Zeichnungen #Deamus

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„Ich möchte keine Unterhaltungen hören.", sagte Professor Umbridge.

Mal wieder hatten sie Verteidigung gegen die dunklen Künste, und sollten ein weiteres Kapitel aus ihrem Schulbuch lesen.

Dean hatte es schon lange aufgegeben, dieses Buch im Unterricht auch nur anzufassen. Zwar schlug er es immer auf, hing dann aber seinen Gedanken nach. Er sah es einfach als totale Zeitverschwendung an. Lernen konnte er dabei sowieso nichts. Zu dem Schluss war er schon nach einer der ersten Stunden bei dieser Kröte gekommen. So widmete er sich lieber seinen Tagträumereien.

Eine Weile später griff er nach seiner Feder, und tauchte sie in sein Tintenfass. Er sah sich kurz um, und rutschte schließlich ganz langsam und unauffällig zu Seamus herüber. Wenn man sich zu auffällig bewegte, dann erwischte Professor Umbridge einen meistens.

Dean zeichnete dem Iren mehrere Tierwesen auf dessen helle Haut. Total verteift ins Zeichnen bekam er nicht mit, wie Seamus den Blick von seinem Schulbuch abwandte, und ihn beobachtete.

Bisher hatte Umbridge sich noch nicht über Deans Geistige Abwesenheit beschwert, und so konnte er ungestört weiter zeichnen.

Der Gong zum Ende der Stunde überraschte den Dunkelhaarigen, und so schreckte er in die Höhe. Beinahe stach er Seamus dabei mit seiner Feder in den Arm.

„Sorry.", flüsterte Dean, und sein Blick huschte nach vorne. Doch Professor Umbridge schien den Unterricht schon beendet zu haben, denn sie scherte sich nicht um Dean und seinen Ausrutscher.

In der Mittagspause beugten sich sowohl Lavender Brown, als auch Pavati Patil über das Einhorn und die Eule auf Seamus Arm.

„Das ist sooo schön.", schwärmte Lavender.

Der Ire errötete, und sein Blick huschte zu seinem besten Freund, der sich ihm gegenüber hin gesetzt hatte.

„Dean hat auch echt Talent.", meinte er unsicher, und lächelte diesem leicht zu.

Kaum hatte er das gesagt, fielen die Mädchen auch schon über seinen besten Freund her, und belagerten ihn regelrecht.

Seamus erkannte, wie unbehaglich es diesem war. Man musste Dean gut kennen, um dessen Unsicherheit zu bemerken.

Das ganz leichte umherrutschen auf der Bank, und die tanzenden Hände auf dessen Oberschenkeln fielen Seamus genau so auf, wie der Blick seines besten Freundes, der sich nach Hilfe suchend mit seinem verhakte.

„Wir müssen nochmal hoch in den Turm, Mädels. Bücher holen. Kommst du Dean?“, meinte Seamus so, und stand auf.

Der Ärmel seines Umhangs rutschte dabei über sein Handgelenk, und die Zeichnungen.

Erleichtert stand auch Dean auf, und folgte seinem besten Freund. Eigentlich mochte er keine Lügen, doch momentan war er einfach dankbar für diese kleine Flunkerei.

Die beiden stiegen schweigend die Mamortreppe nach oben, doch als sie einen verlassenen Korridor betraten, griff Seamus nach der Hand Deans. Dieser verschränkte zur Bestätigung ihre Finger miteinander.

„Wenn die dich noch mehr anhimmeln, muss ich mir wohl Sorgen um Konkurenz machen, nicht?“, meinte Seamus scherzend.

Doch Dean blieb stehen, und hielt seinen besten Freund fest. „Konkurenz? Niemals! Keiner würde jemals an dich heran kommen, Kleiner.“, erklärte er ernst, und legte eine Hand an die Wange des Iren.

„Nenn mich nicht Kleiner.“, flüsterte Seamus. Er versuchte streng auszusehen, verfehlte seine Wirkung aber um Welten. Denn Dean empfand es einfach nur als süß.

„Aber du bist kleiner als ich, Shay.“, erwiederte Dean.

„Okay, Riese. Dann nenn mich halt weiter so. Wenn du damit glücklich wirst?!“, meinte Seamus, und schlang seine Arme um den Größeren.

„Kann man uns noch nur beste Freunde nennen?“, wollte Seamus nach einer kurzen Pause wissen.

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich eher nicht.“, erwiederte Dean, und hauchte dem Anderen einen Kuss auf die Haare.

„Find ich gut.“, murmelte Seamus in Deans Umhang. Er liebte einfach diesen unverwechselbaren Duft. Es fühlte sich an, wie ein Stück Heimat, das Seamus erst mit dem Beginn von Hogwarts bekommen hatte.

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