Heart Attack

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Tokio war kälter als sonst vielleicht lag es an der Jahreszeit noch war es Frühling oder aber es lag daran , dass mir alle warmen Erinnerungen an diese Stadt genommen worden. All die Träume die ich mir hier zusammen mit Makoto und Rin aufgebaut habe fühlten sich auf einmal falsch an. Ich wurde sauer von wegen wir werden zusammen bei den Olympischen Spielen schwimmen. Von wegen wir werden für immer gute Rivalen sein und vor allem von wegen wir bleiben für immer zusammen. Ich wusste es doch von Anfang an. Ich wollte mich nicht auf andere Menschen verlassen nur auf das Wasser, dass ist meine einzige Konstante. Nicht mal meine Eltern konnten mir die nötige Geborgenheit geben.

Sie arbeiten beider gerne und viel. Mein Vater strebte nach den höchsten Sternen, die er greifen konnte und meine Mutter unterstütze ihn dabei. Sie tat mir leid sie versuchte stets immer beides zu sein eine gute Ehefrau und Mutter. Wohlwissend, dass mein Vater nur eine Seite duldete. Also beschloss ich es meiner Mutter einfacher zu machen. Ich suchte mir einen Weg mich unauffällig zu machen. Ich wollte kein Klotz am Bein sein. Niemand sollte sich um meine Wenigkeit kümmern geschweige denn Sorgen. Also lernte ich so schnell wie möglich alles, was man brauchte um Selbständig zu sein. Ich lernte, die Wäsche zu waschen, zu kochen, den Hausputz zu machen, und erledigte all meine Aufgaben immer sehr sauber und gründlich. Ich machte keinen Ärger, bat meine Eltern um nichts, was nicht wichtig genug war und sprach nur so viel wie möglich damit sie sich keine Sorgen machten. Solange das Funktionierte, würde ich wie geplant unentdeckt bleiben. Meine Mutter konnte meinen Vater unterstützen und ich zog mich zurück, weit zurück ins Meer.

Das Meer gab mir all die Kraft, die ich brauchte, um das Leben zu überstehen und noch mehr es gab mir die Freiheit. Noch dazu bekam ich zum ersten Mal das Gefühl davon wie sich meiner Meinung nach Geborgenheit anfühlen musste. Manchmal kaum zähmbar und stürmisch, dann wiederum ganz seicht und friedlich, wie die Wellen des Meeres. Bis heute gab mir das Meer oder auch im allgemeinen das Wasser am Meisten Kraft. Bei meinen ersten Schwimmzügen hatte ich sofort etwas gespürt, was man heute wohl Magie nennen würde.

Das zweite Mal war als ich ......IHN.....traf.

Er war der Erste, der es mit mir aufnehmen konnte, der Erste bei dem es mich interessierte welche Hand als erstes den Beckenrand berührte. Bei dem ich Froh war, dass Er es war, der mit mir den Freestyle schwamm. Aber auch er ist gegangen, wie meine Eltern um nach den Sternen zu greifen. Genau aus diesem Grund habe ich mich doch solange gesträubt weiter zu schwimmen. Ich wollte nicht auch Derjenige sein der Geht. Erst später kam mir dann die Erkenntnis. Ich wollte weiter mit Rin Schwimmen, selbst wenn es bedeutete, dass ich lernen musste mich nicht mehr zurück zu ziehen. Selbst wenn ich mich immer weiter vorantreiben musste um auch nach den Sternen greifen zu können. Das Gefühl , was Rin und mich beim Schwimmen verband, dass wollte ich auf gar keinen Fall aufgeben. Ich hätte wahrscheinlich alles für diesen hailiebenden Rotschopf getan. Doch jetzt habe ich alles auf eine Karte gesetzt und alles verloren. Ich sollte wohl die Finger von Glücksspielen lassen.

Ein Stich, Mein Herz. Ganz Ruhig Haru einatmen, ausatmen. Es ist ist gleich vorbei.

„HARULEEEEEEEINNN" das konnte doch nur von einer Person kommen. Nur wenige Meter von mir entfernt Stand der stets optimistische blonde Lockenkopf mit einem breiten Grinsen. Schnell kam Nagisa auf mich zugerannt nur um mich dann beinahe mit seiner Umarmung zu erdrücken.

„Nagisa, was machst du hier?" ich war einerseits glücklich über die wohl bekannte Wärme die der Kleine ausstrahlte andererseits wollte ich jetzt um einiges lieber alleine sein.

„Ach Harulein ich freue mich so sehr dich zu sehen. Rei und ich schauen uns dieses Wochenende die Universitäten in Tokio an. Solange übernachten wir bei Makolein. Lass und doch ein Tag zusammen schwimmen ja? Das wird so cool."

„Ihr wollt Studieren? Hier?" Ich schaute ihn total perplex an. Sie wohnten also bei Makoto, ob die beiden "Sie" schon kennengelernt haben? Machte  "Sie" ihn glücklich? Wieder dieser Stich aber nicht mit dem zu Vergleichen, der von einem gewissen Rothaarigen kommen könnte.

Nagisa lachte mir zu „Ja, natürlicher hier Harulein. Wo denn sonst, wenn nicht in Tokio bei unseren Freunden?" wie immer war der kleine so unbeschwert und konzentrierte sich auf die für ihn wichtigen Dinge im Leben. Nagisa hat immer einen genauen Plan. Zumindestens, wenn es ums glücklich sein geht. So eine Frohnatur eine ganz eigene Sonne die Pure wärme ausstrahlt. Während ich die bitteren Kälte des Nordpolarmeeres um mich spürte, wie es mich umhüllte. Dieses Meer, war nicht gnädig zu mir oder gar geborgen. Wieder spürte ich wie mein Herz sich zusammen zog. Nur konnte ich es dieses mal nicht verstecken. Mein Gesicht verzog sich vor Schmerz und meine Atmung wurde immer schneller unkontrollierter was passierte mit mir?

Meine Hände zitterten, kalter Schweiß lief mir den Rücken herunter. Krampfhaft versuchte ich meine Atmung zu kontrollieren ohne Erfolg. Ich betrachtete meine Hände, wie sie vor mir zitterten. Bis mein Blick verschwamm  und ich nur noch ein Piepsen durch meine Ohren vernahm.  Langsam fiel auf den kalten Asphalt. Um mich herum war alles Schwarz.

Ocean blue loveWhere stories live. Discover now