31. Kapitel

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"I wish you knew how bad it fucked me up."

Avery und ich kamen um ein Uhr im Hotel an, denn wir hatten uns verfahren und das relativ spät bemerkt.

Das Positive an der ganzen Sache war, dass ich Aiden den Schlüssel gegeben hatte. Das Negative war, dass er die Tür nicht öffnete.
Also setzte ich mich mit angezogenen Knien vor unsere Tür. Ich schloss meine Augen und lehnte den Kopf dagegen. bgWo blieb er?

Irgendwann schlief ich wohl ein, denn ich wurde wach als ich hörte wie Aiden mich rief.
"Harper! Verdammt wo warst du!?", sagte er sauer und fuhr sich durch die schon verwuschelten Haare. Ich öffnete verschlafen die Augen und schaute ihn verwirrt an.

"Du fragst wo ich war? Ich habe auf dich gewartet, du Honk!", meckerte ich genauso sauer, denn der Boden war nicht der gemütlichste.

"Ist das dein Ernst? Wir haben dich und Avery die ganze Zeit gesucht als wir bemerkt hatten, dass ihr nicht mehr wiederkommt.", schrie er fast schon.

"Wir sind keine kleinen Kinder mehr, Aiden! Schonmal was von Handy's gehört?!", antwortete ich und rappelte mich auf.

"Ja, aber ihr anscheinend nicht, wenn du mal auf Avery's Handy schauen würdest! Deine Nummer habe ich ja nicht!", sagte er und suchte den Schlüssel aus seiner Hosentasche heraus. Ich riss ihn Aiden aus der Hand und öffnete die Tür mit einem heftigen Ruck.

"Wo ich bin oder nicht, geht dich sowieso einen Scheißdreck an!", sagte ich sauer, öffnete den Schrank und kramte meinen Koffer unter dem Bett heraus.

"Was machst du da?!", fragte er verwirrt, aber immernoch sauer.

"Ich gehe! Dann kann deine Natasha herkommen!", schrie ich mit Tränen in den Augen.

"Bist du betrunken oder was?!", fragte er mich, jetzt noch verwirrter als davor. Ich schmiss meine Sachen in den Koffer und faltete ein paar Kleidungsstücke halbherzig.

"Nein verdammt, bin ich nicht!" Ich rannte ins Bad, schnappte mir meine Zahnbürste und schmiss sie ebenfalls in meinen Koffer.

"Was ist dann los mit dir, Harper?!", fing er wieder an zu schreien. Ich schloss den Koffer.

"Ich sollte derjeniege sein, der die Koffer packt. Ich hab dich gesucht und mir Sorgen gemacht, kannst du dir das vorstellen?", fuhr er sauer fort.

"Nein, kann ich nicht. Du warst ja zu beschäftigt mit Natasha!", zickte ich.

"Ist das dein ernst? Bist du etwa eifersüchtig?", fragte er verwirrt und wurde etwas leiser.

"Bist du bescheuert? Nein, bin ich nicht!", antwortete ich verständnislos. Er fing an zu grinsen.

"Bist du wohl.", sagte er selbstsicher und es war als wäre seine ganze Wut wie weggepustet.

"Bin ich nicht.", antwortete ich stur. Plötzlich überbrückte er die letzten paar Schritte zwischen uns, sodass uns weniger als ein Meter trennte und mir wurde schwindelig. Ich spürte seinen heißen Atem an meinen Wangen und musste vor Nervosität schlucken.

"Getrunken hast du auch.", sagte er und verdrehte die Augen. Er ging wieder dorthin, wo er zuvor gestanden hatte.

"Na dann ist ja gut, ich dachte du willst jetzt wirklich abhauen.", meinte er etwas erleichtert und ich schaute ihn erstaunt und sauer an.

"Was soll das heißen? Alkohol oder kein Alkohol, ich gehe.", knurrte ich und packte den Griff meines Koffers.

