Kapitel 10.

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Wurdet ihr schon mal von Freunden so stark enttäuscht, dass ihr an nichts anderes mehr denken könnt, als daran ? Ich bin ehrlich mit euch, eigentlich wollte ich ein komplett anderes Kapitel schreiben. Mal aus der Sicht von Miss Morgan und ihre Gedanken erläutern. Doch das funktioniert gerade einfach nicht. Aber da ich gerade in Schreiblaune bin und meine Gefühle rüberbringen will, tue ich das mithilfe dieser Geschichte. Es wird wohl etwas übertrieben dargestellt werden, ups. Ich hoffe mal, dass ich beim nächsten Kapitel mehr Miss Morgan Zauber bringen kann. ^^

Zwei Tage vergingen. Zwei Tage an denen ich meine Stunden des elendigen Nachsitzens hinter mich bringen durfte. Jedoch nicht bei Miss Morgan, sondern bei irgendeiner Vertretung für sie, die noch die Motivation hatte, nach der Schule für mich hierbleiben zu wollen. Ja, der Teufel konnte krank sein. Klingt unrealistisch, doch dieses Gerücht hat sie zumindest an der Schule verbreitet. Da ich schon fest damit rechnete, dass heute wieder diese falsch gut gelaunte Lehrerin, vor mir beim Nachsitzen den Hampelmann spielt, kam ich nicht mit der größten Motivation zur Schule. Zumindest hatte ich noch Lynn, die zu jedem erdenklichen Zeitpunkt versuchte, dass Nachsitzen schönzureden. Ohne überhaupt ansatzweise, was zu erreichen. Doch für den Versuch, hatte sie heute des öfteren ein Schmunzeln meinerseites kassiert.

Als die Pause vor dem Englischunterricht begonnen hatte, gingen wir nach draußen, um uns an einen der Metalltische zu setzen, über deren Aussehen man sich wirklich streiten konnte. Ich meine Metalltische in der Schule, wo sind wir etwa im Knast ? Bei Miss Morgan durchaus vorstellbar. Sie verhielt sich ja sowieso wie ein Knastwärter in meinem Leben. Nachdem Lynn und Brooke, als erstes mit mir am Tisch Platz genommen hatten, trafen wenig später auch Rose und April ein. Da Grace heute krank war, fehlte sie bei dem größten und überflüssigsten Drama, was mir heute noch ganz klar zum Verhängnis wird. Rose, die gefühlt an April mittlerweile klebte und sich überall als ihre Beste Freunde vorstellte und eifersüchtiger kaum sein konnte, saß heute natürlich wieder fast auf Aprils Schoß. Respekt an April, dass sie selbst diese Grenzüberschreitung einfach hinnahm. Wahrscheinlich hätte ich ihr spätestens jetzt gezeigt, wie groß die Bank doch war. Dementsprechend schmunzelte ich leicht und sah kurz amüsiert zu Lynn rüber, die ebenfalls ein Grinsen verkneifen musste.

„Was ist so witzig, Rachel ?" fragte mich Rose plötzlich und sah mich schon beinahe gereizt an. Wow, ihr Ruhepuls, steigt schnell in die Höhe.

Überrascht räusperte ich mich leicht und kaute das Stück von meinem Pausenbrot aud, während ich den Rest davon in meine Brotdose verstaute und in meine Tasche verfrachtete. „Es ist nur so, dass du fast schon auf Aprils Schoß sitzt. Eine Lücke schadet, glaube ich keinen von euch. Aber vielleicht sehe ich das auch falsch."

„Ja, das tust du scheinbar. Zwischen April und mir ist noch genügend Platz und hätte sie was dagegen, hätte sie das schon längst gesagt. Ich meine, Lynn sitzt ja auch nicht grundlos soweit entfernt von dir. Deine angebliche beste Freundin."

Erstens, die Bezeichnung Beste Freundin amüsiert mich mittlerweile mehr als es sollte. Aber da es so oft aus ihrem Mund kommt, kann ich es einfach nicht mehr ernst nehmen. Zweitens war ich doch sehr froh, keine Klette zu haben, die so sehr über mein Leben bestimmt. Bevor Lynn sich jedoch dazu äußern konnte, ergriff ich vor ihr schon das Wort. „Lynn und ich wissen eben wo die Grenzen sind. Deshalb ist sie auch nicht mein Schoßhund oder bestimmt darüber, was gut für mich ist. ‚Beste Freunde' sowie du es mindestens zehnmal am Tag bezeichnest, wissen was für ein gut füreinander ist, ohne über den anderen hinweg einfach zu bestimmen. Man findet eben nicht alles gleich gut oder handelt immer gleich."

„Wir schon. Wir sind eben Seelenverwandte. Das hättest du wohl gerne, nicht wahr ? Komm April, wir gehen. Rachels Gerede kann man ja nicht ertragen." Als Rose dann aufstand, sahen eigentlich am Tisch geradewegs zu April, die sich unsicher am Tisch umsah, bevor sie dann langsam aufstand. „Tut mir leid, aber ich halte zu Rose." sagte April noch und entfernte sich schon ein paar Schritte vom Tisch.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 31, 2020 ⏰

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