Kapitel 1: Die Rache

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Pov. Valery

Ich lag in Rafi's Bett und kuschelte mit ihm. So wie sonst auch. Es war zur Normalität geworden, dass ich bei ihm im Bett lag und meine Nachmittage, manchmal auch Nächte verbrachte, anstatt im Internat bei den Vollidioten. Richtig gehört. Ich wurde gemobbt. Lange Zeit hab ich mich fertig machen lassen, doch als ich Rafi kennenlernte und immer Zeit mit ihm verbracht hab, wurde es mir egal und bin meinen Mobbern aus dem Weg gegangen. Ich hocke theoretisch den ganzen Tag hier. Vor der Schule und nach der Schule. Außer ich übernachtete bei Rafi oder einer seiner Freunde. Dann verbrachte ich selbst vor der Schule oder während der Schulzeit die Zeit bei ihnen, wenn es mir zu "beschissen" ging. Sind wir mal ehrlich. Die meiste Zeit hatte ich einfach keinen Bock.

Ich spürte plötzlich, wie Rafi mir küsse in den Nacken hauchte und meinte: „Bald ist der Horror vorbei, versprochen!“ Ich musste lächeln und nickte. Er hatte so recht. Seine arme schlangen sich von hinten um mich und dann unter mein Top, somit um meinen Bauch. Ich grinste und flüsterte: „Danke“ Er antwortete mit einem knappen: „Nicht dafür!“ Ich liebte ihn so sehr. Plötzlich klingelte sein Handy und er murrte genervt auf. In meinem Innerenauge konnte ich sehen wie er während des murren seine Augen genervt verdrehte. Ich kicherte und hauchte: „Geh ruhig ran.  Ich renn schon nicht weg.“ Er löste sich von mir, drehte mich auf den Rücken und kniete sich über mich. „Aber ich hab jetzt keine Lust auf Telefonate. Viel lieber hätte ich Lust auf was anderes.“,flüsterte er verführerisch und dreckig grinsend. Ich musste automatisch auch dreckig grinsen und er legte seine Lippen auf meine. Das klingeln des Handys hörte auf, während ich den Kuss erwiderte. Er wurde immer wilder und Strich mir an meiner Seite entlang. Als er unter mein Top mit seiner Hand fuhr, fing das Handy wieder an zuklingeln und Rafi löste sich genervt seufzend aus unserem Kuss. Ich sah aufs Handy und seufzte dann. Ich sagte dann auch ein wenig genervt: „Scheint wichtig zu sein.“ gab ihm dann einen Kuss und sah ihn verständnisvoll an. Er ging von mir runter und als er auf den Bildschirm sah, wurde sein Blick etwas ernster. Dann ging er ran mit einem: „Jo was gibt's?“ Ich musste grinsen. Er und seine lockere Art selbst wenn er mit Arbeitskollegen redete. Er war so gelassen, bis sein Blick geschockt aussah und zu verärgert oder besorgt ging. Ich konnte nicht ausmachen was von beidem, aber so wie ich ihn kannte, sollte es beides gleichzeitig sein. Er stand auf und verließ den Raum. Das tat er sonst nie, außer... Außer es ging um mich. Das beunruhigte mich ein wenig. Ich setzte mich auf und ließ meine Beine aus dem Bett baumeln. Worum könnte es gehen?

Gefühlte Stunden saß ich dort so und wartete auf Rafi bis er wieder kam. Dabei waren es nur 5 bis 10 Minuten. Er sah mich bestimmend an. Ich fragte: „Worum ging es?“ Sein Blick wurde düster und er sagte sanft, aber bestimmt: „Du musst jetzt das tun was ich dir sage! Haben wir uns da verstanden?“ Ich nickte und er erzählte mir, was ihm am Telefon berichtet wurde.

~Zeitsprung am nächsten Morgen ~

Pov. Valery

Ich ging gerade aus meinem Zimmer in Richtung Mensa, als Luke mich anrempelte und sagte: „Wen haben wir da? Die schlampe der Schule...“ Er lachte und schlug mir in die Magengrube. Dann ging er weiter. Ich schnappte nach Luft und stand auf. Ich wischte mir die Tränen von der Wange, die mir aus dem Auge gekullert war vor Schmerz. Lange würde ich dashier nicht mehr aushalten. Eher gesagt nicht mehr aushalten können. Das musste endlich ein Ende nehmen. Aber es war ja nicht mehr so lange, bis es vorbei war. Ich riss mich zusammen und stapfte in die Mensa, wo ich mir was zu essen holte und setzte mich alleine an einen Tisch. Schnell aß ich mein Frühstück und machte mich schnell auf den Weg in meine Klasse, nachdem ich das Geschirr weg gebracht hatte. Unauffällig setzte ich mich auf meinen Platz und wartete bis der Lehrer rein kam und endlich mit dem Unterricht begann. Ich hörte aufmerksam zu und arbeitete konzentriert. In den Pausen lief es wieder wie heute morgen mit Luke doch es kümmerte mich nicht mehr so sehr. Dann hatten wir eine Freistunde, nach der wir schluss hatten, weshalb ich beschloss früher zu Rafi rüber zugehen, doch wurde ich, bevor ich dass Hofgelände verlassen konnte, daran gehindert. Luke und seine Gang standen vor mir. „Wo willstn' du hin, schlampe?“, fragte Jasmin mich. Ich schluckte, sagte dann aber: „Wüsste nicht, was dich das angeht?“ und wollte an ihnen vorbei gehen, als mich zwei der Jungs der Gang festhielten. Ich sah sie kalt an und fragte: „Was wird das?“ Zu meinem Pech zitterte Meine Stimme und die anderen wussten sofort, dass ich Angst hatte. Luke sagte dann: „Oh hat die kleine Angst? Keine Sorge, wir werden der Schulleitung nichts davon erzählen, dass du eine Prostituierte bist... Und dass du Drogen an unserer Schule vertickst..“ Er lachte und schlug mir wieder in den Bauch. Ich krümmte mich und fiel auf meine Knie. Der Schlag war zu feste. Die beiden Jungs ließen mich los und somit auf den Boden sinken. Plötzlich lachte Rebecca: „Bedank dich später bei Luke für die kostenlose Abtreibung“ Alle lachten. Außer mir. Ich weinte. Ich konnte dem Leid nicht mehr standhalten. Die Jungs traten auf mich ein und die Mädels standen einfach nur daneben und lachten mich aus. Ich konnte mich nicht mehr wehren, also ließ ich es einfach über mich ergehen. Plötzlich rief eine Person aus Richtung Schuleingang: „Lehrer kommt!“ Alle hörten auf und rannten weg. Ich raffte mich mit aller Kraft auf und humpelte Richtung Rafi's Wohnung. Das letzte was ich jetzt gebrauchen konnte war, dass ein Lehrer auf mich aufmerksam werden würde.

Pov. Rafi

Es klingelte an meiner Tür und ich war sehr überrascht. Ich sah auf die Uhr. Um diese Zeit hatte Valery doch noch Schule. Also ging ich zur Tür, um herauszufinden wer dort stand. Als ich diese öffnete, merkte ich einen Stich in meinem Herzen. Valery stand dort mit mehreren blauen Flecken, blutenden Stellen und weinend vor meiner Tür. Ich nahm sie sofort in den Arm und hob sie hoch. Ich trug sie in mein Schlafzimmer, nachdem ich mit meinem Fuß die Haustür hinter mir geschlossen hatte, und legte die kleine auf meinem Bett ab. Ich rannte durch meine Wohnung und suchte nach dem Erste Hilfe Kasten. Während ich dies tat, fragte ich: „Was ist passiert? Wer hat dir das alles angetan?“ Ich kam mit dem Kasten wieder und fing an ihre Wunden zu säubern, während sie mir erzählte was passiert war.

Nach dem sie mir erzählte hatte was passiert war und ich ihre Wunden versorgt hatte, stand ich auf und nahm mein Handy. Ich suchte nach einem gezieltem Kontakt. Tim
Als dieser auftauchte, tippte ich ihn an und hielt mir das Handy ans Ohr. Als er mit einem: „Hey“ ran ging, platzte aus mir raus: „Wir können nicht mehr warten. Es ist zu viel geworden... Wir müssen es jetzt durchziehen!“ Er antwortete sofort: „Kommt heute Abend zum Sitzungsraum und wir klären alles wichtige dann, damit das schnell von der Bühne geht... Wir müssen was ändern.“ Ich stimmte zu mit den Worten: „Und wie... Wir hätten das nicht so lange warten lassen sollen. Bis später.“ und er legte einfach auf. Ich musste mich zusammenreißen nicht sofort aus zu rasten. „Wieso hab ich es auch nur solange warten lassen?“, knurrte ich mich flüsterternd selbst an. „Das ist nicht deine Schuld!“, kam es nun sanft und schüchtern, noch leicht getränkt von Trauer und Verletztheit von meinem Mädchen. Ich drehte mich zu ihr um und sie stand vorsichtig vom Bett auf. „Pass auf. Bitte sei Vorsichtig“, hauchte ich bestimmend, aber sanft, während sie auf mich zu kam. Dann legte sie ihren Zeigefinger sanft auf meine Lippen und sprach, während sie mir sanft, tief in die Augen schaute: „Du kannst nichts dafür, dass das so Vollidioten sind und außerdem wolltest du auf den richtigen Zeitpunkt warten um alles richtig zumachen. Alles ist gut.“ Sie nahm ihren Finger von meinem Lippen und ich küsste sie. Sie erwiderte den Kuss. Dann löste ich mich aus dem Kuss und hauchte ein: „Danke“ Sie grinste und flüstertete dann: „Ich muss dir Danken“ und kicherte. Ich grinste und sagte: „Das ist selbstverständlich.“ Ich hob sie vorsichtig an ihren Hüften hoch und legte sie aufs Bett. Ich krabbelte über sie und kuschelte mich an sie. Ich wusste, dass sie das jetzt brauchte und dass das  das einzige war was sie jetzt haben wollte.

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