[seoul.spring.his mind is shattered.obviously]
희망이없는 - hopeless
|don't wanna see another damn inch of my skull
forget the poems of saints and ghosts
i'm the one i fear the most|Es war pure Selbstvergessenheit die Min Yoongi zum ersten Mal seit Jahren wieder spürte. Und das ausgerechnet in dem er einen Jungen, den er erst seit wenigen Stunden kannte, über den durchsichtigen Dächern Seouls so hemmungslos küsste als gäbe es keinen Morgen.
Und das stimmte auch. Für ihn gab es keinen Morgen.
Für ihn gab es nur diese eine verdammte Nacht in der er so lebendig war, dass er glaubte er wäre selbst ein Papierflieger, welcher unbeschwert und leicht durch die schwüle Nachtluft segelte.
Einer Eingebung folgend zuckten seine Finger elektrisierend, bis er jegliche Selbstbeherrschung zum Teufel scherte und seine Hände sich in den Kragen von Jimins Jacke gruben und ihn zu sich herunterzogen.
Seine Lungen waren es gewöhnt keine Luft zu bekommen, während er rappte. Aber jetzt, jetzt brannten sie. Und er genoss jede verfluchte Sekunde davon.
Der Schmerz in seinen trockenen Lippen, der durch Jimins Weichheit ausgelöst wurde, stimulierte sein Hirn, ließ zu dass er sich zu gefährlichen Gedankenexperminenten hinreißen ließ und — oh er fiel tiefer als jemals zuvor. Würde er in diesem Augenblick von jenem Dach springen, es würde keinen Unterschied machen.
Kein Abgrund seiner Seele hatte ihn je so hart aufprallen lassen wie Park Jimin in dieser Nacht.
Doch auf jeden Traum folgte ein Erwachen und dieses war so unweigerlich grausam, dass Yoongi es um jede kostbare Sekunde hinauszögern wollte. Aber er konnte es nicht mehr. Die Stimmen in seinem Kopf zogen in tiefer hinab, erdrückten ihn und drohten ihn mit ihren Dornen besetzen Worten zu erdrosseln. Sie zeigten ihm die Folgen seines Handelns, all die Dinge die passieren würden, sobald die Öffentlichkeit erfuhr, dass der Underground Rapper Agust D schwul war.
Die Gesellschaft in die er hinein geboren wurde, sah seine natürlichsten Gefühle als falsch an, als einen Verrat an der gottgewollten Natur und er konnte die Ausgrenzung die darauf folgen würde, förmlich nach ihm greifen spüren. Konnte sie sehen, die Bühnen von denen sie ihn jagen würden.
Dies war sein Untergang. Und es kostete ihn alles sich abrupt von Jimin zu lösen und aufzuspringen als ob der Teufel höchstpersönlich hinter ihm her wäre. Und war es nicht auch so? Stand nicht eine unvollendete Form seiner selbst hinter ihm die den Namen Agust D trug und ihn beschwor jetzt bloß keinen Fehler zu machen, der ihre ganze mühselige Arbeit innerhalb von Sekunden zerstören würde?
Ein Rapper der irgendeinen Typen auf einem Dach küsst kommt unmöglich damit davon. Ausgeschlossen.
Niemand kommt davon.
Aber er konnte zumindest weit genug rennen.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, er den Fahrstuhl ignorierte und stattdessen zwei Treppenstufen auf einmal hinunter rannte, vergaß er beinahe wie ein anderer junger Mann immer noch dort oben saß und sich fragte was zur Hölle gerade passiert war.
Und während die Nacht an Yoongi vorbei raste, im Schatten von Hochhäusern stellte er sich dieselbe Frage. Lediglich war sie von anderer Natur.
Wie hatte er dies nur zulassen können? Hatte er sich nicht vor Jahren geschworen jegliche Gefühle, die ihn nicht zum rappen antrieben, auszusperren?
Was für ein leichtsinniger Idiot er doch war. Wie unendlich dumm.Irgendwas in ihm begann zu schreien. Lauthals, hungrig und Yoongi wusste, dass die Stille die darauf folgen würde ihn einen Zustand treiben würde, der ihn das letzte Mal beinahe umgebracht hätte. Etwas, was kein Papierflieger der Welt retten konnte.
Und er sollte recht behalten, ein Monat geprägt von schlaflosen Nächten, neuen Tracks, literweise Kaffee und viel zu wenigen Mahlzeiten folgte auf diese eine Nacht.
Namjoon und Hoseok ließen sich nach zwei Wochen mit der Begründung eines neuen Mixtapes abwimmeln. Dennoch hielt es sie nicht davon ab, gelegentlich mit Takeaway vor seiner Tür aufzutauchen. Um ehrlich zu sein, waren dies auch die einzigen Momente in denen er etwas aß.
Die Augenringe hatten sich unlängst in sein Gesicht gebrannt als auch dieser Monat vorbei und plötzlich alles stoppte.
Nichts ungewöhnliches, denn sobald diese Phasen vorbei waren, schien es so als ob nie etwas passiert wäre. Regelmäßiger zu essen zog sich um weitere zwei Wochen, aber innerhalb von wenigen Tagen hatte er zumindest so etwas wie einen Schlafrhythmus entwickelt. Und das allein reichte aus, damit er seine winzige Wohnung endlich wieder verließ und sie gegen eine Bühne eintauschte.
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PAPER BOYS
Fiksi PenggemarMin Yoongi lässt gerne Papierflieger los wenn er das Konstrukt seiner selbst nicht mehr aushält. Park Jimin hebt gerne schmutzige Zettel auf, die ihn Sekunden zuvor fast das Auge ausgestochen hätten. Und wenn sie beide nicht gerade mit ihren größt...