Schlotternächte - CASIMIRxSYLVANAS

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Hey Wölfchen!
Danke für eure Geduld mit diesem Oneshot und einem neuen Chapter!
Die Grippe hatte mich erwischt, aber langsam wird es wieder.
Ich hoffe der Inhalt der Story macht das lange warten wieder wett!

Er betrachtete die geschmeidige Bewegung mit der sie die Illusion liebkoste. Sie zeugte von Wehmut und einer gewissen Liebe, Hingabe und Schmerz. Selbst in der Panzerung wirkten ihre Finger zierlich, weiblich und er hatte das Gefühl, dass er einen der wenigen Momente genießen durfte in denen sie zeigte, was unter der Rüstung steckte. "Unterstadt fehlt euch sehr, Lady Sylvanas, nicht wahr?" Sie blieb eine Weile still und er folgte ihr, die Hände auf dem Rücken verschränkt und alles was zu hören war, war das Rasseln ihrer Rüstung und das Knistern der Aschemannillusion.

Casimir war es mittlerweile gewohnt. Manchmal antwortete sie garnicht, oder erst Stunden oder Tage später. Am Anfang hatte er geglaubt, dass sie seine Fragen albern oder gar nervig fand. Dass sie keine Zeit für seine albernen Philosophiererein hatte. Mittlerweile wusste er, dass er einfach nur die richtigen Fragen stellte. Dass sie manchmal Zeit brauchte um darüber nachzudenken und sie zu beantworten. Ob seine Fragen ihre Gedanken rund um die Zukunft der Welt beeinflusst hatten?

"Ich sehe Lordaeron tatsächlich als meine Heimat und ich vermisse es sehr, aber der Schritt war nötig!“ Sie antwortete ihm ohne sich herum zu drehen. “Es war nötig eure Heimat unbewohnbar zu machen, damit die Allianz nicht gewinnt, selbst wenn sie gewinnt?" Sie schüttelte den Kopf und blieb stehen. Als sie sich bückte um eine Hand voll Asche vom Boden zu nehmen, schillerte der rote Sand aus dem Ogrimmars Boden bestand durch die Illusion hindurch. Sie richtete sich wieder auf und warf die Hand voll Staub in die Flammen der Illusion. "Es wird eines Tages wieder bewohnbar sein." Sie starrte in die Flammen und Casimir suchte ihre Nähe. Sie wich nicht zurück als er sich so dicht neben sie stellte, dass höchstens ein Haar noch zwischen sie gepasst hätte. "Hätte die Allianz es erobert wäre es entweder den Menschen zugefallen oder Arthas Schwester hätte es an sich gerissen. So ruht die Stadt bis eines Tages der wahre Thronerbe alt genug ist." Sie sah ihn mit einem wissenden Blick an und wartete, bis er selbst auf die Antwort kam. "Ihr sprecht von Merens?", fragte er nach einiger Zeit erstaunt, "Ihr seht euch selbst als Platzhalter für Merens?" Es erstaunte ihn immer wieder, wie selbstlos die dunkle Fürstin war, wo jeder sie für egoistisch hielt. Sie kicherte unerwartet Mädchenhaft bevor sie wieder ernst wurde und jagte Casimir einen Schauer über den Rücken. Ihr Lachen erinnerte an die Geräuschszene eines Horrorfilms in dem ein Geisterkind durch ein leeres Haus huschte. Es war gleichermaßen beängstigend aber irgendwie auch erregend. Es ließ ihn glauben, dass mehr Emotionen in ihr steckten, als er bisher wahrgenommen hatte, und wer wusste schon, welche das waren...

"Ich bin keine Herrscherin, Cas, ich bin Waldläuferin." Casimir atmete tief ein und aus als sie seinen Spitznamen benutzte und plötzlich einen vertraulichen Ton anschlug. "Ich tue, was getan werden muss. Ich führe die Verlassenen, die Verstoßenen, die jemanden brauchten als niemand sie wollte, weil niemand anderes es damals tat und niemand, der sie jetzt führen würde, sie zu gegebener Zeit in die richtigen Hände weitergeben würde. Ich wollte nie Kriegsfürstin sein. Zoe ist keine Herrscherin, aber sie lässt zu, das Merens alles lernt, was er muss. Seine Kräfte stehen jetzt schon über meinen und allen die kenne und eines Tages wird er die Führung der Verlassenen übernehmen. Vielleicht holt er sich sogar die Geisel noch in sein Gefolge und bis es soweit ist, werde ich alles tun um seine Herrschaft zu sichern!" "Trotzdem er Arthas Sohn ist?" Sylvanas hatte ihren Weg durch die imaginäre Ruine von Lordaeron wieder aufgenommen und sie liefen nun gleichauf. Wieder erhielt Casimir lange keine Antwort.

"Sagt Priester", sprach sie ihn nach einiger Zeit in beinahe verspieltem Ton an, während sie leichtfüßig auf eine umgekippte Säule sprang und ihm eine Hand reichte um ihn hoch zu ziehen. "Was feiert ihr an dem Fest, von dem ihr meintet es würde den Schlotternächten ähneln?" Casimir ließ sich von ihr hochziehen, stolperte über seine Robe und spürte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Er verbarg es hinter einem Räuspern und wieder hörte er ihr Kichern und spürte ihren herausfordernden Blick auf sich ruhen, als er sich aufrichtete und an der Stelle die Wand empor kletterte, die sie ihm zeigte. Als sie nebeneinander über die Illusion von Lordaeron blickten erzählte er ihr von Samhain und Halloween und den dunklen Zeiten in der seine Religion für die Menschheit mehr Fluch als Segen gewesen war.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 07, 2019 ⏰

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