"Wirst du nicht." Er stellte sich mir in den Weg.

"Werde ich und darauf kannst du Gift nehmen! Geh mir aus dem Weg!", sagte ich sauer und schubste ihn leicht zur Seite. Er ließ zu meiner Überraschung sogar nach.

Ich packte den Türgriff und drückte zu. Zog daran.

Und dann drehte ich mich sauer um und sagte:
"Gib mir den gottverdammten Schlüssel."

"Nein.", sagte er locker und schmiss sich in das Bett. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute mich abwartend an.

"Aiden, das ist Freiheitsberaubung. Gib mir den verdammten Schlüssel.", knurrte ich und ließ meinen Koffer los.

"Damit du dann in der nächstbesten Gasse sexuell missbraucht wirst? Sicher nicht." Er verdrehte die Augen und ich schaute ihn mit offenem Mund an. Meinte er das gerade wirklich ernst?

Ich wurde sauer. Aiden durfte nicht alles so haben, wie es ihm gerade passte!

Sauer schmiss ich mich also auf ihn, sodass ich auf ihm saß und hielt meine Hände um seinen Hals ohne zuzudrücken.

"Gib. Mir. Den. Schlüssel.", presste ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor, doch er lachte nur.

Mit Schwung drehte er sich so um, dass ich unter ihm lag. Er hielt meine Hände fest und drückte sie gegen die Matratze.

"Aiden!", schrie ich sauer, aber er grinste nur. Ich konnte mir gerade gut vorstellen, dass ich so rot wie eine Tomate war, vor Wut.

Ich trampelte mit den Füßen und versuchte meine Hände unter seinem Griff zu befreien, doch vergeblich.

Nach ein paar Minuten beruhigte ich mich dann und Aiden ließ mich los. Ich rieb mir sauer die Handgelenke, aber er beachtete mich nicht, sondern ging ins Bad.

"Was machst du da?", rief ich ihm hinterher und er antwortete:
"Ich gehe jetzt schlafen, das solltest du vielleicht auch." Mir klappte der Mund auf. Das konnte doch nicht sein Ernst sein?

Als er mit geuptzten Zähnen und wie immer in Boxershorts wieder kam, legte er sich ins Bett und schaute mich erwartungsvoll an.

Ich schaute zwischen ihm und der abgeschlossenen Tür hin und her. Wütend schnappte ich mir dann also meine Decke und mein Kissen und schmiss die Sachen auf den Boden.

"Das kann doch nicht dein Ernst sein, Harper.", sagte Aiden genervt, aber ich ignorierte ihn.

Nachdem ich mein Nachtlicht ausgeschaltete hatte, machte ich es mir auf dem Teppich gemütlich, doch konnte ich nicht einschlafen.

"Ich versteh' dein Problem nicht.", sagte Aiden irgendwann etwas leise. Er war also auch noch nicht eingeschlafen.

"Ich habe kein Problem.", sagte ich daraufhin.

"Dann komm' her.", meinte er.

"Sicher nicht, da bleib ich lieber hier. Ich bin nicht wie Natasha oder Scarlett, eine deiner Unterhosen, die du jeden Tag wechseln kannst.", sagte ich sauer.

"Warum bist du so verdammt eifersüchtig?", fragte Aiden jetzt gereizt.

"Ich. Bin. Nicht. Eifersüchtig." Ich drehte mich von ihm weg.

"Offensichtlich schon.", brummte er.

"Nein und jetzt sei leise.", beendete ich das Gespräch. Ich hörte, wie er aufstand und ein paar Sekunden später spürte ich, wie er mich auf die Schultern warf.

"Aiden! Was soll der Scheiß!? Warum machst du das immer, verdammt?!", sagte ich jetzt lauter und bevor ich überhaupt zuschlagen konnte, warf er mich aufs Bett. Ich setzte mich auf meine Knie und er setzte sich schnell vor mich, bevor ich weggehen konnte.

AIDEN ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt