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Komm doch einfach mit und
lass uns ein wenig Spaß haben."

Das war er. Dieser eine Satz, der mich dazu bewegte, in meiner teuren Wohnung alles liegen zu lassen und mitzugehen in die eisige Kälte, die mich draußen fast erschlug. Es hatte wirklich nicht viel gebraucht, nur eine Flasche kaltes Bier und ein schlechtes Gewissen, mit ihr nicht wie versprochen Weihnachten zu feiern. Eigentlich hatte sie mich noch nie zuvor gefragt, sie auf eine Party zu begleiten, denn ich war ihr anscheinend immer peinlich gewesen. Doch ich verstand sie, denn mir ging es nicht wirklich anders, immerhin kamen wir einfach aus unterschiedlichen Schichten unserer Gesellschaft.

Es gab aber, obwohl mir eigentlich die Welt gehören könnte, immer nur uns beide, Aito Tanaka und, Sophie Moreau. Es gab niemand anderen zwischen oder neben uns, denn wir waren immer nur zu zweit. Es war mir so, als hätte es das schon immer gegeben, als gäbe es nur diese Zweisamkeit.

„Du bist aufgeregt, Schnösel."
„Ach bin ich das, Pracherin?"

Sie lachte herzlich, legte ihre dünne Hand auf meine schmale Schulter und sah mich aus ihren schönen Augen an. Sie strahlten Freude aus, liebe und auch ein wenig verrückte Verzweiflung. Manchmal, da schien es mir so, dass sie nicht wusste wohin sie gehen musste und ob sie überhaupt weitergehen sollte und da ging es ihr ähnlich wie mir. Und obwohl wir so unglaublich verscheiden waren, fühlte ich zwischen uns eine gewisse Verbundenheit, die mich schon immer irgendwo berührt hatte, obwohl ich nie zugeben wollte, wie nah wir uns doch eigentlich standen. Und da sah ich es vor mir, unscheinbar und leise, ein machtvoller Palast voller unterschiedlichen Menschen. Und ganz hinten, da stand er, seine giftgrünen Augen zu Schlitzen verzogen musterte er mich eindringlich und ich wusste sofort, dass er der König von all dem hier war.

𝟐 𝐀𝐌 || [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt