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Paradox

Ich höre sie.
Höre ihre Schlachtrufe.

Wenn Asche im Schnee verglüht,
die Sonne am Himmelszelt steht,
die Nacht heller scheint,
als der Morgenschimmer.
stehen wir in den Überresten.

Herzen, Lungen, Nieren
schmücken die Straßen,
liegen verteilt in den Gassen.
Verlieren in Organen,
wie verlieren in Liebe.
Die Liebe zum Tod.

Ich sehe sie.
Sehe die Entschlossenheit in ihren Augen.

Gestrandet und versunken,
verloren,
im Feuer ertrunken.
Sterne fallen von der Erde,
in den roten Himmel.
Blutgetränkt.

Sie ziehen Waffe um Waffe.
Ein ewiger Krieg für Frieden,
der niemals währen wird.
Töten was sie hassen und lieben.
Daraus folgt kein Einklang.
Nur ein Klang,
Stille im Lärm.

Ich rieche sie.
Rieche ihren Schweiß.

Ihr Ebenbild ein Schwert
im Magen,
Ihre Passion ein Schuss,
im Kopf.

Können es nicht ertragen,
doch verursachen.
Können es nicht verstehen,
doch lassen es geschehen.

Ich schmecke sie.
Schmecke das Blut in der Luft.

Mensch um Mensch,
Wort um Wort,
Kampf um Kampf,
Tot um Tot.

Verdrehte Weltbilder kämpfen.
Sie werden lauter mit jedem Hieb,
jedem Schuss,
jeder Explosion.

Ich finde keine Soldaten.
Finde nur gehorsame Leiber.

Angst vor dem Sterben,
doch töten.
Angst vor der Einsamkeit,
doch töten.
Angst vor Krieg,
doch töten.

Asche rieselt wie frischer Schnee,
Feuer brennt wie frische Liebe,
Männer schreien wie Säuglinge,
Mutters Brust entrissen.

Ich erkenne Menschen.
Erkenne lebende Unvollkommenheit.

Kein Ende in Sicht,
kein Leben verschont,
kein Weiß im Schnee,
nur purpur und Glut.

Sterben für das Vaterland,
doch vergessen ihre Kinder,
Sterben für Gott,
doch sind Sünder.

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