4.Kapitel

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Verschlafen knurrte ich und drehte mich auf die andere Seite, doch einschlafen konnte ich nicht mehr."Frühstück um 8 Uhr," dröhnte es aus den Lautsprechern draußen am Gang.

Mühselig schälte ich mich aus meinem Pyjama und zog die typische orange Gefängniskleidung an.

Es war kurz vor acht, um Punkt acht Uhr wurden die Türen aufgesperrt,dass die Häftlinge zum Früstück in die Kantine konnten.

Ich hörte wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte und kurz darauf schwang die Tür auf und ein relativ junger Aufseher bat mich heraus. Ich schätzte ihn auf vielleicht 28 oder sogar noch jünger. Sein schmales Gesicht sah mich sorgenvoll an, als hätte er Angst vor mir. Vor mir,einem eingefallenen, teildepressiven 16-jährigen. Darüber konnte man nur den Kopf schütteln.

Soetwas würde nicht schwer auszutricksen sein.

Meine Schritte und die des jungen Polizisten hallten durch den Gang,aus diversen Türen strömten weitere Häftlinge, alle gleich gekleidet."Hey," hörte ich hinter mir.Es war Kristijan,der ehemalige Norweger."Hey Kris," gab ich zurück. Er war vielleicht zwei drei Jahre älter als ich, also kein großer Unterschied.

Ich nahm mein Tablett mit dem Frühstück, das ein wenig an Tapetenkleister, erinnerte und setzte mich an einen Tisch mit Kris. "Heute," zischte ich ihm zu, um keine Aufsehen zu erregen."Okey."  Wir waren in den 2 Wochen hier gute Freunde geworden und hatten unsere Flucht in jeder freien Minute geplant. Kris würde das Sicherheitssystem für kurze Zeit lahmlegen, währenddessen renne ich aufs Gelände und positioniere die extra geklaute Wäscheleine bei der Mauer, sobald Kris das System lahmgelegt hat, funktionieren die Kameras nicht mehr, das Gelände ist groß und wir können 'fast unbemerkt' entkommen. Fragt nicht wie Kris das System lahmlegen will,aber wenn ich es jemandem zutrauen würde dann ihm. Er war ein wahrer Computerfreak und war hier, weil er die Computer der Regierung gehackt hat.

Es ist Sonntag und das heißt es ist 'Beschäftigungstag', das heißt man kann sich zusammensetzen, spielen,reden was auch immer man will. Mit Abstand mein Lieblingstag, besonders heute.

Tief in Gedanken versunken schlurfte ich den Gang in den Aufenthaltsraum entlang und merkte gar nicht, dass ich im Begriff war in Kris reinzurennen."Hey pass auf,!" lachte er und ich schreckte hoch. Ich lächelte ihn an. Ich war nicht allein. Nein.

Der Gedanke daran aus diesem Loch herauszukommen und daran Jonah wiederzusehen verlieh mir Flügel.

"Heute Abend..." murmelte ich abwesend und starrte den Betonboden an auf dem sich meine Füße unablässug weiterbewegten. "Heute," bestätigte Kris und ließ seine strahlend weißen Zähne aufblitzen."Hast du den jungen Polizisten gesehen,?" fragte ich um die Stille zu überbrücken."Ja,der ist ja kaum älter als ich," entgegnete Kris und sein raues Lachen hallte durch den Gang.Wir bogen in einen anderen Gang ein, der zu einer Tür mit der Aufschrift 'Aufenthaltsraum' führte. Sobald wie nahe genug dran waren, öffnete sie sich selbständig mit einem metallischen Surren. Drin saßen lauter orange gekleidete Leute. Ob jung ob alt, sie alle hatten etwas getan, das der Menschheit nicht gefiel. Und doch hatte jeder seine Gründe dafür, jeder eine andere Geschichte. Doch sicherlich gab es auch Leute wie mich, die die es nicht verdient hatten.

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Heyho eigentlich mag ich solche Anmerkungen am Ende nicht wirklich, da sie beim Lesen stören, aber ich möchte gern etwas fragen :) Also habt ihr, wenn ihr dieses Buch lest, Bilder im Kopf?
Würd mich freuen wenn ihr die Frage beantworten könntet. Rückmeldung in die Kommis.
Bis bald ;)

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