Psycho

I... Strom

Ich begann mit dem Oberkörper runter zu rutschen und Tim hinterfragte: „ Meintest du nicht, du hättest keine Freunde?" „ Das ist menschlicher Reflex! Würden Sie nicht auch helfen, wenn jemand umkippt?", fragte ich scharf. „ Nicht so, wie er es gemacht hat. Er ist mit nassen Augen in meiner Tür gestanden und schrie mich förmlich an, als ich nicht gleich schnell, wie er, rannte.", erklärte er mir. Ich zuckte mit den Schultern und murmelte: „ Ist halt ein Sensibelchen..." Er lachte kurz und fragte: „ Warum machst du es uns immer so schwer?" Fragend musterte ich ihn und er beschwerte sich: „ Wir wissen nichts über dich." „ Ich heiße Subjekt 19, hatte ein schönes Leben, werde nie wieder Gesund, werde nie wieder die Aussenwelt sehen, hatte mal einen Hund und bin 23 Jahre alt. Wie lange bin ich schon hier?", erklärte ich. „ Es dürften sechs Jahre sein...", antwortete er. „ Ich korrigiere 24... Schon sechs verfickte Jahre?!??", entfuhr es mir. Tim beobachtete mich skeptisch. „ Sechs verschwendete Jahre... PLUS verschwendete Zukunft... Wie ich euch dreckigen Wixxer hasse... IRGENDWANN.... bring ich euch alle um.... irgendwann...", schrie ich ihn an. Er nickte nur desinteressiert. „ Mal einer, der vor nichts Angst hat, oder?", murmelte ich und grinste böse. Er sah mich aber nur gelangweilt an. Lachend zog ich mir die Schläuche heraus und wollte aufstehen. „ Bleib liegen...", meinte er. Ich ignorierte es und wollte gerade was sagen, als mich ein Schmerz durchzog und ich wieder zurück fiel.

„ Ich sagte du solltest liegen bleiben.", meinte er und hielt eine Art von Fernbedienungen hoch. „ Das steuert den Strom... und ich steuere das.", meinte er un lachte kurz. Schwer atmend setzte ich mich in seine Richtung hin. Am liebsten hätte ich ihn wieder angeschrien, aber ich musste mal normal atmen können.

„ Ist ja nicht so, dass wir das, von dir vorhin genannte, schon wüssten...", meinte Tim. „ Dann hätten Sie nicht sagen sollen, dass Sie nichts über mich wüssten...", protestierte ich. „ Ja, aber wir wissen nicht wie du wirklich heißt, ob du Familie hast, wo du deinen Wohnsitz hattest, wann du Geburtstag hast oder generell deine Hintergrundgeschichte. In diesem Sinne wissen wir nichts über dich.", antwortete Tim, „ Warum erzählst du nichts von dir?" „ Wieso sollte ich...", meinte ich etwas angespannt.

„ Wir können dir besser helfen, wenn wir etwas über dich wissen.", meinte er in einem beruhigenden Ton. „ Das ist einzig und allein; eine Lüge. Wenn ich euch alles, über mich, erzähle, dann quält ihr mich damit.",fauchte ich. „ Das was du als quälen siehst, ist dafür da, deine seelischen Verletzungen zu heilen.", konfrontierte mich Tim.