6. CITY BOYS

179 36 15
                                    

[seoul.spring.it looks so beautiful.perfect darkness]

풀다 - unravel

|my castle crumbled overnighti brought a knife to a gunfightthey took the crown, but it's alright|

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

|my castle crumbled overnight
i brought a knife to a gunfight
they took the crown, but it's alright|

Die silberne Silhouette der im Dunklen erstrahlten Metropole rauschte in allen Variationen an Jimin vorbei, als er Yoongi durch die Schatten der Nacht folgte.

In stummer Faszination ließ er seinen Blick immer wieder über den offensichtlich Älteren gleiten und kam zu dem Entschluss, dass es nicht fair war. Wie konnte jemand in allen weltlichen Belangen so apathisch vor sich hin leben und im selben Atemzug jeden Menschen mit nur einen lasziven blinzeln in absoluter Euphorie zurücklassen?

Jimin bemerkte die Blicke die ihnen beiden zugeworfen wurden. Beiläufig, erstaunt, verwundert und gelegentlich eifersüchtig.
Er selbst war fremde Blicke gewohnt, hatte sich doch selbst auf der Bühne in ihnen gesonnt. Ja sogar manchmal auf der Straße, wenn er wusste seine wohlproportionierten Lippen schimmerten besonders aufreizend. Und es war ihm immer egal gewesen wer ihn ansah. Hauptsache man sah ihn.
Aber hier und jetzt zusammen mit Min Yoongi nachts durch die Straßen Seoul zu streifen fühlte sich anders an. Aufregender. Gefährlicher.

Jeder Blick der auf seinen Begleiter geworfen wurde, löste etwas ihn ihm aus, was er nicht wagte zu benennen. Nicht jetzt.
Er war versucht Yoongi näher zu kommen, wie eine beiläufige Berührung ihrer Arme, das kurze aneinander streifen ihrer Finger. Doch jedes Mal wenn es geschah, zuckte Yoongi zusammen und knurrte ein bisschen, so als ob er den Gedanken nicht ertragen könnte jemand würde es tatsächlich wagen ihn anzufassen.
Also vergrub Jimin seine Hände tief in seinen Jackentaschen und ignorierte das eklektische Summen, was seine Wirbelsäule empor jagte, sobald sich die Ansätze ihrer Schultern berührten.

Die Stadt war in dieser Frühlingsnacht seltsam ruhig, so als ob sie den wackeligen Frieden, der sich anbahnte nicht zerstören wollte.

Gläserne Giganten und stählerne Egomanen überragten sie beide und doch verblassten sie im verschwommenen Hintergrund der Stadt, als der Tänzer und der Rapper in stummer Eintracht an ihnen vorüberschritten. Die immer noch hell erleuchteten Halogenlampen der Büros über ihren Köpfen, vermischten sich mit den Neonreklamen der Straßen, den Scheinwerferlicht der vorbeifahrenden Autos, die von nichts mehr Notiz nahmen und Jimin glaubte zum ersten Mal die Seele Seouls zu erkennen. Eine dunkle Einsamkeit versunken im Kollektiv der Schnelllebigkeit. Beständig und dennoch stetig bereit zum Fall.

Er kam nicht umhin darin eine gewisse Ähnlichkeit zu seinem schweigsamen Begleiter zu sehen.
Min Yoongi war hier. Er schrie der Welt förmlich ins Gesicht, dass dies sein Platz war und dennoch suchten ihn die Zweifel heim und würden ihn in die geschundenen Knie zwingen.

PAPER BOYS Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt