Funeral

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Von sich selber enttäuscht trat er gegen einen Eimer, der neben seinem Schlafplatz stand und so auslief.
Das kümmerte Jimin jedoch nicht, sondern ließ sich auf dem Stroh nieder und starrte auf den Boden.

Er konnte Yoongi nie wieder unter die Augen kommen. Wusste er denn jetzt nicht, dass er auf ihn stand? Stand Yoongi nicht auch auf ihn? Immerhin hat er ihn zum Kommen gebracht. Er hatte die Kontrolle.
Vielleicht spielte er auch nur mit ihm. Wenn seine Freundin schon nicht hier war, brauchte er jemand anderen.
Und wer wäre einfacher als Jimin, der sowieso mittlerweile seine Sexualität in Frage stellte?

Müde drehte er sich um und schloss die Augen. Doch sobald der Blick schwarz wurde, kam Yoongis Gesicht vor seine Augen, welcher ihn gierig anschaute.
Er fantasierte vor sich rum, wie Yoongi sonst was mit ihm machte, bis etwas Flauschiges sein Rücken striff und er aufschreckte.

Eine Katze legte sich neben ihn und starrte ihn mit großen Augen an.

Hastig lief eine Frau in den Stall und schien etwas zu suchen. Als sie Jimin sah, ging sie vorsichtig auf ihn zu und kniete sich neben ihn.
"Meine Katze."

"Kannst du gerne nehmen." antwortete Jimin verwirrt.
"Solltest du dich nicht vernünftig anziehen? In fünf Minuten fängt die Beerdigung an." erklärte sie abschätzend. "Das du überhaupt dahin darfst." nuschelte sie leise und verließ ohne Weiteres Jimins Zuhause.

"Was?" rief Jimin hektisch, stand auf und flitzte in ein kleines "Nebenzimmer".
Dort lag ein schwarzes Oufit für ihn bereit.
Ohne groß nachzudenken, wie das dort hinkam, zog er sich um und sprintete zum Fluss, wo sich schon eine Menschenmasse gebildet hatte.
"Da bist du ja." sagte Yoongi erleichtert, als er Jimin erblickte. "Es fängt gerade an."
Ein Boot fuhr an ihnen vorbei, doch man konnte niemanden auf dem Boot erkennen, da ein Tuch den Körper verdeckte.

Jimin und Yoongi standen der Beerdigung emotionslos gegenüber. Sie beide kannten das Opfer nicht oder haben es geschweige denn schon einmal gesehen.

"Trinken wir auf ihn!" schrie plötzlich eine Frau. "Kommt in meine Bar."
Jimin wurde sofort an der Schulter angerempelt und stolperte fast, als die Masse schnellstmöglich vom Ufer gehen wollte und sich zur Kneipe bewegte.

Einer der letzten waren die besten Freunde.
Schweigend gingen sie zu dem Gebäude und setzten sich an einen Tisch. Sogleich wurde ihnen ein Bier hingestellt. "Der König trinkt kostenlos." grinste die Wirtin.
"Kann mein Freund hier auch eins?" fragte Yoongi und sah die Frau arrogant an.
Stumm stellte sie ein Krug vor Jimin und ging weg.
"Die mögen dich ja richtig hier." lachte Yoongi und sah Jimin an.
"Anscheinend bin ich wirklich der Abschaum der Gesellschaft." grinste Jimin leicht und roch am Getränk. "Ich bekomme das nie im Leben runter."
"Dann lass uns ein Spiel spielen. Der Verlierer trinkt."
"Ich spiele nie wieder mit dir was. Das hat immer alles mit Sex zu tun."
"Wir spielen was einfaches." lachte er. "Daumenkönig."
"Du hast ein längeren Daumen als ich." beschwerte sich Jimin.
"Wie sagt man so schön? Je größer der Daumen, desto größer der..." lachte Yoongi, doch wurde schnell von Jimin unterbrochen, indem er laut "Okay." schrie.
Siegessicher nahm Yoongi Jimins kleine Hand in seine und sie fingen an zu spielen.

Promise... And Everything Goes Wrongʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ/ʲᶤᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt