.
Bei uns waren noch zwei weitere Personen.
Ein Mädchen Namens Mirajane und einen Jungen, Elfman.
Diese Lisanna klebte an Natsu.
Mich würde es stören, aber das ist ganz ihm überlassen.
Levi-chan tippte mich an und flüsterte etwas zu mir.
Ich gab ihr meine Zustimmung und beobachtete weiterhin Lisanna Strauss.
,,Ihr drei seid also Geschwister?", fragte ich.
,,Ja, genau.
Wir benutzten auch alle Tranformationmagie.", antwortete mir Mirajane.
,,Aha.", gab ich misstrauisch von mir.
,,Danke, dass wir hier für eine Weile bleiben können.", bedankte sich Erza.
,,Das ist doch selbstverständlich.", sagte Elfman.
,,Wo dürfen wir schlafen?", fragte Gray.
,,Oben.", antwortete Mirajane.
Gray ging in das über uns liegende Stockwerk.
Ich schaute Levi-chan an und sie gab mir ein Nicken.
,,Dann werde ich auch schlafen.
Immerhin ist es schon spät."
Ich ging nach oben und schaute mich um.
Dieses Zimmer ist wirklich hübsch.
Gray war nicht da.
Vielleicht ist er Bad.
Das heißt ich habe noch ein paar Minuten um hier alles auf den Kopf zu stellen.
Ich fing an Schränke zu durchsuchen, unter dem Bett zu gucken und hinter Vorhängen zu schauen.
Als ich dort nichts fand, durchsuchte ich Sachen von Natsu.
Es hätte sein können, Lisanna steckte irgendwas in Natsus Beutel rein oder befestigte etwas.
Ich traue denen nicht und Levi-chan ebenfalls nicht.
Wir hatten ausgemacht alle im Auge zu behalten.
Nichts. Natsu hatte nichts auffälliges an seinen Sachen.
Jetzt Erza.
Die ganze Zeit hatte Angst, dass Gray kommen würde, deshalb schaute ich oft kurz zur Tür.
Erza auch nicht.
Nun Levi-chan und dann ich.
Wir beide waren auch unversehrt.
Zur guter letzt Gray.
Ich schaute eine lange Zeit zur Tür.
Die Quote das er dieses Mal käme, war verdammt hoch.
Er war eine ziemlich lange Zeit schon weg.
Ich ging zu seinem Beutel und durchsuchte ihn.
,,Man durchstöbert nicht die Sachen anderer Leute.", flüsterte mir eine tiefe, aber auch angenehme Stimme, in das Ohr.
Ich versteinerte.
Tatsächlich wurde ich erwischt.
Langsam drehte ich meinen Kopf zu Quelle der Stimme und erspähte Gray.
Ich drehte meinen ganzen Körper um und machte den Krebsgang nach hinten.
Dabei Stoß ich gegen den Nachttisch, welches neben sein Bett platziert war.
,,E-Es ist nicht das, wonach es aussieht!", versicherte ich ihm.
,,Aha."
Aha? Was soll ich denn jetzt damit anfangen?
Wartet er auf eine Begründung für meine Tätigkeit, die ich abgebrochen hatte?
Ok. Ich würde sie auch wollen.
,,Ich traue den Leuten nicht.
Deshalb durchsuche ich unsere Sachen.
Es könnte sein, dass sie uns was schlimmes untergemogelten haben.
Meine Sachen habe ich auch überprüft.
Du bist der letzte.", sagte ich.
,,Natsu und Lisanna sind Kindheitsfreunde.", erklärte er mir.
,,Das wusste ich nicht.
Tut mir leid."
Ich stand auf und legte mich in das Bett.
,,Gute Nacht", murmelte ich noch vor mich hin.
Mitten in der wachte ich auf.
Ich versuchte lange wieder einzuschlafen, doch ohne Erfolg.
Auf Zehenspitzen ging ich nach unten.
An der Küche angekommen, holte ich mir ein Glas Wasser.
Aus dem Fenster, sah ich Lisanna, die mit Soldaten redete.
,,Ja, genau.", stimmte sie etwas zu.
,,Ich werde sie hier behalten, dann könnt ihr sie euch schnappen.
Doch damit ist es klar ist.
Niemand von euch rührt Natsu an.
Verstanden?", fügte sie hinzu.
Die Soldaten gaben ihr ein Nicken und gingen anschließend.
Elfman und Mirajane kamen dazu.
,,Hast du alles mit ihnen vereinbart?", fragte Elfman.
,,Ja.
Kaum zu glauben, dass sie uns in die Falle getappt sind."
,,Stimmt.
Elfman, deine Idee mit deinem Beast Soul war echt gut.
Über deine Schauspielerkünste brauchen gar nicht erst anfangen darüber zu reden.", sagte Mirajane und lachte.
Ich wusste es!
Mein Glas lies ich stehen und schnell rannte ich nach oben, um Levi-chan zu wecken.
,,Levi-chan! Levi-chan!", flüsterte ich und rüttelte sie wach.
,,Lu-chan.", murmelte meine verschlafende Freundin.
,,Wir müssen hier weg.
Ich habe sie reden gehört.
Morgen werden Soldaten kommen und uns festnehmen."
,,Lass uns die anderen wecken."
Sie stieg aus dem Bett aus und fing an Erza und Gray zu wecken.
Ich hatte es schwer, einen tiefschlafenden Natsu, wach zu bekommen.
Nach mehreren Methoden schlug auch er, endlich die Augen auf.
Wir fünf saßen auf zwei gegenüberliegenden Betten verteilt und Levi-chan erklärte, gemeinsam mit mir unsere Lage.
Natürlich im Flüsterton.
,,Ihr Lügt!", protestierte Natsu.
,,Ich kenne Lisanna seit dem wir klein waren!
Sie ist nicht so ein Mensch.", fügte er noch hinzu.
,,Dann hast du dich wohl geirrt.", gab ich kalt von mir.
,,Lucy, es ist dunkel und wir sind alle müde.
Bestimmt hast du dir das nur eingebildet.", mischte sich Erza ein.
,,Warum seid ihr euch so sicher?", fragte Levi-chan.
,,Sie würden sowas niemals tuen.", sagte Natsu wieder.
,,Auf uns liegt ein Kopfgeld von 30 Millionen Juwelen.
Außerdem bist du davon nicht betroffen!", erwähnte ich.
Erza schaute auf den Boden.
Gray ebenfalls.
Anscheinend hatte ich gut argumentiert.
,,Ich vertraue Lisanna, dass reicht!", widersprach mir Natsu.
,,Hör zu Natsu, Menschen ändern sich.
Deine wunderbare Lisanna auch.", versuchte Levi-chan Natsu zu überzeugen.
,,Wenn wir los wollen, dann jetzt!", setzte ich ihn unter Druck.
,,N-Na schön...", gab er endlich nach.
Wir nahmen unsere Sachen und versuchten aus dem Fenster zu fliehen.
Da wir viele laute Geräusche hinterlassen hatten, sahen die Geschwister nach uns und bekamen von unserer Flucht mit.
Voller Panik rannten sie uns nach.
Mirajane verwandelte sich in einen Dämonen und Elfman benutzte sein Beast Soul.
Gray fror einen Teil auf vom Boden ein, damit unsere Verfolger Probleme hatten.
Währenddessen wir rannten, schaute ich Natsu an.
Seine Augen waren mit Wasser gefüllt.
Verständlich.
Er hatte sich in seine Freunde getäuscht.
Das verletzt.
Wir rannten weiter, bis sie die Jagt aufgaben.
,,Wir laufen weiter.", befahl uns Erza.
Natsu sagte kein Wort.
Wir zogen bis nach Shirotsume.
In der Nähe schlugen wir unser Lager auf und beschlossen dort einen Tag Pause zu machen.
Ich schrieb an meinem Buch weiter, während unser Dragon Slayer sich Zeit nahm, alles zu verdauen.
Gray und Levi-chan saßen neben mir und schrieben ebenfalls.
Erza machte uns Essen.
Die Sonne stand an ihrem höchsten Punkt und schien uns mit ihren warmen Stahlen an.