just talk

266 8 0
                                    

Ich irrte in der riesigen Stadt umher.
Ihre Lautstärke dröhnte meine Ohren so voll, dass ich fast kollabierte. Mein Koffer wurde auch immer schwerer, also begab ich mich in ein kleines Cafe'.
„Einen Cappuccino bitte." ich lehnte mich ans Tresen und schaute dem Kellner bei der Arbeit zu. Er hatte sehr dunkle Haare und sah ein bisschen so aus wie Zed, nur irgendwie attraktiver. Ich musste grinsen, weil der Vergleich so genial war.
Er bemerkte es und schaute mich schief an. Dann übergab er mir den heißen Becher.
Ich setzte mich an einen freien Tisch in der hintersten Ecke und genoss den Kaffee.
So hatte ich mir mein Leben definitiv nicht vorgestellt. Ich schmiss sozusagen meine ganze Zukunft hin. Das war nicht ich. Wo war Tessa Young abgeblieben? Die Tessa, die immer brav in ihrem Zimmer hockte und schon zwei Wochen für jeden Kurs vorarbeitete. Die Tessa, die Noah treu blieb und sich nicht mit schlechtem Einfluss abgab.
Diese Tessa war schon vor langer Zeit verschluckt worden. Verschluckt von Hardin.
Hardin hat mich zerstört. Auseinander genommen; jede einzelne Faser meine Körper hat er zerrissen.
Aber er hat mir gezeigt, zu lieben, zumindest einseitig, denn von ihm ging nur purer Egoismus und diese Wette aus.
Ihn steuerte nur meine Jungfräulichkeit an. Eine Träne lief über meine Wange und ich schluchzte leise, während ich sie wegwischte.
„Ist alles okay mit dir?"
Ich zuckte heftig zusammen und blickte in ein Paar grün graue Augen.
„Jja" stotterte ich „ja mir geht es gut."
„Danach sieht es aber nicht aus" der Kellner aka Zed, nahm gegenüber von mir Platz.
„Mason." er reichte mir die Hand und ich ergriff sie. „Tessa." murmelte ich.
„Bist du neu in der Stadt?" er blickte auf meine Taschen und Koffer.
„Ja, ich bin seit gestern hier. Es ist.." ich schluckte. „Es ist echt riesig hier."
„Was verschlägt dich denn hier hin?" Mason schaute mir erwartungsvoll an.
„Oh ähm." ich hielt inne.
Ich bin weggelaufen, vor einem Riesen Arschloch, der um meine Jungfräulichkeit gewettet hat. Klingt definitiv danach, was er hören möchte.
„Ich ähm möchte nicht so gerne darüber reden." ich blickte in seine Augen. Sie waren ehrlich und warm.
„Das verstehe ich." sein linker Mundwinkel hob sich leicht.
Er erzählte von seinem Job, von seiner Familie, und von vielen anderen Dingen, aber irgendwann versank ich so sehr in seinen tiefgründigen Augen, dass ich nicht mehr richtig mitkam.
Ab und zu nickte ich oder sagte „oh" und „ahh" aber ich war so gebannt darauf wie sich seine Lippen beim Sprechen bewegten.
Einmal als er seinen Mund öffnete, hoffte ich kurz etwas metallisches aufblitzten zu sehen, aber ich wurde enttäuscht. Er war in jeder Hinsicht anders als Hardin und das machte mich so unfassbar neugierig.

I love you 3000Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt