Kapitel 3.

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Der Donnerstag gestern, war doch ziemlich uninteressant gewesen, da ich bloß langweiligen Unterricht erlebt habe und auch kein aufeinandertreffen mit Miss Morgan erleben musste. Glück für mich, dass ich sie heute in einer Doppelstunde erleben darf. Dazu noch an einem Freitag, an dem man gefühlt schon komplett fertig mit der Welt ist. Und heute war es besonders bei mir der Fall. Ich wurde schon in den letzten Stunden oft genug ermahnt, damit ich endlich leise bin, doch Lynn und ich schafften es immer wieder neue Themen zu finden, worüber wir uns totlachen konnten.

Doch jetzt hatten wir Miss Morgan, wiedermals in den letzten beiden Stunden und waren schon mit dem Kopf beim Feiern und keineswegs bei Englisch. Zum Glück hatte ich meine Hausaufgaben am Mittwock schon gemacht, sodass ich sicher sein konnte, dass dort auch sicher etwas vernünftiges stand.

Als Miss Morgan dann zum Raum kam, würdigte sie uns keines Blickes und schloss einfach stumm und sofort die Tür auf, um mit schnellen Schritten in den Raum zu treten. Sofort folgten alle dem Klackern ihrer hohen Schuhe in den Raum hinein und gingen direkt zu ihren Plätzen, um ihre Sachen rauszuholen. Als ich das getan habe, drehte ich meinen Blick zu Lynn um und begann automatisch zu grinsen. „Ich muss gerade wieder an dich denken, wie du heute morgen so elegant in Biologie vom Stuhl gefallen bis. Ich musste noch nicht einmal etwas dafür tun, wie sonst immer." Sofort lachte sie auf, als sie wieder die Bilder in ihrem Kopf hatte und legte ihr Gesicht in ihre Arme, um es so auf den Tisch liegend verdecken zu können. Doch genau dann war es um uns herum, viel zu ruhig in dem Raum, weshalb ich mich fragend umschaute, als auch ich das Lachen wieder überwunden hatte.

Es erfasste mich direkt ein strenger Blick von Miss Morgan, die wohl nur darauf gewartet hatte, dass wir uns wieder einkriegten und sie uns scheinbar ermahnen konnte. „Rachel, erzähl mir doch bitte, was es so lustiges bei euch zu erzählen gibt. Ich denke alle hier im Raum und insbesondere ich würden es zu gerne erfahren."

Wäre es nun etwas gewesen, was aufgrund von Lästern so lustig wäre, hätte ich es sicher nicht gesagt, doch in dem Moment hatte mich Miss Morgan diesmal nicht erwischt. Weshalb ich gleich mit meinen Schultern zuckte. „In Ordnung, wenn Sie sich das wünschen. Heute Morgen in Biologie ist Lynn sehr elegant vom Stuhl gefallen und ich habe mich bloß gerade an den Moment zurückerinnert und ihr davon erzählt. Wünschen Sie sonst noch was ?"

Oh, verdammt. Wieso muss ich jedesmal so vorlaut sein ? Wieso kann ich nicht einmal meinen verdammten Mund halten ? Schon an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich merken, dass ich gerade einen Fehler gemacht habe und somit am liebsten in den Abgrund getaucht wäre. Doch das konnte ich jetzt nicht, denn anstatt dass Miss Morgan das zugelassen hätte, ging sie auf den Tisch von Lynn und mir zu und blieb schlussendlich vor mir stehen. „Ja, dass du heute nach dem Unterricht bei mir nachsitzen wirst. Du kannst dich vielleicht bei anderen Lehrern derart daneben benehmen, aber ganz sicher nicht in meinem Unterricht. Und jetzt liest du uns deine Hausaufgaben vor, damit du dich nicht mehr mit dem Biologieunterricht beschäftigst."

Fassunglos schaute ich Miss Morgan an, während sie ihre Worte aussprach und wollte gerade Widerworte einlegen, doch es kam nur zum Glück ein leises „Aber..." heraus. Nicht jeder hier in dem Raum hatte es gehört, doch ganz sicher hatten es Lynn und sie gehört, da sie noch immer vor mir stand und mich erwartungsvoll anschaute. Zumindest tat sie das, bis ich seufzend meine Hausaufgaben hervorholte und mit dem Vorlesen begann.

Diese Stunde war wirklich eine Qual gewesen, doch nun war sie vorüber und alle packten ihre Sachen auf das Läuten der Glocke ein, bis auf mich. Ich blieb einfach stumm auf meinen Platz sitzen und lehnte mich mit verschränkten Armen vor meiner Brust zurück und wartete darauf, dass alle verschwanden. „Ich hoffe, dass du heute Abend noch dabei bist. Wir würden uns dann um 20 Uhr bei mir treffen." Schmunzelnd nickte ich gleich, da ich jetzt erst recht Feiern gehen musste. „Natürlich, jetzt brauch ich erst recht den Alkohol. Wir sehen uns dann später bei dir."

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