Der Plan

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Es war ein ganz normaler Tag. Nathalie saß an ihrem Schreibtisch und ging ihre Arbeit durch. Duusu hatte es sich in ihrer Jackentasche gemütlich gemacht und schlief etwas, als Gabriel plötzlich in den Raum gestürmt kam.
Er war nur kurz in der Küche gewesen um sich einen Kaffe zu machen, und plötzlich kam er wie von der Tarantel gestochen zurück gelaufen.
Erschrocken schaute Nathalie hoch. "Sir..?" fragte sie ihn
"Ich hab es!" erwiderte er
"Entschuldigung?" fragte Nathalie verwirrt während sie den Kopf leicht zur Seite legte. 
"den perfekten Plan! Ich weiß wie ich an die Miraculous kommen werde!"
Nathalies Augen weiten sich. War das eine Changs für sie wieder zu Mayura zu werden? Hastig stand Sie auf um zu ihm zu gehen. Duusu die von Gabriels Gefühlsaufbruch ebenfalls wach geworden war folgte ihr schweigend.
"Sir das ist großartig!" bestätigte sie ihm worauf hin Gabriel stolz nickte um ihr zuzustimmen. "cancel alle meine Termin für dich Woche. Ich will vollkommen ungestört sein." leitete er sie an, worauf hin Nathalie  sofort ihr Tablett parat hatte. 
"Wie sieht es mit dem Gespräch aus, wegen ihrer neuen Designes?"
"gecancelt!" 
"Und das Essen mit dem-"
"gecancelt"
"Sir da gibt es aber einen Termin den sie nicht verpassen dürfen."
"Und welcher wäre das?"
"Adrien wird am kommenden Dienstag ein Fecht Tunier haben. Sie hatten ihm versprochen, Sie würden, sollte er die Vorrunde schaffen, ihn dort hin begleiten."
Ein schweigen erfüllte den Raum. Gabriel dachte nach. 'Bitte' dachte Nathalie. 'Er würde sich so freuen. Er ist ein guter Junge.' Als hätte Gabriel ihre Gedanken gehört nickte er zustimmen.
"Der Plan ist nicht wichtiger als mein Sohn. Ich werde hingehen. Halt mir jedoch alle anderen Tage frei."
Nathalie lächelte. Kurz, aber sie tat es. "Natürlich Sir."



Adrien strahlte bis über beide Wangen als er sah, wie sein Vater mit Nathalie an seiner Seite, die Turnhalle betrat in der das Turnier stattfinden würde. Er hatte sich hinter einer kleinen Mauer versteckt aus welcher er den Eingang genau im Blick haben konnte. Und dort hatte er auf seinen Vater und seine Assistentin gewartet. Und dort waren sie nun. Sein Vater war wirklich gekommen. Er war da. In Fleisch und Blut stand er da. Nicht auf einem kleiner Bildschirm den Nathalie hielt nein er war da. Adrien fühlte sich jetzt so, als könnte er es mit allem aufnehmen. Er würde gewinnen soviel stand fest.
Gabriel hatte nicht wirklich das Verlangen sich auf einen der vielen Stühle, die extra für die Zuschauer bereit gestellt wurden zu setzen. Er mochte Menschliche Nähe nicht besonders, und auf solchen Stühlen war das nun mal kaum zu verhindern, das man sich, wenn auch nur kurz, berühren wurde. Nathalie selbst blieb neben ihm stehen. Beide hatten sich an eine der äußeren Ränder gestellt, um von dort aus den Kämpfen zu folgen. Leises Getuschel machte sich bemerkbar, als auch die restlichen Eltern und Zuschauer ihre Plätze gefunden hatten. Gabriel war eine Berühmtheit. Es war zu erwarten das so etwas passierte. Doch er konnte sie gut ignorieren. Spätestens als die Kämpfe jedoch anfingen, vielen alle in ein tiefes schweigen.
Die Kämpfer stellten sich nun alle in eine Reihe auf, und verbeugten sich kurz vor den Zuschauern und ihren Gegner. 
Nathalie konnte nicht anders als Adrien zu zuwinken worauf hin dieser breit lächelte und ihr zurückwinkte bevor er sich seine Maske aufsetze.
Das Turnier lief ohne Probleme über die Bühne. Keiner hatte eine Changs gegen Adrien der seinen Vater unbedingt beeindrucken wollte. Man fühlte die Euphorie in seinen Schlägen und den absoluten Stolz wenn der Schiedsrichter seinen Sieg verkündete. Er gewann das Turnier ohne Probleme und nichts war für ihn schöner als das klatschen seines Vaters zu hören als ihm seine Medaille überreicht wurde. Seine Augen waren starr auf seinen alten Mann gerichtet als er sie stolz den Zuschauern präsentierte. 'Sieh mich! Sieh mich an! Ich habe gewonnen! Bist du jetzt stolz auf mich?' waren in diesem Moment seine eigenen Gedanken. 
Auf dem Weg nach Hause war seine Freude immer noch nicht zu bremsen. Nathalie saß am Steuer, Gabriel saß neben seinem Sohn und hörte ihm zu. Adrien redete selten ohne punkt und Komma in Gegenwart seines Vaters. Beide hielten ihre Gespräche meistens nur knapp und auf den Punk. Doch nun konnte er nicht aufhören zu sprechen. Wie aus einer Quelle sprudelten die Wörter aus ihm heraus. 
"War das Finale nicht spannet für dich Vater? Ich dachte wirklich nicht das ich Kagami besiegen konnte. Sie ist sehr stark."
"Sie ist wirklich Talentiert mit dem Degen."
Adrien nickte zustimmend. "Sie trainiert auch viel und gibt immer 100%. Ich schätze das an ihr sehr. Man darf sie nicht unterschätzen."
"Du scheinst dich gut mit Miss Tsurugi zu verstehen." stelle Gabriel fest was Adrien bestätigte. 
"Sie ist nur eine gute Freundin. Aber ich kann mit ihr über alles reden und sie ist sehr schlau. Und wir teilen beide die Leidenschaft zum Fechten."
Gabriel überlegte kurz und sein Blick wanderte automatisch zu Nathalie die es natürlich nicht sah. Woraufhin er den Blick direkt wieder auf seinen Sohn richtete. 
"Möchtest du sie einmal zum essen zu uns einladen?"
Überrascht blinzelte Adrien seinen Vater and bevor das breite grinsen ihn wieder überkam "Gerne Vater! Danke sehr!"
Nathalie lächelte. Wie schön es war das sich Gabriel mal Zeit für seinen Sohn nahm. Er sollte das in ihren Augen viel öfters machen. 
Sie parkte im Innenhof der Agreste Villa und alle stiegen aus.
"Ich werde Kagami direkt schreiben wann sie Zeit und Lust hätte."
"Vergiss nicht, dass du auch noch Chinese heute lernen muss." ermahnte ihn Nathalie.
"Werde ich nicht. Ich bin in meinem Zimmer!" rief er bevor sich Adrien umdrehte und die Treppen zu seinem Zimmer hoch rannte.
Gabriel wollte ihm noch zu rufen er sollte seine guten Manieren nicht vergessen doch dafür war es eh zu spät. Worauf hin er einmal seufzen musste. 
"Sir?"
Gabriel schüttelte den Kopf. "Es ist nichts. Lass uns rein gehn. Ich muss mit dir reden." erwiderte er nur bevor er ebenfalls die Treppe hoch in die große Halle betrat. 
Sie folget ihm in sein Arbeitszimmer worauf hin Sie die Tür hinter sich schloss.
"Was kann ich für sie tun Sir?"
Gabriel drehte sich um zu ihr. "Es geht um meinen Plan." er streckte seine Hand aus. "Ich möchte dich bitten mir den Miraculous zurück zu geben. Ich werde Mayura brauchen, aber ich werde deine Gesundheit nicht weiter gefährden."
"Aber Sir. Es geht mir deutlich besser."
Gabriel schüttelte den Kopf. "Und ich will dass das so bleibt. Ich verspreche dir Duusu nach der Mission zurück zu geben. Aber genau jetzt brauche ich sie für meine Zwecken."
'Sollte dein Plan funktonieren, wirst du die Miraculous doch gar nicht mehr benutzen' dachte Nathalie aber sie würden es sich nicht wagen, dass auszusprechen.
Traurig sah sie zu Duusu und nahm die Brosche aus ihrer Tasche. Dann kam sie einen Schritt auf Gabriel zu. "Ich verstehe Gabriel. Ich hoffe du weißt ich werde immer da sein wenn du Mayura brauchen solltest." sie zwang sich zu ein lächeln. "Ich hoffe dein Plan wird funktonieren."
Sie legte die Brosche in seine Hand. Wie sehr sie die Zeit vermisste in der diese Hände sie hielten und sie seine Nähe gehabt hatte. Es fühlte sich für sie fast wie ein Abschied an. Als würde dies ein Abschied ohne Wiedersehen sein. 
"Ich danke dir Nathalie." sprach er sanft und schloss die Hand in welcher der Miraculous nun verstaut war. 
Nathalie schaute zu Duusu "Pass auf die Brosche auf Duusu. Und sei nett zu dem der den Miraculous bekommt.
"Miss Nathalie.." hauchte der kleine Kwami leise hervor doch Nathalie schüttelte nur den Kopf. "Es ist schon okay" hauchte sie leise hevor bevor sie auch das Gefühl der Trauer verbannte. 
Mit einem Augenschlag setzte sie ihre Persona auf, welcher nichts geschehen war. Welche sich nicht verraten fühlte und ersetzte. Doch aus irgend welchen Gründen gelang ihr das heute nicht.
Sie trat darauf hin ein paar Schritte zurück und drehte sich um, um aus dem Raum zu verschwinden. Langsam aber bedacht. Ohne ein weiteres Wort zu sprechen. Draußen angekommen, ging sie schon etwas schneller, hin zur großen Küche die etwas weiter weg vom Arbeitszimmer war. Dort angekommen schloss sie die Tür und lehnte sich gegen sie. Es kostete sie viel nicht anzufangen zu weinen. 'Was ist denn los? Ich war doch noch nie so emotional..' 
'Beruhige dich Nathalie' ermahnte sie sich 'Beruhige dich...' wie ein Mantra sprach sie diese Worte immer wieder doch es dauerte nicht lange bis sie merkte wie kleine Tränen ihre Wangen entlang kullerten. Warum hatte er sich gegen die Idee entschieden das sie Mayura wurde und ihm half? Vertraute er ihr nicht mehr? Es schmerzte Nathalie. Sie wischte sich einmal durchs Gesicht doch die Tränen hörten nicht auf. Hastig ging sie zum Waschbecken um den Wasserhahn anzustellen. Das letzte was sie jetzt gebrauchen konnte war das sie jemand weinen sehen würde. Sie füllte ihre Handflächen mit etwas Wasser um es in ihr Gesicht zu spritzen. Es half das kalte Wasser auf ihrem Gesicht zu spüren. Zum Glück war ihr Make up auch Wasserfest. 



Gabriel stand wie Angewurzelt im Raum, Nathalies Gefühle waren über ihn gekommen, wie eine einzige riesen Welle. Erst war sie so glücklich gewesen und nun hatte er das Gefühl er würde erdrückt werden von den Emotionen. Gabriel hasst das an Nooros Miraculous. Das er jegliche Gefühle wahr nehmen konnte. Er konzentrierte sich das nicht zu tuen. Doch ab und an passierte es einfach. "Nooroo, habe ich einen Fehler gemacht?" fragte er seinen Kwami unsicher was selbst diesen überraschte. 
"Ich weiß es nicht Meister..." gab dieser zu worauf hin Duusu sich einschaltete. "Warum konnte Sie nicht Mayura sein Mr. Agreste?"
"Es ist zu gefährlich. Ich weiß das ihre Hustenanfälle immer noch da sind, auch wenn sie versucht die mit aller Kraft vor mir zu verstecken. Ich will Sie nicht mehr in diesem Zustand sehen. Ich will Sie nicht noch weiter in das alles mit hinein ziehen.."
Duusu sank den Kopf. Sie wusste wie sehr sich Nathalie wünschte ihm zu helfen. Wie sehr sie wohl gerade leiden musste. Wie sehr sie gerade gerne bei ihr wäre. 
"Wirst du ihr die Brosche wirklich zurück geben?"
Gabriel nickte. "Ich stehe zu meinem Wort Duusu."
Die Emotionen schwächten ab. Nathalie schien sich wohl beruhigt zu haben. Was Gabriel als Grund nahm um auch seine Persona auf zu setzten. Er atmete einmal tief durch bevor er sich umdrehte. 
"Kommt ihr beiden. Wir haben viel vor."
Mit diesen Worten ging er zu dem großen Gemälde. Er würde jetzt mit den Vorbereitungen los legen. Und dann würde er sein Ziel erreichen. Und es würde alles wieder so sein wie es einmal war. Nichts würde ihn davon abhalten. Und dann wären doch alle wieder glücklich. Oder nicht? 




Because I love himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt