J... to

6 0 0
                                    

„ Das glaube ich dir nicht!", murmelte ich. „ Wie du meinst...", seufzte Tim und rollte mit den Augen, „ Normalerweise dürfte ich es Micha nicht erlauben dich zu besuchen, aber er hat uns was versprochen..." „ Was hat er euch versprochen?", fragte ich nach. Er stand aber nur auf und ging raus.

Nach einigen Minuten klopfte es und Zombey kam herein. Zombey setzte sich neben mich und ich fragte ihn: „ Hättest du mich nicht einfach dort liegen lassen können?" „ Wieso hätte ich das tun sollen?", fragte er besorgt. „ Hättest du mich dort liegen lassen, wäre ich vielleicht gestorben und wäre endlich aus dieser Scheiße gewesen. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, dass du mich liegen gelassen hättest und mich ein Wächter oder so gefunden hätte!", erklärte ich und wurde immer wie lauter. „ Was war daran so schlimm, dass ich es ihnen gesagt habe?", fragte Zombey auch etwas lauter. „ Du hast es auf eine sehr auffällige Weise gemacht...", erklärte ich ihm ruhig, „ Warum hast du geweint?"

Als er sehr lange schwieg, meinte ich: „ Beantworte wenigstens meine anderen Fragen..." Er nickte. „ Warum hast du mir nicht deinen echten Namen verraten, Micha?" „ Hast du ja auch nicht...", meinte er betrübt. „ Aus gutem, privatem Grund...", gab ich hinzu. „ Was hast du ihnen versprochen?", fragte ich weiter. „ Das ich alles mache, was die wollen...", antwortete er. „ Nur um mich zu sehen?", fragte ich und er nickte leicht. „ Kann ich dir jetzt mal eine Frage stellen?", fragte er mich, worauf hin ich nickte und er fragte: „ Was ist daran so schlimm, dass ich geweint hab?" „ Du hast ihnen gezeigt, dass ich mindestens einen Freund habe... Bevor du fragst, warum das so schlimm ist... Du musst wissen, um so mehr sie über mich wissen, um so schlimmer werden sie dich und mich quälen... Siehst du doch bereits...", erklärte ich.

Er schwieg mal wieder und ich fühlte, dass er es eingesehen hatte. „ Bist du eigentlich verliebt?", fragte Zombey sehr leise. „ Nein...", meinte ich zögernd. Als er ziemlich niedergeschlagen nickte, wusste ich, was mit ihm abging. „ Zombey...", meinte ich tröstlich, „ Warum?" Er zuckte nur mit den Schultern und er wurde rot. „ Du bist weder schwul, noch stehst du auf mich... stimmt's?", murmelte er. Ich nickte. „ Aber das heißt noch lange nicht, dass wir keine Freunde sein können...", meinte ich aufmunternd. Er nickte und meinte: „ Ich glaube, es ist besser wenn ich gehe... Gute Besserung..." Er verließ den Raum und Tim kam herein.

„ Was hast du denn mit dem gemacht?", fragte er verwirrt, „ Er ist fröhlich rein gekommen, dann hörte man Geschrei, dann war es ruhig und jetzt ist er traurig gegangen. Was ist passiert?" „ Reicht ein Satz?", seufzte ich. „ Wenn es alles beinhaltet..", meinte er und setzte sich. „ Nicht ganz...", antwortete ich. „ Leg los...", seufzte Tim. „ Er ist schwul, ich nicht...", meinte ich, nahm den Becher mit Wasser und trank daraus. „ Also, dass ich das richtig verstanden habe... er steht auf dich?", meinte Tim verwundert und ich nickte. „ Passen Sie bitte auf ihn auf. 24 Stunden, täglich. Ich hab da so ein schlechtes Gefühl. Ich glaub er will die Welt verlassen...", meinte ich und aß ein Brot. Tim ging kurz zur Tür und sagte etwas zu einer Person, nachdem er die Tür öffnete. „ Woher willst du das wissen?", fragte mich Tim und setzte sich wieder. „ Ich kenne viele Gründe, warum man das tun sollte. In einer... Psychiatrie... sind fast alle Gründe heikler... plus, dass neue Gründe dazu kommen, wo man sich, im gutem, altem, normalen Leben denkt: „ Morgen sieht die Welt schon anders aus!", oder sowas.", antwortete ich trüb.

PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt