Kapitel 2

9 1 0
                                    

Ben

Es vergingen Wochen.
Keine Spur von Rey oder sonst irgendjemandem. Da war einfach nur diese andauernde Leere in der Macht, die mich verrückt machte. Ich redete mir ein, dass ich ihren Tod wollte.
Aber in Wirklichkeit war ich etwas besorgt.

Die Galaxie wurde immer wieder durchkämmt und die Spannungen innerhalb der Ersten Ordnung stiegen an. Hux beanspruchte die Stellung des Supremeleaders für sich.
Für diesen Fall gibt es eine sehr alte Tradition, dass der vorläufige Supremeleader innerhalb der ersten drei Monate zu einem Duell herausfordert werden kann.
Falls mich keiner herausfordet, regiere ich.
Doch mir war zu Ohren gekommen, dass viele, unteranderem auch ein Paar der Ritter von Ren diesen Platz für sich beanspruchen.
Ich verließ schon seit Tagen mein Apartment nicht und trainierte Tag und Nacht.
Ich schlief nicht, meine Gedanken und die Stimmen in meinem Kopf wollten einfach keine Ruhe geben.

Es war ungefähr zwei Uhr morgens, als ich mein Training beendete, und ich ein vertrautes summen hörte. Die Atmosphäre wandelte sich schlagartig.
Meine Sorgen wurden von mir genommen und die Last, auf meinen Schultern verschwand. Ich konnte wieder aufatmen.
Ich schloss die Augen und sog ihren Duft ein und da war es als wäre ich wieder lebendig.
Das war die helle Seite, das war sie, Rey.

Ich öffnete wieder meine Augen und drehte mich um.
Sie stand mit dem Rücken zu mir gewandt, in meinem Zimmer.
Mehr brauchte ich nicht.
Ihre Gegenwart reichte mir, mit meinen Gedanken klar zu kommen.
Bis sie sich langsam zu mir umdrehte.
"Es tut mir leid, Ben."
Ihre zarte Stimme war kaum zu hören.
"Ich wolte deine Hand nehmen, Ben's Hand."
Ich war verwundert.
"Warum hast du es nicht?"

Sie blickte mich an, schwieg jedoch.
"Wenn ich sie dir jetzt hinhalten würde, würdest du sie nehmen?"
Sie blickte zu Boden, gerade als sie wieder hoch schaute, als ob sie hätte was sagen wollen, verschwand sie und nahm mein Herz mit sich.

Rey

Mein Herz klopfte wie wild und ich starrte auf den Fleck, wo vor einem Moment noch Ben war.
Ich fuhr mir frustriert durch meine Haare.
Ich hätte sie tatsächlich genommen.
Es machte mich wütend, wie leicht sinnig ich gerade noch gewesen war.

"Rey, könntest du mir bitte hierbei helfen", fragte Finn.
Ich warf meinen Kopf nach oben.
Ich brauchte endlich eine Pause.
Wir haben uns in einem alten rebellen Stützpunkt einquartiert und schraubten schon mehrere Tage an den Kommunikatoren, den Speedern und an den Generatoren herum.

Ich hatte die Hoffnung verloren, dass wir irgendwann hiermit fertig werden würden.
"Komm' schon! Nicht träumen", ermahnte Poe im Vorbeigehen während Finn und er lachten.
Ich warf ihm einen bösen Blick zu.
"Du bist die jenige, mit der wenigsten arbeit!"
Er zuckte mit den Schultern und ich lächelte.
"Ich muss meine Kräfte sammeln", rief ich ihm hinterher, "auf Leia's Anweisung!"
Er lachte noch mal auf und verschwand im Stützpunkt.

Ich lief zu Finn und half ihm, einen neuen Kompressor in einem Speeder einzubauen.
Dennoch nagte etwas an meinem Gewissen.

__________________

Rückmeldung?

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 03, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Illusion Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt