Der nächste Montag kam viel zu schnell.
Aus dem Bus ausgestiegen, schleppte ich mich in mein Klassenzimmer. Es war Chemie. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder nervös sein sollte, Alec wieder zu sehen. Ich denke es war irgendwie etwas dazwischen.
Ich setzte mich auf meinen Platz und wartete, bis mein Lehrer kam.
Als ich die Notizen aus der letzten Stunde noch einmal durchging, saß Alec plötzlich neben mir. Ich musterte ihn und mir war sofort aufgefallen, dass er eine seiner neuen Jacken anhatte.
Er drehte sich zu mir und sah mich an. Ich blickte hoch zu ihm. „Hallo. Ich bin Alec. Ich hatte letzte Stunde völlig vergessen mich vorzustellen."
„Hallo", sagte ich ein wenig unsicher, „Maja." stellte ich mich vor. Mehr bekam ich nicht über die Lippen.
Seine Augen waren faszinierend und ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Nach ein paar Sekunden Blickkontakt und peinlicher Stille erzählte er mir, wieso er mitten im Schuljahr auftauchte, ohne dass ich das hin gefragt hätte. Er fing einfach an zu reden.
„Meine Eltern haben sich getrennt. Ich bin mit meinem Vater umgezogen. Zu meiner Mutter hatte ich nie ein gutes Verhältnis."
Ich musste kurz überlegen, was ich jetzt sagen könnte. „Oh, das tut mir leid für dich".
„Muss es nicht", sagte er mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.
„Meine Vergangenheit ist spannend. Ich glaube es war besser so, mit meinem Vater wegzuziehen, als bei meiner Mutter zu bleiben."
Bevor ich ihm antworten konnte, kam unser Lehrer ins Zimmer und fing sofort an, mit dem Stoff der letzten Stunde weiter zu machen.
An diesem Tag wechselten wir kein Wort mehr miteinander. Aber ich musste ständig an ihn denken.
Was war mit seiner Vergangenheit, ob es etwas mit seiner Mutter zutun gehabt hätte, wieso er darüber glücklich war.
Aber um ihn zu fragen, war es viel zu früh. Wer weiß, ob er es mir überhaupt erzählen wollte.
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Der Tag an dem ich lebte
Teen Fiction26 Tage die Majas Leben völlig verändern werden. 26 Tage in denen sich Maja entscheiden muss, ob diese Veränderung positiv oder negativ ist.