Böse?

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Ich wache nach einem kurzen, definitiv nicht erholsamen Schlaf auf. Mein Arm juckt und ich will kratzen. Meine Hand wandert schon dahin, als eine Stimme sagt: 'Das würde ich nicht tun. Die Wunde geht so wieder auf.' Ich erschrecke und schaue mich um. Luca sitzt in seinem Sessel und beobachtet mich. 'Wieso beobachtest du mich?' frage ich ihn. 'Jemand muss doch schauen das es dir gut geht.' 'Das muss ja genau derjenige, der mich verletzt hat.' In meiner Stimme hört man den Sarkasmus deutlich. 'Ich habe dir doch schon Mal gesagt, dass ich keine Wahl hatte.' er schaut mich bei diesen Worten traurig an. Ich weiss das ich ihn damit gekränkt habe, doch das ist mir egal. Erschrocken über meine eigenen Gedanken frage ich mich, wieso ich auf einmal so kalt bin.
Auf einmal geht die Tür auf und Luke kommt herein. Ich erschrecke mich und so wie es aussieht, Luca auch. 'Na haltet ihr Kaffeekränzchen?' fragt er ganz normal. Doch dann schreit er: 'Habe ich dir erlaubt mit ihr so zu sprechen? Oder sie schlafen zu lassen? Ich will das sie leidet und kein Auge mehr zu tut! Also los du weist wo du sie hinbringen musst.' Er schaut Luca auffordernd an, welcher langsam aufsteht und mit Gefühlslosem Gesichtsausdruck auf mich zu kommt. 'Hast du nicht was vergessen?' fragt da sein Vater. Luca schaut ihn kurz fragend an, doch dann geht er zurück zu seinem Tisch und nimmt aus einer Schublade eine kurze und eine lange Kette und zwei Schlösser. Dann kommt er wieder auf mich zu. Er schaut mich so angsteinflössend an, dass ich Gänsehaut bekomme und mich soweit es geht an die Wand drücke. Er nimmt ohne Rücksicht auf meinen Arm, meine beiden Handgelenke und fesselt diese mit der kurzen Kette. Die lange schliesst er an ein Glied der kurzen Kette an und hält das andere Ende schliesslich seinem Vater hin. 'Ich will das du das machst.' Sagt dieser jedoch.
Luca zieht an der Kette und ich muss wohl oder übel aufstehen und mitgehen, wenn ich mich nicht verletzen wollte. Er zieht mich aus diesem Raum und durch etliche Gänge. Vor einer Tür bleibt er stehen und schliesst diese auf, wodurch er mich zieht und auf ein Bett schubst. Auf dem Bett dreht mich Luca auf den Rücken und zieht meine Arme nach oben. Die Kette macht er, damit die Hände dortblieben, an einem Hacken, der von der Decke baumelt, an. Nun packt er meine Haare und zieht an diesen, so dass ich meinen Kopf gezwungenermassen dorthin bewegen muss wo er ihn haben wollte. Ich spüre das an dieser Stelle die Matratze ein wenig abgesenkt ist, damit der Kopf gut positioniert ist. Um meinen Hals wird mir ein Gurt angelegt, sodass mein Kopf an dieser Stelle bleiben muss. Damit ich diesen auch nicht drehen kann, legt er mir auch noch einen Gurt um die Stirn. Ich versuche gar nicht erst mich zu wehren, denn ich weiss das ich sowieso keine Chance habe. Ich starre also an die Decke und warte darauf das noch weiteres passiert. Doch statt etwas mit mir zu machen, geht Luca einfach aus dem Raum und schliesst die Tür. Ich liege also da und verliere immer mehr mein Zeitgefühl. Ich weiss schon nach kurzer Zeit nicht mehr ob ich da jetzt schon Stunden oder doch erst Minuten liege. Damit ich doch einen Überblick habe, fange ich an zu zählen. Schön im Sekundentakt. Nachdem ich etwa 4- oder 5-mal eine Stunde durchgezählt habe, wird mir das zu blöd. Und auch die Müdigkeit holt mich ein. Ich gähne und schliesse meine Augen. Ein wenig Schlaf kann nicht schaden, denke ich mir.
Ich erschrecke als mich plötzlich ein Wasserschauer im Gesicht trifft. Ich quietsche auf, denn das Wasser ist eiskalt. Ich versuche die Kälte zu ignorieren und schliesse meine Augen wieder. Nach einer Zeit kommt jedoch der nächste Schauer Wasser. Wieder quietsche ich auf vor Kälte. Ich beginne zu ahnen was das war und versuche meinen Kopf zu drehen. Durch diese Bewegung kommt jedoch gleich nochmals ein Schauer Eiswasser. Diesmal jedoch nicht nur auf den Kopf, sondern auch auf den Bauch. Ich weiss es ist keine gute Idee, doch ich will testen ob das ein Mechanismus ist, wenn ich meinen Kopf zu drehen versuchte. Und siehe da, sobald ich meinen Kopf wieder drehen will kommt wieder eine Ladung auf Kopf und Bauch. Also lasse ich das sein. Ich schliesse meine Augen wieder und es kommt wie es kommen musste, es landet wieder ein Schwall Wasser auf mir. Diesmal jedoch nur auf dem Gesicht. Ich fange sofort an zu zählen, um etwa zu wissen wie lange es dauern wird bis den nächsten Wasserschwall kommt. Doch es kommt nichts mehr. Ich bin froh darüber und schliesse wieder meine Augen. Doch fast sofort kommt wieder Wasser. Ich habe nun definitiv die Sicherheit das sie mich vom Schlafen abhalten wollen. Schlafentzug bis ich darum betteln würde, schlafen zu können. Doch diesen Gefallen will ich ihnen nicht tun.
Ich behalte also meine Augen so gut es geht offen und denke darüber nach, wieso mich Luca vorhin so behandelt hat, wenn er ja doch auf Seite seines Vaters steht. Wollte er mein Vertrauen gewinnen? Ich weiss es nicht. Ich gehe verschiedenste Möglichkeiten in meinem Kopf durch, doch finde keine Lösung. Das logischste was mir erscheint, war das er mein Vertrauen gewinnen wollte und mir danach weiss machen kann das er das hier wieder nur getan hat wegen seinem Vater. Auch wenn er mir damals geholfen hat. Ich nehme mir fest vor ihm nicht mehr zu vertrauen. So kann er mich jedenfalls nicht mehr reinlegen. Doch so ganz sicher ob das gut ist, bin ich mir nicht. Mittlerweile kann ich meine Augen kaum noch offenhalten und immer wieder trifft mich Wasser. Ich weiss nicht wie lange ich schon hier bin. Das einzige was ich weiss, ist, dass ich so müde bin.
Auf einmal geht die Tür auf. Ich versuche meinen Kopf in diese Richtung zu drehen, um zu sehen wer gekommen war, doch ich vergesse das auf diese Weise auch Wasser kommt. Ich werde also zum wiederholten Male wieder nass. Die Kälte macht mir fast nichts mehr aus. Als zwei Hände in mein Sichtfeld kommen, frage ich: 'Wer ist da?' Ich bekomme keine Antwort und spüre nur wie die Hände anfangen die Befestigung um meine Stirn zu lösen. Ich mache schon wieder mein Mund auf, um nochmals zu fragen, als wieder ein Schwall Wasser kommt. Ich bekomme einen Grossteil in den Mund und fange an zu husten. Doch in dieser Lage bringe ich das Wasser fast nicht raus. Erst als ich meinen Kopf wieder frei bewegen kann und ihn zur Seite drehe, werde ich den Rest Wasser los. Ich bin noch so beschäftigt damit wieder Luft zu bekommen, dass ich gar nicht merke wie meine Hände losgemacht werden. Erst als an diesen gezerrt wird, merke ich dies. Ich kann jedoch nicht so schnell reagieren und falle vom Bett runter. Ich bin so müde, ich bringe noch nicht mal mehr ein 'Au' raus. Stattdessen gebe ich nur ein leises Stöhnen von mir. Mir wird die Zeit gegeben, um aufzustehen, werde dann aber direkt wieder weitergezogen. Ich gehe etwa drei Schritte bis ich stehen bleiben muss. Diesmal werde ich auf einen Stuhl gedrückt und darauf gefesselt. Erst jetzt schaue ich auf, um zu sehen wer hier war. Zu meinem Erstaunen ist es Andy. Ich schaue ihn unverständlich an, doch er weicht meinen Blick gekonnt aus und fesselt mich weiter. Dann nimmt er etwas, das wie ein Pflaster aussieht aus seiner Hosentasche und klebte mir mit diesem ein Kabel an den Hals. Diesen Vorgang wiederholt er dreimal. Rechts, links und vorne. Die anderen Enden der Kabel macht er an einer Box auf dem Boden an und dreht an einem Knopf. Es fängt in meinem Hals an zu kribbeln und als er weiterdreht, merkte ich langsam das ich Stromschläge abbekomme. Er würdigt mich keines Blickes mehr und geht. Auf einmal kommt wieder Wasser von der Decke und ich bekomme einen deftigen Stromschock als es die Pflaster trifft. So sitze ich also nun wieder. Ich beginne wieder zu zählen und nach 5 Minuten kommt die nächste Wasserladung. Wieder durchfährt mich ein Stromschlag. So geht es weiter, immer und immer wieder. Stromschlag für Stromschlag. Irgendwann bin ich nur noch ein weinendes Häufchen Elend bis ich schliesslich bewusstlos werde.
Als ich wieder aufwache bin ich nicht mehr indiesem Raum. Ich liege wieder bei Andy. Im gleichen Raum wie an dem Tag an demwir hierhergebracht wurden. Mein Kopf liegt auf Andys Beinen und er streichtlangsam über meine Haare. 'Endlich bist du aufgewacht' sagt er zu mir. Ichsitze auf und schaue ihn an. Dann hole ich aus und will ihm einen Schlag in dieBrust verpassen. Er wehrt meinen Arm jedoch gekonnt ab und hält ihn fest. Ichversuche ihn loszureissen und schlage ihn mit dem anderen Arm in den Bauch. Erzuckt kurz zusammen, tut jedoch nichts dergleichen und dreht mir den Arm aufden Rücken und drückt mich auf den Boden. 'Beruhig dich.' sagt er zu mir. 'Ichdenke nicht daran. Du wurdest ja nicht gefoltert. Ich habe keine Ahnung wielange nicht geschlafen. Dazu wurde ich alle 5 Minuten von Stromschlägendurchzogen. Und das wegen dir. Wieso machst du sowas. Ich dachte ich kennedich. Aber jetzt bist du auf deren Seite und dann willst du das ich michberuhige und nicht wüte... hm' Da hält mir Andy die Hand auf den Mund. 'Bittehör mir zu. Ich weiss du bist sauer. Aber ich musste das tun. Du weisst das dienur von mir Infos wollen. hätte ich das nicht gemacht, hätten sie dichumgebracht. Und ich will dich nicht auch noch verlieren.' Mit diesen Wortennimmt er die Hand wieder weg. Ich atme einmal kurz durch und frage ihn dann:'Was wollen die denn alles von dir? Und könntest du mich mal loslassen?' Alsweitere Aufforderung versuche ich meinen Arm wegzuziehen. 'Wenn du wiederversuchst auf mich loszugehen weisst du was passiert.' sagt Andy zu mir undlässt los. Ich nehme meinen Arm vom Rücken und setze mich auf. Ich schaue ihnenttäuscht an und sage zu ihm: 'Entschuldige, das muss jetzt sein.' Er siehtmich nur kurz fragend an und ich schlage ihn mit aller Kraft, die ich hatte insGesicht. Ich bereue es jedoch sofort wieder, denn er sieht mich wütend an packtmeinen Arm zum wiederholten Mal und dreht ihn mir auf den Rücken. Er drücktmich auf den Boden und ich muss wohl oder übel mitgehen, wenn ich nicht will,dass es mir weh tut. Ich lege mich also auf den Boden und lasse mir widerstandslosden zweiten Arm auch noch auf den Rücken drehen. 'Lässt du das jetzt sein?'fragt er mich mit dominanter Stimme. 'Du hast dafür gesorgt das ich gefoltertwerde. Verstehst du das nicht das ich sauer auf dich bin?' antwortete ich ihmzickig während ich versuche die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Er drücktkurz meinen Arm rauf was mich endgültig zum Weinen bringt und sagt zu mir:'Vergiss nicht, ich bin immer noch dein Trainer und somit eineAutoritätsperson. Also lässt du das sein?' 'Ich denke nicht daran. Lass mich los!' ichzappel, doch durch jede Bewegung wird sein Griff nur noch fester. Langsamfangen meine Schultern an weh zu tun. 'Ich dachte du wärst mein Freund. Aberscheinbar bin ich dir ja nicht wichtig wenn du mir so weh tust.' Ich spüre wieder Druck auf meinen Armen weniger wird und schliesslich ganz weg ist. Ichnehme meine Arme langsam von meinem Rücken und drehe mich auf die Seite wo ichmich zusammenrolle. So bleibe ich weinend liegen. Nach einer Zeit spüre ich wieeine Hand mir behutsam über den Kopf streichelt. 'Mach meine Haare nichtdurcheinander.' nuschel ich leise. Da fängt Andy an zu lachen. 'Du wurdestgerade gefoltert und weiss ich nicht was und willst das ich deine Haare nichtdurcheinander bringe?' 'Ja' antworte ich leise und fange an zu schmollen. Nacheiniger Zeit spüre ich wieder eine Hand. Diesmal streicht sie jedoch zärtlichdie Tränen von meinen Wangen weg. Ich lasse sie das zuerst tun, doch dann wirdes mir zu blöd und ich schiebe die Hand weg.

This Day (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt