~Prolog~

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Sie war erst 16.
Er war kurz vor seinem Abitur.
Sie hielt nichts von Schule.
Ihm war Bildung am wichtigsten.
Sie nahm Drogen und war öfters auf Partys als zuhause.
Er verbrachte jede freie Minute nüchtern in seinem Zimmer.

Julia war einfach ganz anders als Gaffi.

Sie mochte weniges und kannte viele, Philipp mochte vieles und kannte nur 2 Leute in seiner Klasse, die gleichzeitig auch zu seinen besten Freunden zählten.
Alex, der draufgängerischere von seinen Freunden, zerrte Philipp auf eine Party die von einem Bekannten von Alex veranstaltet wurde und wie der Zufall es so wollte, war auch Julia auf der Party.
Sie tanzte die ganze Nacht und dominierte die Tanzfläche, Gaffi saß größtenteils am Rand und gegen Ende der Party, tief in der Nacht, zwängte er sich in die Mitte ohne die "hierarchische Ordnung" des Clubs zu beachten.

Sie bemerkte ihn anfangs nicht, aber als er anfing seinen Platz in der Mitte zu verteidigen, stach er ihr ins Auge.
Er gefiel ihr, sie gefiel ihm und schon kurz danach ließen sich beide von ihrem alkoholisierten Verstand führen.

Er wachte mit einem krassen Kater und einem tauben Arm auf, sie hatte es sich auf ihm, in Alex' kleiner Wohnung, gemütlich gemacht.
Philipp zog seinen Arm vorsichtig weg und versuchte sich zu erinnern wie er bei Alex mit Julia auf seinem Arm enden konnte, aber er kam einfach nicht darauf.
Das Kondom, welches er für den Fall der Fälle manchmal dabei hatte, war weg und er hoffte darauf, dass er es nur verloren hat.

Sie wachte langsam auch auf.
Ihr ging es gut, für sie war diese Situation nichts neues und Gaffi nutzte direkt die Gelegenheit sie zu fragen ob sie weiß wo sein Kondom sei.
Sie sah ihn verwirrt mit ihren honigbraunen Augen an, strich sich die blond gebleichten Haare aus dem Gesicht und erklärte dem 2 Jahre älteren, dass sie es einer Freundin gab, nach dem sie erkannte, dass aus deren Kuscheln wahrscheinlich nichts mehr werden würde.

Beruhigt atmete der Abiturient aus und kuschelte weiter mit der derzeitigen Blondine.

Ihr gefiel diese Art von Zuneigung nicht, sie hatte schon lange niemandem erlaubt sie so zu berühren.
Julia wurde es zunehmend unangenehmer und sie fragte nach wenigen Minuten ob er sie nach Hause fahren könnte.

Er machte sich Sorgen, er hatte keine Erfahrung mit Mädchen, er dachte er habe sie irgendwie verletzt und deswegen hätte sie einen Ausweg aus dieser Misere gesucht, aber er stimmte sowieso zu.
An seinem Auto angekommen, setzte sie sich nach hinten, obwohl er ihr die Vordertür aufmachte.
Im Auto herrschte eine richtig unangenehme Stille nach dem sie ihm die Adresse gab, aber nach 10 Minuten sprach das Mädchen schlussendlich mit dem Braunhaarigen.

Sie entschuldigte sich für ihre unhöfliche Art und bedankte sich für seine Hilfsbereitschaft.

Irgendwas in ihm wollte mehr über sie und ihr Leben erfahren, irgendwas ganz tief drinnen plante schon eine kleine Zukunft mit ihr.
Philipp erzählte testweise etwas über sich und sie entspannte sich tatsächlich ein wenig.

Nach der langen Autofahrt verabschiedeten sie sich sogar mit einer Umarmung und somit trennten sich ihre Wege wieder.

Mmmh, die langen Autofahrten. (Gaffi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt