Ich habe nun herausgefunden wer ich bin. Ich habe schöne und schlechte Zeiten durchgemacht und ich habe die Liebe meines Lebens verloren. Einfach so.
Die Zeit, das Leben ist grausam und ich wünsche niemandem solch ein Leben. Wahrscheinlich gibt es sowieso niemanden der jemals so leben wird. Ich bin jetzt 20 und weiß mit meinem Leben umzugehen, weiß die Zeit zu kontrollieren, bin aber nicht glücklich und man kann es auch eigentlich kein LEBEN nennen. Ich habe jetzt niemanden mehr. Niemanden mit dem ich meine Freude und Sorgen teilen kann, niemanden dem ich überhaupt irgendwas erzählen kann. Ich bin der letzte Mensch auf Erden.
Die Erde wurde vor 3 Monaten von einer riesigen Flutwelle heimgesucht, welche aufgrund des Klimawandels entstand. Eisberge an Nord- und Südpol fingen an sich aufzulösen, brachten den Meeresspiegel zum Anstieg. Nur wenige Menschen überlebten diese Katastrophe, starben dann mit der Zeit jedoch an den Folgen des Hungers oder wurden krank. Ich nicht. Ich kann nicht sterben. Ich werde zwar älter, aber ich werde niemals sterben. Die Zeit will das nicht. Sie kontrolliert mich, verfolgt mich, ist mein Freund und mein Feind. Auch in der heutigen Welt könnte ich leben, da ich ja immer wieder zurück reisen kann und kann mich dort ernähren, doch überspringe ich dabei immer eine bestimmte Zeit. Ich würde es nicht ertragen und nur noch wütender auf meine Existenz werden. Warum lebe ich noch? Warum kann ich nicht einfach für Jennifer sterben? Ich werde ihren Namen, die Erinnerungen niemals vergessen.
Ich weiß jetzt mit meinem Leben klar zu kommen, aber nicht mit mir. Ich weiß die Zeit zu kontrollieren, sie aber nicht zu mögen. Egal was ich mache, schlussendlich habe ich doch keine Wahl. Die Zeit kontrolliert uns alle, lässt keine Gnade walten und ist in Zusammenarbeit mit dem Schicksal unbesiegbar. Und doch werde ich so lange dagegen ankämpfen bis sie mich zerstört, bis meine Kräfte am Ende sind und sie vielleicht doch Gnade zeigt und mich endlich bei Jennifer sein lässt.
