Kapitel 4

61 4 0
                                    

Ich lief langsam auf die Gestalt zu, dabei ließ ich den Schatten nicht aus den Augen. Als ich dann vor der Gestalt stand, gefror mir das Blut in den Adern. Vor mir lag meine Tante mit blutverschmierter Kleidung auf dem Boden und bewegte keinen Muskel. Ich bückte mich um zu gucken, ob sie noch einen Puls hatte. Ihr Puls war langsam und unregelmäßig, doch ihr Herz schlug noch. Erleichtert atmete ich aus, bis ich wieder das Knurren aus dem Schatten vernahm. Verdammt, was war das? Es kam langsam näher und ich konnte den Umriss eines Menschen erkennen oder so etwas in der Art, es war auf jeden fall viel größer. Aber das wichtigste war nun meine Tante zu einem Heiler zubringen, aber wie sollte ich dass am besten machen, laufen konnte sie nicht und da kam gerade etwas auf uns zu, was uns nicht wohlgesinnt war. Mein Messer! Ich kann es wenigstens so lange Ablenken, bis Hilfe kommt. Das hoffte ich zumindest. Aber ich nahm mir vor meine Tante zu beschützen, auch wenn es mich mein Leben kosten würde. Ich würde das einzige Familienmitglied, dass ich noch hatte nicht sterben lassen. Mein Herz schlug immer schneller, je näher das Ungeheuer kam. Jetzt war es am Rande des Schattens angekommen, nur noch ein paar Schritte und ich würde endlich sehen womit wir es zu tun hatten. Vor dem Schatten stoppte es kurz und sah mich aus zwei blutroten kalten Augen an. Dann machte es einen Schritt vorwärts und mir stockte der Atem. Mein Herz setzte einen Schlag aus, denn was ich sah war grauenhaft. Ein Drache!!! Oder so etwas in der Art. Es war als ob sich der Mann verwandeln wollte, die Verwandlung, aber mittendrin aufgehört hatte. Er war vielleicht zwei Meter groß und sein ganzer Körper war mit Gift grünen Schuppen bedeckt. Er hatte zerfledderte Flügel, die nicht den Anschein machten als ob sie zum fliegen geeignet wären und sein Gesicht ähnelte dem eines Menschen, wenn er nicht diese blutroten Augen besäße. Und genau aus diesen Augen starrte er mich gerade Gefühllos an. Plötzlich wurde er schneller und kam mit unmenschlicher Geschwindigkeit auf mich zu gerast. Nur noch ein paar Schritte und er wäre bei mir. Ich versuchte noch mein Messer zu heben um den Schlag abzuwehren der folgte, doch gegen diese Kraft würde nicht mal einer der Phoenix Krieger ankommen. Ich flog drei Meter bis ich hart gegen eine Wand aufschlug und auf dem Boden aufkam. Ein heftiger Schmerz machte sich in meinem ganzen Körper bemerkbar und ich wäre beinahe ohnmächtig geworden. Ich sah das das Monster nun auf meine Tante zulief. Nein! Scheiße! Ich muss irgendetwas tun. Langsam versuchte ich wieder aufzustehen, doch ich fiel wieder zurück und ein stechender Schmerz machte sich in meiner Buchgegend und an meinem Fuß bemerkbar. Anscheinend hatte ich mir bei dem Aufprall den Fuß und eine Rippe gebrochen. Ich sah an mir herab und suchte nach weiteren Verletzungen und sah jetzt die klaffende Wunde an meinem Bauch, durch die stetig Blut floss. Es waren die klauenabdrücke, die er mir bei dem Schlag zugefügt hatte. Der Schaden an meinem Bauch war so groß, das auch der beste Heiler nichts mehr machen könnte. Trotzdem gab es mir Mut, ich hatte eine Mission, nämlich meine Tante zu retten, auch wenn das meinen Tod bedeutet. Ich zog mich an der Mauer neben mir hoch und lief humpelnd auf das Monster zu. Nachdem es mich gesehen hatte, änderte es seine Richtung und ließ von meiner Tante ab, um auf mich zuzulaufen. Es kam immer näher und als es nur noch ein paar Centimeter entfernt war, holte es zu noch einem Schlag aus. Als ich in diese kalten Augen starrte, begriff ich das ich nicht gewinnen konnte. Ich schloss also meine Augen und wartete den unbändigen Schlag ab. Tante, es tut mir Leid das ich dich nicht beschützen konnte, aber ich verspräche dir, im nächsten Leben sehen wir uns wieder. Doch der Schlag kam nicht, im Gegenteil, das Monster wurde plötzlich von einer heftigen Druckwelle ein paar Meter weggestoßen, es prallte hart an der nächsten Wand auf und war bewusstlos. Ha! Erleichterung machte sich in mir breit. Ich setzte einen Fuß nach vorne um jetzt nach meiner Tante zu sehen, doch mir wurde schwarz vor Augen und ich fiel in ein dunkles Loch ohne Boden.

descendantsWhere stories live. Discover now