Aufgedeckte Geheimnisse

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Am nächsten Tag, stand ich auf und machte Frühstück. Ich erinnerte mich noch genau daran, was Jesse mochte. Unsere Eltern waren so oft weg gewesen, dass Jesse manchmal morgens bei mir und Samantha ins Haus gekommen war und wir uns in dieser absurd großen Küche Frühstück gemacht hatten. Ich fand tatsächlich genug Zutaten für Waffeln und auch die entsprechenden Küchengeräte dazu.

Ich bereitete alles vor und backte einen ganzen Haufen davon. Ich überlegte, ob ich Jesse wecken sollte, aber entschied dann ihn lieber schlafen zu lassen.

Also begann ich allein ein paar zu essen. Doch bereits bei der zweiten Waffel, kam Jesse zur Haustür hinein. Überrascht starrte ich ihn an. Anstatt seiner üblichen Baggyklamotten und seinem Beanie trug er einen dunklen Anzug, Hemd und in der Hand hielt er eine Krawatte.

„Wow, soll ich jetzt sagen „Hi, Darling", wie in irgendeiner Serie?", fragte ich lachend.

„Sehr witzig", knurrte Jesse nur, warf die Krawatte in eine Ecke und setzte sich zu mir an den Tisch.

Dann sah er den Stapel mit den Waffeln.

„Was ist das?", fragte er.

„Frühstück. Ich dachte, nachdem du mich gestern hier hast pennen lassen, wäre es nur gerecht", meinte ich dann und schob ihm einen Teller und eine Gabel hin.

„Danke. Aber du hättest nicht...", fing er an, doch ich schüttelte den Kopf.

„Ich wollte aber. Also, was soll denn das Outfit?", fragte ich dann.

„Wollte mich um einen Job bewerben", meinte er.

Überrascht sah ich ihn an. Er war bei einem Vorstellungsgespräch gewesen? Ernsthaft?

„Hat nicht geklappt?", fragte ich vorsichtig, angesichts seiner noch immer schlechten Laune.

„Nee, hab aber Badger wieder getroffen. Er ist wohl so ein Maskottchen für ne Bank oder so was", meinte er.

„Echt jetzt?"

„Ja, er hatte so einen Dollarnotenkostüm an und mit einem Schild rumgewedelt", erzählte er.

Ich kicherte. Bagders fröhliches Wesen, war mir schon immer ein Rätsel gewesen, vielleicht passte der Job gerade deshalb so gut zu ihm.

„Wenn du willst, ich kann im Diner nochmal nachfragen, da gibt's immer irgendeine Stelle. Außer du hast bald so eine Managerin wie Veronica. Dann gibst du dir besser gleich die Kugel", schlug ich ihm vor.

„Ich...ich denk mal drüber nach", murmelte Jesse.

„Okay, ich geh dann mal besser. Ich muss nach Hause und mir was anderes anziehen", lächelte ich und klopfte ihm im Rausgehen auf die Schulter.

„Danke für's Frühstück", rief er mir hinterher.

Zwei Tage später fragte er mich dann, ob ich ihm helfen könnte, ein paar Sachen vom Wohnwagen in die Garage zu räumen. Ich sagte zu und fuhr nach der Arbeit hin.

„Willst du jetzt weiter kochen?", fragte ich, während ich eine Kiste mit chemischen Mitteln in die Garage schleppte.

„Nein, Mann. Ich hab versucht mit Badger zu kochen und das ging voll nach hinten los, yo. Ich glaube, ich lasse den Scheiß zukünftig und such mir was anderes", meinte er.

„Okay, dann...wenn du irgendwie Hilfe brauchst, du weißt ja wo du mich findest", bot ich ihm an.

„Danke", murmelte er angestrengt und stellte die Kiste hinter mir ab.

„Aber bitte lass es diesmal keine Leiche sein, die wir verschwinden lassen müssen", meinte ich.

„Krieg ich hin, denke ich", erwiderte er.

New Times New Crimes- Eine Breaking Bad StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt