- 30. ich warte auf dich -

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Pov. Kostas

In Miks Blick konnte ich nichts erkennen. Ein deutliches Wirrwarr an Emotionen und Gefühlen, welche ich nicht entziffern oder entwirren konnte.
Wie ein Fester Knoten.
Ich nahm all meinen Mut in mir auf, strich mit meinen Händen seine Arme entlang ehe ich mich nach vorne Beugte.
Fest hatte ich meine Augen zusammengepresst, in der Angst er würde mich wegstoßen.

Ein kurzer Windhauch kam uns Seitlich entgegen, als ich meine Lippen auf seine legte. Für eine kurze Zeit spürte ich seine warmen Lippen auf den meinen und wollte ihn an mich ziehen, als mich etwas dran hinderte.
Wie ein Blitzeinschlag in unserer Mitte, packte er mich an den Schultern und drückte mich fast schon gewaltsam von sich.

Mit einem vorsichtgen Lächeln sah er mich an und ließ seinen einen Arm an meiner Schulter wieder locker.
Mik schüttelte vorsichtig den Kopf, ehe er aufstand.

"Das kann ich nicht Kostas, tut mir leid", meinte er vorsichtig während er seine Hände in die Hosentaschen steckte.
Was?! In mir zerbrach etwas, doch dabei konnte ich nicht sagen ob es mein Herz oder was anderes war. Es fühlte sich aber schrecklich an.
Wenn auch unausgesprochen, hatte ich mich doch wohl oder übel in ihn verliebt.

"Du liebst mich also nicht? Ich.. Ich dachte du tust es? Nach all dem was jetzt passiert ist, deine Worte, deine Taten. Die Reaktionen. Das- Das war nichts?"

Ich tat es ihm gleich und stand auf, so, dass der Dunkelhaarige mir wieder gegenüber stand. Miks Mund stand leicht offen, als ob ihm die Worte fehlten. Ein Rabe krähte in der kalten Nacht und ich schlag meine Arme leicht um mich. Mir wurde unglaublich kalt.
"Kostas versteh es bitte. Ich kann nicht lieben!"

Ich lachte auf. Spürte ein ziehen in meinem Bauch.
"Und warum bist du dann hier? Wieso bist du bei mir, wenn du auch alleine gehen kannst? Wieso fühlt es sich so an, wieso schaust du mich jedes mal so verliebt an, wenn du doch nicht lieben kannst?! Mik jeder kann lieben, wenn er will! Es ist niemandem verschlossen!"

"Kostas..." Er ging einen Schritt auf mich zu, dabei wollte ich eigentlich ausweichen, doch konnte ich nicht. Meine Beine waren wie Stein.
"Ich fühle mich wohl bei dir. Ich hab das Gefühl das du einen Beschützer brauchst. Mich kann man nicht verletzen, aber dich schon..."
Mit vorsichtigen Bewegungen legte er seine Hände an meine Wangen, sah mir direkt in die Augen.
Was wollte er mir damit sagen?
Wieso konnte man ihn nicht verletzen, aber mich schon? Dachte er ich wäre Schwach?
Ich verstehe es nicht... Mik, wenn du mich nicht liebst sag es einfach. Ich k-", "Es ist so viel mehr!", unterbrach mich der kleinere. Aus großen Augen sah er mich an und das Braun vermischte sich mit dem Licht des Mondes und den Schatten der Nacht.

"Wirklich. Irgendwann erzähle ich dir alles. Also wirklich alles, aber wir sind beide Müde und Kaputt von der Reise. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und wenn unsere Gefühle jetzt im Mittelpunkt stehen, kommen wir nie bis zur Sonnenwende nach London..."

Aus liebevollen Augen, doch mit einem ernsten Gesicht sah er mir ins Gesucht. Seine Finger strichen über meine Wange und ich legte meine Hände auf seine.

"Versprich es mir. Ich will nicht mehr ins dunkeln tappen. Erhell mir bitte endlich den Weg", murmelte ich, als ich mich an seine Hand schmiegte, ehe ich einen kleinen Schritt zurück wich.
Mik nickte vorsichtig.
"Ich verspreche es", "Würdest du dann bitte gehen? Ich wollte... noch was alleine sein", bittete ich ihn leise und wand mein Gesicht ab.
Auf das Gebet Richtung Mila würde ich dennoch nicht verzichten! Dazu müsste man mich erst in Ketten legen.

"Wenn du mir versprichst, dass du niemals ohne mich weiter gehst. Wir haben das hier gemeinsam angefangen und werden das auch so beenden" Ich sah im Augenwinkel, wie Mik leicht den Kopf schief legte und auf eine Antwort wartete.
"Ist gut. Werde ich nicht"
"Gut"

Ohne etwas zu sagen wand ich mich wieder von dem dunkelhaarigen ab, als er meine Hand griff und ich verwirrt zu ihm sah. 
In mir kribbelte alles und ich würde am liebsten nur noch schwarz sehen.

Wie gerne ich jetzt gleich mit ihm mit gehen würde, aber ich wusste, dass er noch nachdenken musste und ich wohl auch. Es war anscheinend wirklich so viel mehr in dieser Reise, was ich noch nicht wusste.
Es war ihm ernster als gedacht. Das zwischen uns war ihm ernster als gedacht, aber was war das zwischen uns?!
Stumm sahen wir uns an, als er sie wieder vorsichtig losließ und den Mund öffnete.

Ich würde warten bis er nachgedacht hatte, würde warten bis er mir endlich alles erzählt. Von mir gehen würde er mit Sicherheit sowieso nicht.

"Ich warte auf dich", kam es gleichzeitig aus unseren Mündern, während Mik vorsichtig lächelte und kurz auf der Unterlippe rum kaute, ehe er sich umdrehte und hinter den Bäumen verschwand.

Mit einem unbeschreiblichem Gefühl in Herz, Knochen und Seele rutschte ich an dem Baum herunter und lehnte meinen Kopf an diesem.
Die Rinde massierte meinen Kopf.
Meine Knie zog ich bis zum Kinn.

Was wollte Mik mir denn erzählen? Gab es vielleicht doch noch Hoffnung? War es wegen diesem Jaiden? Oder doch wegen was ganz anderem?
Und vor allem was meinte er damit, dass er nicht lieben konnte?
Was tat ich mir hier nur an?!

•Kostory• indestructible Love! 《kann man ohne Herz lieben?》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt