Christian Dissinger x Lukas Nilsson #Disson- Teil 1

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ANMERKUNG: Dieser Oneshot basiert als Fortsetzung zu meiner Story Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?

Disse:

~Ich kann nicht penn' seit du weg bist
Lieg' seit Monaten wach
Viel zu betäubt um zu träum', du wärst da, ey~

1677 km - Erneut starrte ich frustriert auf den Routenplaner auf Google Maps. Er war 1677 Kilometer entfernt. Fast 18 Stunden Autofahrt trennten mich aktuell von ihm. In Wirklichkeit fühlte es sich jedoch so an, als würde er am anderen Ende der Welt sitzen. Mit jedem Tag, der verstrich, seit ich ihm das letzte Mal in meine Arme schließen konnte, wurde dieser unerträgliche Schmerz in meiner Brust immer größer. Jede Sekunde, die verging, in welcher ich ihn nicht in meiner Nähe wusste, wurde die Sehnsucht nach ihm immer größer. Sein Geruch war bereits seit Monaten verpufft und auch der Klang seiner Stimme verstummte so langsam wieder. Auch wenn gerade Mal 240 Minuten vergangen sind, dass wir das letzte Mal telefoniert hatten, fühlte es sich so an als wäre seither wieder eine halbe Ewigkeit vergangen. Eigentlich fielen mir bereits die Augenlider zu, schließlich war es bereits 3 Uhr in der Nacht, doch ich schaffte es einfach nicht meinen Kopf auszuschalten und ihn aus meinen Gedanken zu streichen. Zu sehr vermisste ich ihn. Und wie so oft lag ich wieder stundenlang wach und schaffte es einfach nicht ins Reich der Träume entführt zu werden. Bereits in fünf Stunden musste ich bereits wieder auf den Beinen sein und mich fertig fürs Training machen. Ein verzweifeltes Stöhnen entfuhr meiner Kehle, weil ich wusste, dass ich endlich mal wieder etwas Schlaf vertragen könnte, schließlich wurden die Augenringe mit jedem Tag immer auffälliger und bald würde es auch meinem Trainer nicht mehr entgehen, dass ich zur Zeit nicht den Schlaf bekam, den ich nötig hatte. Dann würde auch er anfangen Fragen zu stellen und dies wollte ich um jeden Preis vermeiden. Bisher war es abgesehen von einigen Mitspielern noch niemand aufgefallen, schließlich brachte ich trotz Schlafmangel weiterhin meine Leistungen. Der ein oder andere hatte mich bereits besorgt angesprochen, was denn los sei, doch bisher hatte ich mich immer noch rausreden können, doch bald würden auch sie die Ausreden nicht mehr abkaufen und Antworten hören wollen. Doch wie sehr ich auch danach flehte, endlich zu Ruhe zu finden, drängte sich immer wieder dieser unerträgliche Schmerz in den Vordergrund und lässt meinen gesamten Magen zusammenziehen. Die Sehnsucht wurde immer unerträglicher. So langsam stiegen mir aus Verzweiflung die ersten Tränen in die Augen und bahnten sich ihren Weg über meine Wange, während ich mit zittrigen Händen über sein Profilbild strich, auf welchem mir sein wunderschönen Augen und das schönste Lächeln der Welt entgegenblickten. Ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Distanz und Sehnsucht nach ihm irgendwann so kaputt gehen ließ, als ich vor mehr als zwei Jahren den Vertrag in Vadar Skopje unterschrieben hatte. Ich war immer optimistisch gewesen, dass unsere Liebe stärker war als die Entfernung. Immer wieder hatte ich mir klargemacht, dass Rune und Stine es schließlich auch seit Jahren schafften erfolgreich eine Fernbeziehung zu führen. Doch mittlerweile ließ mich die Sehnsucht und dieser Schmerz in meiner Brust kaputt gehen. Das Einzige was mir geblieben war und mich jeden Tag an ihn erinnert, war der Ring an meinem Finger, der unsere Verbindung verdeutlichte. Doch wer wusste wie lange noch....

Anfangs hatten wir es noch geschafft täglich zu telefonieren. Jede freie Minute hatten wir genutzt, um den anderen wenigstens per Videoanruf sehen und hören zu können. Sobald einer mehr als einen Tag frei hatte, war derjenige ins nächst beste Flugzeug gestiegen, um den anderen besuchen zu kommen. Vielleicht hatten wir uns auch eingeredet, dass sich nichts ändern würde. Das es nicht viel anders sein würde, als bisher. Nur dass wir eben nicht mehr für denselben Verein auflaufen würden und nicht mehr nebeneinander einschlafen würden. Ich bereute keines Falls den Vertrag hier beim mazedonieschen Spitzenclub unterschrieben zu haben. Es war zu diesem Zeitpunkt das beste für meinen Körper gewesen, der der hohen Belastung der deutschen Handball-Bundesliga einfach nicht mehr standgehalten hatte. Meine Spielzeiten in Kiel waren von Tag zu Tag weniger geworden, derweil hatte ich Spielpraxis gebraucht, um wieder in den Spielrhythmus zu kommen. Es hatte für mich keinen anderen Ausweg gegeben, auch wenn es so grausam gewesen war, Lukas Enttäuschung zu sehen, als ich ihm meine Entscheidung mitgeteilt hatte. Mein erstes Jahr in Skopje lief sehr gut. Wir hatten es geschafft die Champions League und auch die Seha League gewinnen zu können. Angetrieben von dem Rausch und dem Vertrauen hier weiterhin Spieler zu blieben war ich eine weitere Saison in Skopje geblieben, schließlich hatten Lukas und ich es geschafft unsere Beziehung trotz der Distanz am Leben zu halten. Doch dann fing es auf einmal an, dass sich alles änderte. Unsere Telefonate wurden immer kürzer und weniger. Manchmal schafften wir es nicht mal einmal die Woche den richtigen Zeitpunkt zu finden, um miteinander zu sprechen. Wir beide hatte unsere eigenen Probleme mit denen wir zu kämpfen hatten. Auch Lukas Spielzeiten wurden immer weniger in Kiel und er musste hart um seine Spielzeiten kämpfen. Auch bei mir lief es nicht mehr so gut wie in meiner ersten Saison. Ein neuer Trainer, unter welchem ich mich erstmal wieder beweisen musste. Finanzielle Probleme im Verein. Teilweise spielten wir ohne Gehalt zu bekommen. Ich hatte Monate, da war es echt grenzwertig sich mit so wenig Geld durchzukämpfen. An Flugreisen, wenn ich mal frei hatte, nach Hamburg , war einfach nicht zu denken, weswegen auch die Besuche bei Lukas in Kiel immer weniger wurden. Es gab Nächte da weinte ich mich vor Angst zitternd in den Schlaf und hatte panische Angst, dass ich dabei war Lukas zu verlieren. Ich hinterfragte meine Entscheidung. In dieser Zeit hatte ich wieder sehr viel Kontakt zu Rune aufgebaut. Er war in dieser Zeit ein wichtiger Ansprechpartner gewesen. Von Lukas bekam ich nur noch sehr selten Updates, was bei ihm gerade so alles los war. Über Rune erfuhr ich wenigstens etwas wie es meinem Schatz gerade so erging. Zudem war er der Einzige, den ich kannte der wusste, wie hart eine Fernbeziehung sein könnte. Er gab mir Mut, dass es wieder besser werden würde und versicherte mir, dass Lukas mich nach wie vor über alles liebte.

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