Henry Bowers 2.0

138 12 2
                                    

(Sicht Richie)

Das Wochenende war vorbei und somit rief mich der erste Arbeitstag.
Um ehrlich zu sein wollte ich nicht zu diesem Kiosk wo ich meinen Nebenjob hatte hin, aber Eddie zu enttäuschen wäre um einiges schlimmer.
Denn meine Entscheidung war bereits getroffen.
Somit stand ich sofort als der Wecker klingelte auf, was untypisch für mich war, und ging in unser Badezimmer um mich zu duschen und mich fertig zu machen.
Als ich fertig war und aus dem Badezimmer hinausging machte ich einen Abstecher in unser gemütliches Schlafzimmer wo Eddie anscheinend den Wecker verschlafen hatte und etwas im Schlaf vor sich hin murmelte während er sein Kissen umklammerte.
Er sah unbeschreiblich süß aus, mit seinen zerstrubbelten Haaren und seinem konzentrierten Blick welchen er beim Schlafen komischer Weise beibehielt. Eddie konnte sich glücklich schätzen, er musste erst in einer Woche beginnen.
Schweren Herzens schloss ich die Schlafzimmertür und lief so leise wie möglich die Treppen hinunter.
Bevor ich aus dem Haus ging, gab ich Buddy noch schnell Futter und frisches Wasser worauf er sich direkt stürzte.
Ein letzter Blick in das Haus bevor ich mich meinem Schicksal zu wand.

[Mehrere Minuten später]

Ich kam mit gesenktem Blick bei dem Kiosk an wo ich direkt von einem der anderen Mitarbeiter angerempelt wurde.
,,Da ist ja der Neue!" Rief er so laut dass es unmöglich von irgendjemandem überhört werden konnte.
Schnell lief ich zu dem Büro meines Chef's um mich anzukündigen und um alles nötige herauszufinden.
Kurz bevor ich klopfte atmete ich durch, straffte meine Schultern und schloss für einen kurzen Moment meine Augen während ich mich auf Ed's und meine Zukunft konzentrierte.
Dann klopfte ich und ein tiefes ,,Herein" ertönte.
Ich öffnete vorsichtig die hölzerne Tür welche sich mit einem knarren öffnete. Das Büro hatte hässliche gelb gestrichene Wände, ein großes Fenster mit ebensohässlich gelben Vorhängen und einem großen braunen Schreibtisch wo ein Dicker Mann mit Glatze, buschigen Augenbrauen und einem langen Bart, welcher mich argwöhnisch musterte saß.
,,Guten Tag. Sie müssen Richard Tozier sein." Begrüßte er mich trocken und sah nur argwöhnisch auf meine Hand statt diese zu schütteln.
,,Ja, Guten Tag. Das bin ich." Versuchte ich freundlich zu bleiben und nahm meine Hand schnell zurück.
,,Sie können ihre Sachen in den Raum neben dem Büro tun, hier ist Ihr Spindschlüssel, Sie müssen heute nur Waren einräumen. Der Plan wo was ist hängt in demselben Raum." Erklärte er genervt und schaute immer wieder zu der Tür als Zeichen das ich gehen sollte.
,,Danke, ich gehe dann mal?" Fragte ich vorsichtig und verließ schnellen schrittens das Büro.

Ich hatte gerade meine Sachen in den Spind, und meine Arbeitsklamotten angezogen als ich plötzlich gegen eine Wand geschubst wurde.
,,Ey!" Rief ich und sah wieder den Typen welcher mich am Eingang bereits angerempelt hatte.
,,Wenn du meinst du kannst hier einfach rumstolzieren hast du dich geschnitten!" Schlug er mich wieder aggressiv gegen die harte Wand und kam mir so nahe dass ich seinen ekelhaften wie abgestandenen Atem riechen konnte.
,,Hast du mich verstanden?!" Schrie er in mein Ohr und schlug mir in den Magen woraufhin ich zusammensackte aber jedoch sofort wieder hochgehoben und wieder an die Wand gepresst werde.
,,Wenn du mal ab und zu ein Kaugummi mehr nimmst gerne." Keuchte ich grinsend ohne den Blick abzuwenden.
,,Ich denke du brauchst eine Lektion Junge!" Wurde der Typ aggressiv und warf mich wie eine Puppe auf den befliesten Boden.
,,Jungs?!" Schrie er und bleckte sich seine Zähne womit er mich an Henry Bowers erinnerte, was ihn nicht gerade sympatisch machte.
Kurz darauf wurde die Tür aufgeschlagen und zwei weitere Jungs kamen in den Raum.
,,Rahuel, Fabe? Lasst uns diesem Schwuchtel eine Lektion für die Zukunft lehren." Grinste mich der Henry Bowers ähnliche Typ psycho an und kam immer näher.
Ich versuchte panisch weiter nach hinten zu kriechen, doch ich spürte nach mehreren Metern bereits die kalten metallischen Spinde in meinem Rücken.
Kaum dass ich bei diesen ankam sprang der Mann, vermutlich Rahuel, auf mich zu und trat mir kräftig in den Bauch woraufhin ich vor Schmerz stöhnend auf den Boden rollte.
,,Wie ein Hund!" Lachte Henry Bowers 2.0 schallend und zog mich zu sich hoch nur um mir mit der Faust eine reinzuhauen woraufhin ich wieder auf den Boden zurück auf alle Viere fiel und Blut ausspuckte.
Der andere, Fabe, kam nun ebenfalls und trat mir so heftig in den Rücken dass ich das Gefühl hatte er würde durchbrechen.
Kurz darauf wurde ich umgedreht und der Anführer der Truppe schlug mehrmals mit einem verrückten grinsen auf mein Gesicht ein. Allmählich fing es an immer dunkler um mich herum zu werden, der Gedanke an Eddie war der Einzige der mich vor der Ohnmacht bewahrte, also entschied ich mich zu kämpfen.
Ich schubste den Anführer, der sich als Jacob herausstellte, von mir hinunter und versuchte verzweifelt so schnell wie möglich aufzustehen was Jacob jedoch verhinderte indem er mein Bein festhielt und ich somit wieder auf dem harten Boden ankam.
Als ich nun zum zweiten mal umgedreht wurde schlug ich ihm mit aller Kraft ins Gesicht woraufhin ich mehrere Flüche hörte.
,,Nimm das du Psycho!" Schrie ich und nahm mir eine lose Holzlatte welche auf einem Stuhl neben mir lag und schlug Jacob damit so fest es ging nocheinmal ins Gesicht woraufhin sein Kopf gefühlt komplett auf die andere Seite flog und ein Knurren zu hören war.

Scheiße scheiße scheiße!

Dachte ich und versuchte mit dem Brett bewaffnet zur Tür zu flüchten was durch den breitgebauten Fabe scheiterte da er sich vor mir aufbaute und auf mich hinabgrinste. Mein Zögern wurde mir zum Verhängnis denn kurz darauf spürte ich drei Schläge, einen von Fabe mitten auf meine Nase, einen von Rahuel von der Seite auf meine Rippen und einen von Jacob mitten auf den Hinterkopf woraufhin ich stöhnend und zitternd auf dem Boden aufkam.
Jacob, welcher es sich offensichtlich nicht verkneifen konnte, trat mir noch ein letztes mal in den Bauch bevor er mit den anderen lachend wegging und diese mich wie ein Häufchen Elend liegen ließen.
Ich blieb mehrere Minuten keuchend liegen bis sich die Tür ein weiteres mal öffnete, in der Angst dass es wieder die Drei sein könnten schloss ich bereits meine Augen, hörte ich ein aufstöhnen und riss meine Augen erschrocken auf.
Mein Chef stand vor mir und rieb sich die Schläfe.
,,Herr Tozier, gehen sie bitte nachhause. Sie bekommen ihr Geld von mir zugeschickt." Half mir dieser widerwillig auf und seufzte genervt.
,,Danke..." Keuchte ich dankbar und schloss mit zitternden Händen meinen Spind auf.
Ich zog mich so schnell wie möglich um und flüchtete mit meinen Sachen immernoch vor Blut triefend und humpelnd nachhause.

------------------Sicht Eddie---------------------------

Ich hörte als erstes wie sich die Haustür öffnete und anschließen ein Keuchen.
,,Richie?" Fragte ich besorgt und stürmte zur Tür wo ich einen blutenden, mit Wunden übersäten Richie sah.
,,Eddie..." Flüsterte er bevor er sich auf den Boden fallen ließ.
,,Scheiße Richie! Was ist passiert?!" Rief ich entsetzt und half ihm vorsichtig auf die Couch.
Richie schüttelte nur den Kopf und wischte sich mit dem Handrücken Blut von der Wange was nicht wirklich viel an seinem blutüberströmten Gesicht änderte.
Ich eilte in unser Badezimmer wo ich Verbandszeug, Pflaster, crémes, desinfektionsmittel und Schmerzmittel holte.
Schwer bepackt lief ich zurück zu meinem Freund und legte die Sachen vorsichtig nebeneinander auf den Boden.
,,Während ich mich um deine Wunden kümmere wirst du mir erzählen was passiert ist." Legte ich fest und nahm das Desinfektionsmittel in die Hand.
,,Nein Ed's bitte." Versuchte er mich schwach abzuschütteln was nicht funktionierte.
,,Du darfst jetzt nur reden wenn du etwas zu dem was mit dir passiert ist sagen willst." Ließ ich mich nicht abschütteln und tat das Desinfektionsmittel auf ein Tuch womit ich seine Wunden säuberte.
,,Aua!" Maulte Richie als ich über die Wunde unter deinem Auge ging.
,,Mehr hast du nicht zu sagen?" Fragte ich enttäuscht darüber dass er mir schon wieder nicht vertraute.
,,Es tut mir leid Ed's." Sagte er nur und starrte ins leere während ich sein Gesicht mit Wundundheil Salbe eincrèmte wodurch er ab und zu zusammenzuckte.
,,Du kannst so morgen nicht zur Arbeit gehen Richie!" Platzte es nach mehreren Minuten der Ruhe plötzlich aus mir heraus womit ich das Plaster ausversehen falsch klebte.
,,Ich muss aber!" Beschwerte dieser sich und zuckte zusammen als ich ihm das Pflaster erneut Abriss und neu klebte.
,,Wirst du aber nicht!"
,,Aber ich muss Eddie!"
,,Nein du musst gar nichts verdammt Richie!"
,,Wenn ich nicht gehe wirke ich wie ein Weichei!"
,,Meint wer?!" Schrien wir uns gegenseitig an.
,,Die die mir die Scheiße angetan haben!" Platzte es wütend aus Richie raus welcher kurz darauf mich von sich wegstieß und wegrannte.

,,Wa-was..?"





( danke an die Liebe Fox_Court welche mir bei der Idee für dieses Kapitel sehr geholfen hat♡)

Are you real? ( Reddie)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt