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[Jimin]

„Verdammt, Jimin! Liebst du mich überhaupt? Wieso glaubt du solche Sachen? Sehe ich für dich aus wie ein Monster?", fragt Yoongi mich und sieht dabei etwas trauriger aus, als vorher. Es ähnelt schon fast einem Schmollen, jedoch ist es nicht beabsichtigt.

„Nein! Du siehst nicht aus wie ein Monster. Du verhältst dich momentan nur etwas komisch", sage ich leise und senke meinen Blick dabei, um Yoongi nicht mehr in seine Augen zu schauen. Ich fühle mich schlecht, weil ich ihn traurig gemacht habe und am liebsten würde ich die letzten fünf Minuten einfach rückgängig machen.

Aber irgendwo kann man mein Verhalten doch verstehen, oder nicht? Ich meine, ich führe eine Beziehung mit meinem Lehrer, der mich zufälligerweise ebenfalls liebt, erfahre, dass ich ihn länger kenne und adoptiert bin. Das alles auf einmal wirkt ein wenig unrealistisch.

„Ich gehe jetzt runter und esse etwas", sagt der Blondhaarige nur, steht ohne ein weiteres Wort und ohne mich ein letztes Mal anzuschauen von Bett auf und verlässt das Zimmer, schlägt die Tür dabei fast schon zu.

Ich lasse mich wieder nach hinten auf das Bett fallen und seufze leise, ziehe mir die Decke bis über das Gesicht. Fehler über Fehler.

Erst verletze ich meine Mutter, jetzt verletze ich Yoongi, sollte ich mich selbst verletzen?

Bei diesem Gedanken kommt mir meine Tat vor einigen Tagen in den Sinn, sodass ich den Ärmel meines Pullis hochkremple und langsam den Verband abnehme. Während ich das tue, setze ich mich langsam wieder auf und winkle meine Beine etwas an.

Sobald der Verband vollständig abgewickelt ist, schaue ich auf die Wunde, welche auf den ersten Blick wirklich nichts für schwache Nerven ist. Sie ist kaum geheilt, weil ich sie über die Tage vollständig vernachlässigt und nicht gesäubert habe. Das sieht man ebenfalls an dem Verband, wo sich das Blut schon sehr dunkel, fast schwarz, verfärbt hat.

„Dürfte ich wissen, wie das passiert ist?"

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See u later boy.

no tears left to cry ʸᵒᵒⁿᵐᶦⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt