F... Zittern

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Ich musste eingeschlafen sein, da ich wieder mit einem eiskaltem Wasserschwall überrascht wurde. „ Morgen...", grummelte mir der Doktor entgegen, „ Tim kommt dich gleich holen."

Noch eine komplette Stunde quälte er mich, bis es auf einmal klopfte und die Tür auf ging. „ Du hättest ruhig noch länger brauchen können...", meinte GLP und klatschte. Auf einmal überkam mich noch ein eiskalter Wasserschwall, nur dass ich jetzt noch zusätzlich Eiswürfel spürte. Mit einem lautem Knall öffneten sich meine Hand und Fußfesseln. Langsam band ich mir die Augenbinde ab, konnte aber noch immer nichts sehen. „ T-tim?", fragte ich unsicher. „ Ja?", antwortete er. „ Warum sehe ich nichts?", fragte ich panisch. „ Deine Augen wurden mit etwas eingesprüht und jetzt wirst du für ein paar Tage nichts sehen...", erklärte er mir und legte eine Hand auf meine Schulter. „ Können wir gehen?", fragte ich und stand zitternd auf. Er hielt mich bei der Hand und führte mich zum Ausgang, wo er eine Tür aufmachte. Nach ein paar Metern meinte Tim: „ Jetzt kommen Stufen..." Ich nickte und suchte mit einem Fuß die Stufe.

PoV. Herr Bergmann

Sollte ich nicht froh sein, dass wir es geschafft hatten, das Halsband um seinen Hals zu bekommen?

Als wir die Treppen geschafft hatten, fragte mich Subjekt 19: „ Wo ist mein Hoodie?" „ In deiner Zelle...", antwortete ich. Er grinste kurz und ich fragte: „ Was ist?" „ Hörst du dir eigentlich mal zu, wenn du redest?", fragte er zurück. „ Wieso?", antwortete ich. „ Zelle... Halsband... wenn ich was falsches mache, bekomme ich Stromschläge... Bin ich etwa ein Hund?", fragte er ziemlich ruhig. Ich gab keine Antwort. „ Du warst noch nie schizophren...", meinte ich nach einer Weile. „ Was hab ich dann?", fragte er nach. „ Aggressionsprobleme und eine psychische Schwäche...", antwortete ich. Da sein T-Shirt komplett durchnässt war, lag es eng am Körper an und sah, dass er extrem dünn war. „ Isst du nichts?", fragte ich neugierig. „ Doch...", seufzte er. „ Warum bist du dann so dünn?", fragte ich. „ Das einzige was ich runterbekomme ist das Brot... Ich probiere es immer wieder, aber es will nicht sein...", erklärte er betrübt. „ Aber du würdest es essen wenn du es runterbekämest?", fragte ich und er nickte zögerlich. Ich merkte, wie er immer mehr zitterte. „ Geht es dir gut?", fragte ich. „ Ich nehme das mal als rhetorische Frage an.", meinte er und stolperte. Ich fing ihn auf, woraufhin ich ein mürrisches: „ Danke...", bekam.

„ Hast du eigentlich Freunde?", fragte ich vorsichtig. „ Hattest? Ja...", antwortete er. „ Ich meine hier...", erklärte ich. Er schwieg und sah sarkastisch in meine Richtung. „ Anscheinend nicht...", murmelte ich.

Nach langem schweigen fragte Subjekt 19: „ Was soll ich sagen, wenn mich jemand fragt, wo ich war... Es wird zwar sowieso niemanden interessieren, aber egal." „ Du würdest nicht die Wahrheit sagen?", fragte ich überrascht. Er zuckte nur mit den Schultern. „ Sag einfach, dass du wieder in Einzelhaft warst...", schlug ich ihm vor. Er nickte und fragte: „ Hast du mich rausgeholt, oder war das Ganze sowieso nur temporär?" „ Ich hab dich rausgeholt... Ich wäre gerne früher gekommen, aber der Weg ist so lang, dass man dafür eine Stunde braucht...", antwortete ich. „ Danke...", murmelte er. Sein zittern wurde immer stärker, bis er auf einmal meinte: „ H-hilfe...", und um kippte.

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