•Kostory• indestructible Love! 《kann man ohne Herz lieben?》

- 28. Blumen -

Pov. Kostas

Kathi hörte gar nicht mehr auf zu reden, so sehr war sie in ihrem Fluss voller Erinnerungen und Geschichten die sie strahlen ließen.
Es war erstaunlich, wie viel eine 16 Jährige bereits erlebt hatte in den letzten Jahren, abgesehen dem Tod ihrer Eltern.
Sie schienen wundervolle Personen zu sein und ihre kleine Schwester ein Engel.
Ich konnte nicht widerstehen ab und zu auch mal einen Kommentar ab zu lassen, während Mik einfach nur Still neben uns her lief. Manchmal sah ich wie sein Blick etwas unruhig in der Gegend lag und sein Atem kurz stockte, ehe er in den Himmel blickte und wieder die Ruhe selbst war.

"Und du warst echt schon in Paris?" Kathi nickte grinsend und fuhr sich durch die Blonden Haare. "Ja, echt! Da war ich keine Ahnung... Elf? Ist auf jeden fall schon etwas her!"
Ich musste lächeln. Wie sehr sie mich doch von ihrem Charakter her an Mila erinnerte.
"Du... erinnerst mich sehr an meine Schwester, weißt du?" Mik sah auf zu mir und auch Katharina sah mich etwas verblüfft an.
"Oh. Ich wusste gar nicht das du eine Schwester hast. Von Miks Bruder weiß ich ja jetzt. Wie kommt es das du sie bis jetzt noch nie erwähnt hast?", fragte Kathi und legte den Kopf schief, während sie den dünnen Stock in ihrer Hand drehte.

"Weil sie. Also...-" Ich schluckte und lächelte kurz. Doch nicht so gut das ich das angesprochen hatte, so gut hab ich es dann doch noch nicht verarbeitet...
"Sie also. Mila.. lebt nicht mehr bei uns", "Also ist sie umgezogen? Nach Paris?", vorsichtig nickte ich und sah zu Mik, welcher mich mit leicht geöffnetem Mund ansah. Sein Blick war fragend. "Ja.. so in etwa", murrte ich und ging mit meinem Blick zu meinen Schuhen.
"Wenn ich wieder nach Paris reise, müsst ihr mitkommen!", grinsend drehte sie sich wieder zu uns um und lief rückwärts in das Blumenfeld, welches sich hinter uns erstreckte.
"Ihr glaubt gar nicht was die Stadt der Liebe für Wirkungen hat! Ich meine ich war Elf, wusste nicht mal was liebe ist und dennoch habe ich es klar und deutlich gespürt!"

Mit einem seufzen ließ sie sich in einen Haufen Gänseblümchen fallen während Mik sich zwei Meter weiter an einen Baum lehnte.
Während Kathi so von der Stadt der Liebe schwärmte huschte mein Blick kurz zu Mik, welcher diesen Aufnahm, ehe er sich selbst ein paar der Gänseblümchen zu wand.

"Also ich hätte da nichts gegen, du?", fragend sah ich den Schwarzhaarigen an, welcher nur mit den Schultern zuckte. "Je nach dem was die Zeit so bringt, nicht wahr Bab-", er stockte, ehe er kaum merklich zusammen zuckte. Undeutlich sah ich ihn an. Wollte er mich gerade wieder... nein, oder?
Ich schluckte und sah zu Kathi, die ihre Jacke ablegte und mit ihrer Hand durch die Blumen fuhr.
Diese Stille die diesen Moment herrschte, war alles andere als die der letzten Zeit. Sie war so beruhigend wie noch nie und von hier aus hörte man so gut wie keine Fabriken, Anlagen, Motoren... nichts! Wundervolle Stille.
Wie weit wir wohl schon gelaufen sind in den letzten Stunden?

"Darf ich dir einen Blumenkranz machen?", "Was?" Ich lachte und auch Mik musste kurz grinsen, auch, wenn er seine Augen geschlossen behielt.
"Naja... einen Gänseblümchenkranz halt! Glaub mir ich habe diese Technik damals gefühlt studiert." Auch Kathi lachte und ich sah kurz zu den kleinen Blumen, mit den Weißen Blättern.
"Ähm... Okay. Also ja, wenn du möchtest" Vorsichtig kratzte ich mich am Hinterkopf.

"Werden wir heute eigentlich noch weiterlaufen? Oder wird das unser Nachtlager?", fragte ich nach Mehreren Minuten die Mik immer wieder am Dösen war, ehe er wieder durch irgendwas geweckt wurde. Dieses mal war es wohl mein verdienst.
"Ich schätze wir bleiben diese Nacht hier. Wenn es dunkel wird, werden wir nach Feuerholz schauen. Hunger hat von euch keiner, oder?" Synchron schüttelten die Blondhaarige und ich den Kopf. Immerhin waren wir heute Mittag noch gut essen, bevor wir uns auf den Weg in den Wald gemacht hatten. Kathi hatte drauf bestanden uns Einzuladen, was wir zuerst ablehnen wollten, aber nun ja... Mädchen halt!

Ich lag auf meiner Jacke und beobachtete im Himmel den Orange- Rötlichen Himmel und gefühlte Stunden später, als das Lagerfeuer schon an war, wischte sich Kathi über die Stirn. Sie war bereits über eine Stunde an diesem verdammten Blumenkranz dran, da sie gefühlte Fünf mal neu begonnen hatte und im Endeffekt noch mehr Blumenarten mit rein mischte.
"Fertig!" Grinsend hielt sie die anscheinend stabile Blumenkrone gen Himmel. Mik und ich sahen von dem kleinen Feuer auf und stolz präsentierte Kathi uns diese.
"Wow. Also die ist ja mal echt toll. Selbst meine Mutter hätte diese nicht so hinbekommen" Mik war wirklich ein klein wenig erstaunt über dieses Meisterwerk und lächelnd strich die Blonde sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe sie ein kleines Danke murmelte.

Fast schon mit Freuden setzte Kathi mir den Kranz auf, ehe ein kleines Blatt eines Gänseblümchen auf meiner Nase landete.
Mit misstrauischem Blick musterte sie mich und stemmte die Hände in die Hüften. "Also wenn dir jetzt nicht jedes Mädchen zu Füßen liegt, dann weiß ich auch nicht", "Sie hat recht..."
Mik lächelte, als er sich wieder an dem Baum anlehnte und seine Augenbrauen hochzog.
Ich war mir nicht sicher, ob ihm überhaupt bewusst war das er diesen Gedanken aussprach, doch als sein Blick eisern stehenblieb und er sein Gesicht vor... schmerz verzog war in mir doch ein kleines stück in mir das wusste das ich recht hatte.
Vielleicht war genau das der Moment wo ich es sagen sollte...

Etwas schuldig sah ich Kathi und vor allem Mik an, welcher sich schon wieder weg drehen wollte.
"Das würde mir aber nichts bringen..", sagte ich leise und Mik drehte seinen Kopf wieder vorsichtig zurück.
"Was meinst du?", Kathi sah mich fragend an.

"Ich... mir würde es nichts bringen, wenn ich von allen Mädchen angehimmelt werde. Ich möchte später kein Mädchen an meine Seite haben, wisst ihr. Sondern einen Jungen!"
Das war der Moment wo ich Mik so herausfordernd, doch auch so klar gegenüber ansah, wie noch nie. Ich sprudelte weiterhin ellenlange Entschuldigungen runter, vor allem weil ich es Mik nie gesagt hatte, doch als unser Neuzugang mich in die Arme schloss und mir dabei der Blumenkranz völlig schief auf dem Kopf lag, war ich einfach so unfassbar glücklich, wie schon lange nicht. Ich fühlte mich so befreit von einer kleinen Last meinen Freunden gegenüber und vor allem mir gegenüber.

Doch dann war da immer noch die Augen von Mik die mich mit einem unglaublichen Augenaufschlag musterten und wieder konnte ich kein stück sagen, was in diesen Augen mir sagen wollten...