Als ich zuhause war, sah ich meine Eltern zusammen im Wohnzimmer. Sie spielten ein Kartenspiel und fragten mich, ob ich mitspielen möchte.
Ich verneinte und verzog mich in mein Zimmer.
Ich wusste nichts mit meinem Leben anzufangen.
Wie soll es weiter gehen?
Ich dachte nach. Über Gott und die Welt. Aber wie zu erwarten, landeten meine Gedanken irgendwann über Alec.
Mir fiel sein Tattoo ein. Die Kassette.
Hatte sie etwas mit seiner spannenden Vergangenheit zu tun, wie er sie nannte.
„Maja", dachte ich mir, „Du musst auch an etwas anderes denke. Alec beeinflusst deine Gedanken viel zu sehr."
Ich nahm mein Buch zur Hand und las.
Irgendwann konnte ich mich nicht mehr konzentrieren und beschloss ein wenig spazieren zu gehen. Dick angezogen verließ ich das Haus.
Aus meinen Kopfhörern hörte ich meine Lieblingsmusik. Ich ging durch die Stadt, ohne zu wissen, wo mein Weg enden würde. Ich lief die Straßen entlang.
Irgendwann kam ich an einem Haus vorbei, vor dem ein großer LKW stand, Leute trugen Kartons in das Haus. Es schien nach einem Umzug.
Aus der offenen Haustür hörte ich lautes Schreien. Doch kurz darauf ein lautes Lachen.
Ich wechselte die Straßenseite um den Umzugshelfern nicht im Weg umzugeben.
Als ich einige Meter am Haus vorbei war, hörte ich jemanden hinter mir schreien. Nur leise, da meine Musik zu laut war. Doch plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich erschrak und drehte mich um. Ich konnte Alec sehen. Er stand vor mir.
„Na, verfolgst du mich etwa?", fragte er mich mit einem hemmischen Lächeln auf den Lippen.
„Ähm...", ich stotterte ein wenig, bis ich anfing, ihm zu erklären, dass ich nur ein wenig spazieren ging, um mich vom Alltag zu befreien.
„Also wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich gerne begleiten. Du musst auch gar nicht mit mir reden. Wenn du dich auf deine Musik konzentrieren möchtest, ist das in Ordnung für mich."
„Das kannst du machen. Und ich rede natürlich mit dir."
Er musste erst seinem Vater Bescheid sagen.
Als er wiederkam, nahm ich meine Kopfhörer aus den Ohren und packte sie in meine Jackentasche.
Wir spazierten durch die Gegend, da er mich fragte, ob ich ihm sie zeigen möchte.
Als wir abgebogen haben und sein Haus außer Sichtweite war, fasste er in seine Hosentasche und nahm eine Packung Zigaretten in die Hand.
„Im Ernst?", fragte ich ihn verunsichert.
„Ja." antwortete er mir, ohne mir eine Begründung zu nennen.
Alec zündete sich eine davon an.
„Machst du das um erwachsener zu wirken oder nur um cool zu sein?"
„Naja, das hat etwas mit meiner Vergangenheit zu tun."
„Aha". Mehr fiel mir dazu nicht ein.
Ich überlegte, ihn nachzufragen, was es damit auf sich hatte. Ich entschied mich dagegen.
Doch als ich ihn Luft holen hörte, bemerkte ich, dass er überlegt, mir davon zu erzählen. Doch durch seinem langen tiefen ausatmen, fühlte ich, dass er sich auch dagegen entschied.
Wir spazierten noch ein wenig herum, bis er mir sagte, dass er jetzt nach Hause musste.
Wir drehten also um und ich begleitete bis zu seinem Haus. Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg, um heimzugehen.

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Der Tag an dem ich lebte
أدب المراهقين26 Tage die Majas Leben völlig verändern werden. 26 Tage in denen sich Maja entscheiden muss, ob diese Veränderung positiv oder negativ ist.