Aufgespürt Im Regen

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Nia's PoV

Es ist zwei Tage her seit ich Derrick gesehen habe und ich vermisse ihn. Es ist komisch darüber zu schreiben. Er ist mein Lehrer und ich könnte auch wenn ich in seinen Alter wäre, keine Beziehung mit ihm führen . Trotzdem ist er der Erste der in mir Dinge auslöst die ich noch nie zuvor gespürt habe. Der ganze Klassenraum sprühte Funken als wir uns in die Augen sahen. Blau traf auf braun. Ich liebe diese Augen auch wenn ich sie noch nie genauer betrachten konnte. Ich will ihn aber sehen. Tief in seine Augen schauen bis in seine Seele.

*klappt das Buch zu*

»Nia!?«

Schreiend meldet sich meine Mutter zu Wort und reißt mich aus meinen Tagträumen. Langsam hieve ich mich aus meinem bequemen Bett und gehe die Treppen herunter um ins Erdgeschoss zu gelangen. Auf den Treppen kommt mir mein launischer Opa entgegen der regelrecht miese Laune ausstrahlt. Was ist in diesem Haus nur los?

Unten Angekommen erkenne ich meine Oma und meine panische Mutter die wild gestikuliert mit ihren Händen. Meine Großeltern besuchen uns mal seit langem wieder und ich freue mich riesig. Einserseits auf meinen Hund und über meinen Opa. Er erlitt vor Jahren an Krebs seitdem ist er ein sturer Bock und will nicht mehr zum Arzt. Er ist ein sehr lieber Mann eigentlich der seiner Frau bei allem half. Nun hat er Krebs.

Gerade jetzt bemerke ich, dass mein alter Freund nicht an meiner Seite ist. Von ihm fehlt jede Spur. Ich betrete etwas verwirrt die Küche worauf meine Mutter mich gleich mit beiden Händen an den Schultern packt und mich hin und her rüttelt. Meine Omi sieht mir in die Augen und ihre grünen Augen wirken so betrübt.

» Ben! Er ist weg! Er ist irgendwie vom Grundstück geflohen. Bitte such nach ihm Nia. Du weißt es ist ihr kleines Baby.«

Erst begriff ich ihre Worte nicht bis sie Ben sagte. Meine blauen Augen weiten sich und füllten sich sogar etwas mit Tränen. Meine Großeltern hatten diesen Hund seit meiner Kindheit. Er ist ein Teil unserer kleinen chaotischen Familie.

Schnell laufe ich aus der Küche um meine Jacke und Stiefel zu holen. Meine Mutter folgt mir in den Flur. In meinem Kopf herrscht ein kleiner Wirbelsturm der mit jeder Sekunde größer wird. Ben kennt sich hier nicht aus und könnte wie ein Irrer durch die Straßen rennen.

Er hat bestimmt eine heiden Angst.

Schnell bringe ich mich wieder auf die Beine und nehme meiner Mutter noch die Leine von Ben ab, ein paar Leckerlies und Schlüssel bevor ich das Haus verlasse. Ich laufe meine Straße ab und frage jede Person auf den Fußwegen ob sie einen Schäferhund gesehen haben. Leider verneint jeder und ich laufe eilig in die nächsten Straßen. Mein Kopf klappert innerlich die Umgebung ab woran er sich vielleicht erinnern könnte. Wir haben einen kleinen Park in der Nähe an dem Ben immer Baden ging und die Enten geärgert hatte. Bei dieser Erinnerung steigen mir wieder die Tränen in die Augen und auch ein Kloß bildet sich in meinem Hals.

»Ihm geht's gut. Er wartet auf dich« höre ich mich selber sagen um mein rasendes Herz zu beruhigen. Sofort nehme ich meine Beine in die Hand und renne den Schleichweg entlang um schneller an den naheliegenden Park zu gelangen. Ben war oft auf dem Weg als er noch kleiner war und seine Knochen förmlich noch von Kraft trotzten. Nun ist er wie mein Opa ein alter Herr der nur zum Essen aufstehen würde.

Als ich die Lichtung erreiche merken meine Glieder wie stark sie zu frieren beginnen. Ein starker Wind hat sich aufgetan und ein leichter Nieselregen fiel zu Boden. Die Sicht war ständig von meinen tränenden Augen verschwommen doch trotzdem setze ich meine Schritte mit bedacht und jogge durch den Park.

Von Ben war leider keine Spur. Mein Herz rutschte erneut in die Hose und die Verzweiflung in mir steigt. Ich ging langsam aus dem Park bis ich am Eingang stand. Ein Schild hängt über dem Tor was vor kurzem erst erneuert wurde.

Derrick-my TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt