Zweisamkeit?

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Nach dem Training wartete Soraja vor der Turnhalle auf Noya. 'man braucht der lange um sich umzuziehen und dabei heißt es immer wir Frauen brauchen ewig' seufzte sie leicht genervt weil sie so lange warten muss. Als Suga mit Daichi und Asahi aus der Umkleide kamen verabschiedete sie sich von ihnen, woraufhin Suga ihr viel Spaß wünschte und ihr den Kopf liebevoll tätschelte. Nach einer gefühlten Stunde kam dann auch Noya mit Tanaka und Hinata raus. "Sag mal hast du mich vergessen? Oder warum lässt du mich hier so lange warten!" fragte sie ihn sichtlich genervt. "Sorry wir haben noch geredet, wegen dem Lernen am Wochenende, ich hab Ryu und Shoyo gefragt ob sie auch kommen wollen. Dann ist es lustiger." meinte Noya und schaute sie entschuldigend an. "Okay, ja wenn sie auch Hilfe brauchen klar, gern." antwortete die Kleine Suga und überlegte "wo wollen wir den überhaupt lernen, wenn wir nun doch mehrere sind?" fragte sie an die Jungs gewand. "Wir können gerne wieder bei mir lernen wie das letzte Mal." sagte Tanaka und grinste. "Hast du den genug Platz für alle. Weil ich dachte mir das wir gleich so ein Lernmarathon machen das gesamte Wochenende, also mit Übernachtung." meinte Sora und schaute zum glatzköpfigen Flügelspieler hoch. "Ich habe das nämlich in meiner alten Schule öfter mit ein paar Klassenkameraden gemacht, vor allem weil einem da die Zeit nicht so im Nacken sitzt, wegen nach Hause gehen und man sich dadurch besser aufs lernen konzentrieren konnte." setzte sie nach. "Das müssten wir hinkriegen denk ich mal!" sagte Tanaka und überlegte "ich werd mal mit meinen Eltern reden, die wollten eh am Wochenende wegfahren, dann hätten wir das ganze Haus für uns und könnten in Ruhe lernen." meinte er noch.  "'Okay mach das und sag uns dann Bescheid und fragt noch rum wer noch kommen will zur Lerngruppe, ich will das ihr alle ohne große Probleme durch die Prüfung kommt, oder meint ihr ich kann auf dem Frühlingsturnier alleine auf dem Feld stehen!" lachte Soraja und hackte sich bei Noya ein um endlich mit ihm loszulaufen. "jo, mach ich, und euch viel Spaß." grinste Tanaka und winkte den beiden hinterher. "Wo gehen Suga-chan und Noya den hin?" fragte Hinata und schaute Tanaka mit einem verwirrten Blick an. "Sie gehen ein Eis essen, weil Noya in Soras Schuld steht." antwortete dieser und machte sich mit Hinata auf den Heimweg.

"Ich freu mich schon seit deinem Vorschlag voll auf das Eis." sagte Sora und grinste ihren Nebenmann an und machte auch keinerlei anstalten diesen sobald wieder loszulassen. Noya errötete etwas, aber freute sich auch irgendwie, dass sie immer noch an ihm hing. "Was magst du den für ein Eis?" fragte er und lächelte sie lieb an um seine Verlegenheit zu überspielen. "Das Eis am Stiel mit Sodageschmack ist mein Lieblingseis, es schmeckt einfach himmlisch!" schwärmte sie. Noya blieb stehen und schaute sie mit großen Augen an. "Meins auch!" rief er begeistert und lief dann mit noch schnellerem Schritt weiter Richtung Kiosk von Ukai um seine Schuld bei ihr zu begleichen. "Das ist ja lustig, das wir beide das gleiche Eis mögen!" meinte Sora und kicherte an seiner Schulter, woraufhin sich Noya das grinsen auch nicht verkneifen konnte. Im Geschäft angekommen kauft er zwei Eis mit Sodageschmack und überreicht Sora eines mit einer überhöflichen Verbeugung. "Danke, das du mir heute den Arsch gerettet hast!" sprach er. Sora nahm es und begann zu lachen. "Du hast Arsch gesagt, und ja den hab ich dir heute eindeutig gerettet." meinte sie und begann ihr Eis zu essen. Sie suchten sich in der Nähe vom Laden eine Bank auf die sie sich setzen um in Ruhe das Eis zu genießen. "Du hast ja garnix gewusst bei dem Test Noya." schimpfte sie. "Ja, ich weiß! Dieses Fach liegt mir einfach nicht!" "Das war der Stoff der letzten zwei Wochen, das weißt du schon oder?" sie sah ihn fragend an. Er seufzte und ließ den Kopf hängen. 'ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich die letzten zwei Wochen wegen ihr abgelenkt war.' dachte er. "Ich war nicht ganz bei der Sache in letzter Zeit." meinte er zu ihr und biss von seinem Eis ab. "Das ist aber nicht nur im Unterrricht so, ist mir aufgefallen, was ist den los?" fragte sie besorgt und schaute ihm in seine braunen Augen. "Hast du irgendwelche Probleme? oder irgendwelchen Kummer? Du kannst mit mir reden, das hab ich euch doch versprochen als ich bei euch aufgenommen wurde." meinte sie und lächelte ihn warm an. "Warum hast du mir heute überhaupt geholfen? Ich bin dir unheimlich dankbar, keine Frage, aber ich mein damit, keiner wäre das Risiko eingegangen für mich erwischt zu werden, weder die Klasse noch das Team. Warum hast du das gemacht?" wollte er nun von ihr wissen und suchte in ihren mitternachtsblauen Augen nach einer Antwort. "Ich weiß nicht genau, ich wollte einfach nicht das unser Super Libero aus dem Club fliegt, nur weil er momentan etwas neben der Spur ist." sprach sie mit einem lächeln und biss wieder von ihrem Eis ab. Noya schob sich mit einem Bissen das gesamte restliche Eis in den Mund in der Hoffnung die aufkommende Röte auf seinen Wangen zu unterdrücken. "Und außerdem gehörst du mit zum Team und bist mein Freund. Also wenn ich helfen kann, Versuch ich das auch. Auch wenn es mir lieber gewesen wäre, wenn du vorher zu mir gekommen wärst und wir zusammen hätten lernen können." sagte sie mit einem strengeren Ton in der Stimme und blickte ihn kurz streng an, ehe sie sich den Rest von ihrem Eis in den Mund schob.  Noyas Herz schlug Purzelbäume in seiner Brust. Noch nie hat ihm ein Mädchen sowas gesagt und dann kommt es auch noch von dem Mädchen was ihm seit zwei Wochen nicht mehr aus dem Kopf ging und weshalb er sich so komisch fühlte. Aber er konnte doch nicht mit ihr, über seine eventuellen Gefühle für sie reden, vor allem wo sie ihm gerade gesagt hat das er ihr Freund sei. Er konnte ihr das nicht sagen, nicht jetzt wo sich eine so tolle Freundschaft entwickelt mit ihr. "Weißt du Noya so wie euer Team ist, der Zusammenhalt, die Freundschaft untereinander, so etwas gab es nicht auf der Shiratorizawa. Klar haben wir zusammen gelernt und auch Volleyball gespielt, aber das war es auch schon. Es kam nie vor das einer mal einen anderen zum Eis essen einlud oder so." sagte sie ihm lächelnd. "Ich hab euch alle so lieb gewonnen. Ich dachte immer der Fleiß und hartes Training und natürlich auch das gewisse Talent, würden ausreichen um im Leben glücklich zu werden, aber ihr habt mir in den letzten zwei Wochen gezeigt das, dass zwar auch sehr wichtig ist, aber auch der Spaß an allem sollte nicht zu kurz kommen." sprach Sora weiter und schaute in den Himmel der eine sternenklare Nacht hervorbrachte. "Ihr seit alle zu meinen Freunden geworden, aber vor allem du und Tanaka habt mir gezeigt, das man nicht immer alles im Leben so ernst nehmen sollte und dafür bin ich euch dankbar, weshalb ich mich wahrscheinlich zu einer solchen Idee wie das heute mit dem Test hab hinreisen lassen um einen Freund in Not zu helfen." meinte sie und zuckte mit den Schultern als Bestätigung das sie nicht genau wusste warum sie es gemacht hat. Noya hörte ihr die ganze Zeit zu und war erstaunt über das was sie sagte. "Das gleiche könnte ich zu dir sagen, du gehörst genauso zum Team und bist noch dazu meine Klassenkameradin und Freundin, da ist es doch selbstverständlich das wir versuchen alle zusammen Spaß zu haben. Das Leben ist so schon ernst genug." sagte er und warf seinen Stiel in den Abfall. "Komm lass uns langsam nach Hause gehen." sagte er lächelnd zu ihr und richtete seine Tasche zum gehen. Soraja stand ebenfalls auf und setzte sich ihren Rucksack auf und gemeinsam gingen sind in Richtung Sorajas Zuhause.

An ihrer Haustür angekommen sagte Noya "so wieder sicher daheim angekommen" und grinste sie an und wollte sich schon umdrehen und seinen Heimweg antreten, als er plötzlich in eine Umarmung gezogen wurde. "Danke für das leckere Eis und die tolle Unterhaltung." flüsterte Soraja ihm ins Ohr, was ihm ein Schauer über den Rücken jagte. Auch er legte nun seine Arme um sie und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und atmete ihren Duft ein bevor er sagte "Ich hab zu danken, du bist mir in so kurzer Zeit zu einer tollen Freundin geworden die ich nicht mehr hergeben werde." Sora lächelte ehe sie ihm einen leichten Kuss auf die Wange hauchte und "dieto"flüsterte, ehe sie sich von ihm löste und schnell zur Haustür lief  und ihm noch zurief "Bis morgen und gute Nacht Yuu", dann verschwand sie im Haus. Noya sah ihr verwundert nach und legte eine Hand auf seine Wange, er war sich nicht sicher ob das gerade wirklich passiert war oder ob er es sich nur eingebildet hatte. Ganz verwirrt sagte er noch "Gute Nacht und bis morgen" auch wenn sie es gar nicht mehr hören konnte und ging dann in Gedanken versunken, aber mit einem verträumten lächeln heim.

Soraja lehnte an ihrer Haustür und war knallrot im Gesicht und hielt sich die Hand auf ihr Herz, welches wie wild zu schlagen begonnen hatte. 'was hab ich da gerade gemacht? ich hab ihn einfach geküsst. oh nein! ich hab mich der schönen Atmosphäre einfach hingegeben und vielleicht sogar alles kapputt gemacht. ich hoffe nicht. Er ist der erste, neben Koshi, wo ich das Gefühl habe ich könne ihm Blind vertrauen, hoffentlich denkt er jetzt nicht falsch von mir.' überschlugen sich ihre Gedanken. Sie musste mit jemanden reden. Soraja ging die Treppe hoch zu dem Zimmer ihres Bruders. Sie klopfte leise an und hoffte das er noch wach wäre. Sie war total verwirrt und musste unbedingt Klarheit schaffen, sowas hatte sie ja noch nie. Ein leises "herein" bestätigte ihr das ihr Bruder noch wach war. Sie ging rein und schloss hinter sich die Tür. Sie sah ihren Bruder am Schreibtisch sitzen der sie verwundert ansah. "Du bist wieder da, das ist schön!" sagte er und lächelte. Soraja begann zu weinen und warf sich in die Arme ihres Bruders und begann damit ihm alles zu erzählen was passiert war und wie sie sich fühlte. Er lächelte und streichelte ihr über den Kopf und hörte ihr einfach nur zu.

"Was soll ich den jetzt machen Koshi?" fragte sie ihn unter Tränen die einfach nicht aufhören wollten. Sie machte sich solche Vorwürfe das sie, das was sie mit Noya aufgebaut hatte, nun kapputt gemacht habe. "Beruhige dich Sora, es ist alles in Ordnung, glaube mir." versuchte er sie zu beruhigen. "Noya wird sich wegen einem Kuss doch nicht die Freundschaft mit dir Kapputt machen lassen, im Gegenteil er wird sich über ihn gefreut haben und wahrscheinlich davon heute Nacht träumen." meinte er und schmunzelte. "Das ist nicht witzig Bruderherz!" schimpfte Sora mit verschränkten Armen vor der Brust. "Ich mein das ernst, Schwesterherz! Du bist wahrscheinlich das erste Mädchen, was den Wirbelwind so nah an sich rangelassen hat, dass er sich bestimmt über die Zuneigung von dir gefreut hat und nicht davor zurückschreckt. Ich denk mal, du wirst schon gemerkt haben, das nicht allzu viele Mädchen den Kontakt mit ihm suchen." erklärte er ihr und sie überlegte kurz. Es stimmte in der Klasse ist eigentlich nur sie, die Jenige die viel mit ihm spricht, fällt ihr gerade auf und auch so gibt es nur Kiyoko und Hitoka die vermehrt mit ihm Kontakt haben. Wobei man bei Kiyoko und Noya weniger von einer innigen Freundschaft ausgehen kann und auch Hitoka geht nicht so wirklich auf den kleinen Wirbelwind ein, sie ist ehr überfordert mit ihm, als das sie riesigen Spaß mit ihm hätte, zumindest meistens. Soraja schaute aus ihren verheulten Augen ihren Bruder groß an. "Meinst du?" fragte sie ungläubig. "Ja das meine ich, sei einfach du selbst zu ihm und mach dir da nicht so viele Gedanken." Er lächelt sie lieb an und nahm sie noch einmal in den Arm. 'Bei Noya hat sich die Umarmung anders angefühlt, ob es daran liegt das Koshi mein Bruder ist und Noya ein Freund?' fragt sie sich. "So und nun ab ins Bett. Morgen ist wieder Schule und du kommst wieder nicht aus den Federn." meint er tadelnd. Sora nickt und gibt ihrem Bruder noch einen Gute-Nacht-Kuss auf die Wange. "Bis Morgen Bruderherz!" sagt sie zu ihm ehe sie in ihr Zimmer ging.

Sugas Little SisWhere stories live. Discover now