Heute öffnen wir das neunte Türchen!
Schön, dass du wieder dabei bist!In diesem Kapitel findet ihr wieder eine Kurzgeschichte...
Nämlich von WolfsMond04!
Viel Spaß beim Lesen:☕
Still sitzt sie da, beobachtet das Flackern der Kerzen, wie diese zu ihrem Atem tanzen. Vier Kirschrote Kerzen umgeben von einem grünen Kranz. Schlicht, schmucklos steht der Kranz vor ihr auf dem hölzernen Tisch.
Dieses Jahr weht kein vertrauter Geruch nach Zimt durch das Haus.
Ihre Mutter turnt nicht durch die Küche, um die ein Abendessen zuzubereiten.
Nein, sie saß alleine in der Wohnung.
Vor drei Jahren war sie schon ausgezogen, hatte sich eine eigene Bleibe gesucht, doch dieses Jahr war sie zum ersten Mal nicht nach Hause gefahren.
Und warum?
Weil sie zu spät daran gedacht hatte, bei ihrer Firma um Urlaub zu bitten.
So hatte sie bis gestern arbeiten müssen.
Die Kirchturm-Uhr schlägt achtzehn Uhr.
Der Gottesdienst wäre jetzt vorbei.
Unruhig lenkt sie den Blick von den Flammen weg.
Ein kleiner Weihnachtsbaum steht in der Ecke, zu der ihr Blick fällt. Kaum hüfthoch ist er. Sie würde ihn nach Weihnachten in den Garten Pflanzen, hatte sie doch extra einen geholt, der nicht abgeschnitten ist.
An der Unterlippe nagend wendet sie ihren Blick nun doch auf den Brief in ihrer Hand.
In geschwungenen Buchstaben steht dort ihr Name drauf.
Luis hatte ihn ihr gestern gegeben.
Sie hatte ihn vor drei Jahren bei ihrer neuen Arbeit kennengelernt und verstand sich richtig gut mit ihm, doch einen Schatten gab es.
Sie hatte das Gefühl, er empfand sie mehr als kleine Schwester und gute Freundin, Arbeitskollegin, aber in ihr, da ist ein Sturm der Gefühle für ihn. Sie möchte nicht nur eine Freundin sein, sie möchte seine Freundin sein.
Jedes Mal, wenn sie ihn anblickt, schlägt ihr Herz schneller.
Nervös betrachtet sie das Papier, hat sich noch nicht getraut ihn zu öffnen.
Was hatte Luis noch gesagt? Sie solle ihn heute, aber noch vor 19 Uhr öffnen.
Okay.
Zitternd holt sie Luft.
Was sollte schon schlimmes drinstehen?
Kann ja nur passieren, dass er sie in die Freundeszone verweist.
Leicht zittern ihre Finger als sie ihn schließlich öffnet. Darin ist ein Blatt Papier.
Noch einmal holt sie tief Luft und faltet den Brief auseinander.
Schnell huschen ihre Augen über das, was dort steht.
Nicht viel ist es, sie fragt sie bereits, warum er so ein großes Blatt genommen hat.Wir treffen uns um 19.30 an der kleinen Brücke. Bring das Blatt mit!
Mehr nicht.
Was sollte diese Nachricht?
Nun gut, sie würde kommen.
Wieder wandert ihr blick zu dem Adventskranz.
Vier Kirschrote Kerzen brennen dort.Kurz nach sieben steht sie vor ihrer Wohnungstür und schließt ab. Nur eine Tasche hatte sie dabei. Darin das Blatt und das Geschenk für ihn. Sie hatte es ihm schon gestern geben wollen, doch nicht den Mut gefunden, repräsentierte es doch ihre Liebe zu ihm.
Schnell schließt sie ab und geht das Treppenhaus runter.
Draußen leuchten überall Sterne in den Fenstern, Weihnachtsbäume in den Wohnzimmern und Lichterketten am Haus. Nur ihre Fenster sind Dunkel, als würde dort niemand wohnen.Leise stapft sie durch den Schnee, niemand ist ihr bisher begegnet, auf ihren Weg zur Brücke. Klar alle anderen feier gemütlich mit ihrer Familie Weihnachten.
Immer schneller rast ihr Puls, als sie die Brücke schon Endecken kann und sich ihr mit jedem Atemzug nähert.
Unter der Brücke liegt kein Schnee und kein Wind pfeift ihr um die Ohren.
Nein dort liegt eine kuschelige Decke, eine Picknickdecke. Kerzen stehen darum herum.
Was sollte das hier und warum hier draußen? Es ist doch unendlich kalt?
»Luis?« Flüstert sie leise in die Nacht und Atemwolken bilden sich deutlich in der Luft.
»Du bist gekommen« Stellt dieser lächelnd fest und taucht auf der anderen Seite auf.
Sie nickt und kommt unter die Brücke.
»Was wird das?« Fragt sie schüchtern, mag nicht daran denken, das das hier eventuell auch ein Date sein könnte.
»Halte das Blatt über eine Flamme und du weißt es«, antwortet er ihr und verwirrt geht sie seiner Anforderung nach.
Langsam wird das Blatt braun und in weiß schälen sich Buchstaben hervor:Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen soll, oder ob ich jemals den Mut dafür finden würde, also beschloss ich dir diesen Brief zu schreiben. Wenn ich doch nicht den Mut finden, muss ich dir schließlich nicht sagen, dass du das Blatt übers Feuer halten sollst.
Ich weiß, sonst bist du bei deiner Familie zu Weihnachten, aber ich bin froh, dass du es dieses Jahr nicht bist, denn allein der Gedanke das ich Weihnachten nicht bei dir sein kann, die ich liebe, lässt mein Herz schmerzen, allein der Gedanke, Weihnachten nicht bei dir sein zu können. Denn ich liebe dich.Ihr treten Tränen in die Augen und sie dreht sich zu ihm.
»Möchtest du meine Freundin sein?« Fragt er sie, Hoffnung und Angst glänzen in seinen Augen. Konnte es war sein? Konnte es wirklich war sein?
»Ja« Haucht sie und in dem Moment erfüllt sich ihr insgeheimer Weihnachtswunsch, der, von dem sie dachte, er ginge nie in Erfüllung.
Das ist ihr Weihnachtswunder.Vielen vielen Dank für deine wundervolle Kurzgeschichte!
Du hast dir wirklich Gedanken gemacht, was du schreibst!
Außerdem liebe ich deinen Schreibstil, du hast wirklich Talent!
Auch deine Rechtschreibung kann sich sehen lassen!
Deine Geschichte hat uns sehr gut gefallen, aber leider hat es dann doch nicht ganz gereicht...
Vielleicht nächstes Mal...Hier ist dein wohlverdienter Sticker:
☕
Frage des Tages:
Was ist für euch der Sinn von Weihnachten?Ich bin gespannt auf eure Antworten!
Tauscht euch gerne in den Kommentaren aus!Vielen Dank fürs Lesen!
Erfahrt auch, welcher Beitrag morgen an der Reihe ist und wem die Vierundzwanzig gewidmet sein wird!~ LET YOUR DOOR COME TO LIVE
Wir lesen uns,
Str4w_Berry & Nika
DU LIEST GERADE
Adventskalender 2019 ~ Sei dabei!
RandomKristallene Eisblumen zieren die Fensterscheibe und machen den Blick nach draußen schier unmöglich. In ihr spiegelt sich ein leuchtendes Feuer, das im Kamin flackert. Es wirft einen scheinenden Glanz auf den Teller mit köstlichen Vanillekipferln n...