Pain

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Song: PainJurrivhAdam

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Song: Pain
Jurrivh
Adam.

Je näher wir der Schule kommen, desto nervöser werde ich. Ich bemerke wie in mir eine gewisse Angst zu spüren ist und ein dicker Kloß bildet sich in meinem Hals. Ich will nicht. Ich möchte nicht, dass ich Angst habe. Ich habe es satt. Jedes Mal, wenn ich zur Schule gehen muss, überkommt mich die Angst. Die Angst, ihn zu sehen. Die Angst, dass er meiner Mutter von dem Ereignis erzählen könnte.

Als das Auto zum stehen kommt, blicke ich aus dem fester, um meine Vermutung zu bestätigen. Dort steht er. Voller Selbstbewusstsein und Stolz. Während ich, wie ein Wurm vor mich hin vegetiere.

Ich steige aus dem Auto und zaubere das beste Lächeln, dass ich zustande bringe, auf meine trockenen Lippen. Meine Augen treffen auf die meines Gegenübers und mein Herz rutscht mir in die Hose. Einen kurzen Augenblick überlege ich, ob ich doch nicht lieber wegrennen sollte, denn dieser Blick, den er mir zuwirft lässt einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen. Ich traue mich nicht, mich zu bewegen, doch diese Aufgabe erledigt Adam bereits für mich, indem er auf mich zukommt und mich in eine Umarmung schließt.

«Hey Babe», flüstert Adam in mein Ohr und sein heißer Atem peitscht gegen meine Halsbeuge. Zögernd lege auch ich meine Arme um ihn und bemerke, wie eine gewisse Übelkeit sich in mir bemerkbar macht. Der Geruch von Männerdeo und Männerparfum steigt in meine Nase. Er lockert seinen Griff um mich ein wenig und sieht mir dann in meine braunen Augen, welche verzweifelt überall hinschauen, nur nicht in seine.

Adam platziert seine Hände auf meine Schultern und zieht mich etwas enger an sich, um besser an mein Ohr ranzukommen. «Hör auf zu schmollen. Erledige einfach deine Aufgabe und verschwinde.» Mein Herz rast. Nicht auf die gute Art und Weise. Vor Angst. Ich schlucke den dicken Kloß in meinem Hals runter und sehe in seine toten, grünen Augen. Ein dunkler Wald, wo man nie wieder raus findet. So dunkel wie seine Seele.

Meine Hände wandern hoch zu seinem Hals, wo ich ihn etwas näher zu meinem Gesicht ziehe. Der Rhythmus meines Herzschlags gerät völlig außer Kontrolle und ich würde am liebsten kotzen. Meine Augen fixieren seine leicht trockenen Lippen und es fühlt sich an, als würde dieser Moment Jahre dauern. Es quält mich. Langsam nähre ich mich seinen Lippen und verbinde sie dann mit meinen. Sie sind kalt. Dieser Kuss ist kalt. Er ist ohne jegliche Gefühle oder Emotionen. Bloß ein Kuss. Ein Kuss, der mich viel Mut kostet.

Ich möchte mich von ihm entfernen, da ich es nicht länger aushalte, doch er zeiht mich bestimmend zu sich und verbindet unsere Lippen wieder miteinander. Ich möchte schreien. Ich bekomme kaum Luft und fange an, an den Händen zu zittern. Keuchend versuche ich Luft durch meine Nase in meine Lungen zu inhalieren. «Adam bitte», keuche ich in den Kuss hinein und lege meine Hände verzweifelt an seine Brust. Ich drücke gegen sie, aber er rührt sich nicht vom Fleck.

Abrupt und mit viel Schwung werde ich an den Hüften von Adam weggezogen und Atme tief ein und aus. «Adam übertreib es nicht. Sie ist immer noch meine kleine Schwester», faucht Jason und sieht Adam warnend an. Überfürsorgliche Brüder zu haben, hat auch seine Vorteile. Manchmal frage ich mich, ob sie nie bemerkt haben, wie ich Adam ansehe. Haben sie sich nie gefragt, warum ich ganz plötzlich mit ihm zusammen gekommen bin. Ganz ohne Vorwarnung. Ganz tief in meinem inneren habe ich gehofft, dass sie dahinter kommen. Ich wollte, dass irgendwer bemerkt, dass das alles nicht echt ist. Aber niemand hat es je wahrgenommen. Alle sehen unsere Beziehung durch eine rosarote Brille. Ich frage mich, ob sie bei einem anderen Typen auch so gelassen reagieren würden. Oder liegt es einfach daran, dass Adam und ich uns ewig kennen? Ich weiß es nicht.

ʙʟᴀᴄᴋ ꜱᴏᴜʟWo Geschichten leben. Entdecke jetzt