Kay
Mit einem Gähnen wachte ich auf und rieb mir verschlafen die Augen, die letzte Nacht war echt schön und ich sah zu dem noch immer schlafenden Traum neben mir. Er lächelte seelig und hielt mich in seinem Arm, in dem ich mich so geborgen fühlte. Aber jetzt wollte ich mich ein wenig bewegen und schob behutsam seinen Arm von mir weg und schlüpfte aus der Decke.
Ihn deckte ich behutsam wieder zu und gab ihm noch einen kleinen Kuss auf die Stirn, er sollte ruhig noch etwas schlafen. Er sah auch noch etwas fertig aus, die letzten Tage hatten wohl doch etwas an ihm gezerrt.
Ich schnappte mir ein paar frische Sachen und tigerte dann ins Bad, erstmal duschen und dann ein bisschen Bewegung. Es würde mir gut tun, nach der ganzen Zeit im Zimmer und der langen Nacht. Über einen Kater konnte ich mich nicht beschweren, denn Timo hatte sehr penibel darauf geachtet, dass ich nicht versehentlich was trank. Naja dann war ich eben bei Cola geblieben, aber er auch und das war schön süß.
In frischen Sachen und mit etwas feuchten Haaren lief ich die Treppe runter und aus der Haustür. Ein leicht böhiger Wind kam mir entgegen und schien mir sagen zu wollen, dass ich wieder rein gehen sollte. Aber ich mochte diesen Wind. Ich ließ meine Lungen von frischer Luft fluten und atmete tief wieder aus.
Herbstlaub stob auf und der Wind ließ es tanzen, es sah echt schön aus. Mit lockeren Schritte lief ich auf den Wald zu und sah mich dann neugierig etwas um. Mit Timo zusammen hatte ich schon ein paar Teile hier um das "Dorf" des Rudels herum gezeigt. Es war eine wirklich schöne Gegend mit viel Nadelwald und hier und da kleinen Ornamenten die aus dem Boden ragten. Vielleicht hatte hier früher eine Stadt gestanden, möglich wäre es.
Meine Schritte führten mich tiefer in den Wand und der Wind kam aus meinem Rücken, ich fühlte mich so wohl und verwandelte mich. Auf vier Beinen machte es mehr Spaß hier über den weichen Waldboden zu jagen. Es war einfach als wäre ich noch klein und konnte spielen. Einfach ich sein und einfach hier und in diesem Moment sein, es war so ein berauschendes Gefühl.
So tobte ich über Äste hinweg tiefer in den Tannenwald über den mit Nadeln bedeckten Boden, der kaum einen Laut von sich gab. Aber plötzlich nahm ich einen Geruch wahr, der Wind hatte gedreht. Ich wurde langsamer, ich kannte diesen Geruch.
Er stach in meiner Nase, er roch nach Hass und ich wusste genau zu wem er gehört und ich sah ihn auf die Lichtung treten. Er stand da und schien auch mich gewittert zu haben, denn er knurrte und verwandelte sich nur um sich mit gefletschten Zähen umzusehen.
Dort auf der Lichtung stand ein rostrotbrauner Wolf und entblößte sein schneeweißes Gebiss. Es war mein Vater, der Mann der mich verkauft hatte, der Mann der glaubte ich wäre am Tod meiner Mutter schuld. Er blickte in meine Richtung und ich fletschte nur drohend die Zähne, er sollte mir bloß nicht zu nah kommen. Ich wollte ihn nicht mehr in meinem Leben und er würde es mir nicht ruinieren. Nicht nachdem ich jetzt so glücklich war, nein, er würde es mir nicht wieder wegnehmen.
Er kam langsam auf mich zu und auch ich trat ein paar Schritte aus den den Bäumen heraus. "Verschwinde, du hast hier nichts zu suchen. Das hier ist nicht dein Gebiet. Verschwinde dahin wo du hergekommen bist!" grollte mein innerer Wolf, der jetzt einfach die Führung übernahm. Ich gab sie ihm, denn ich konnte mich in solchen Situationen auf ihn verlassen, er war wacher und wusste was er tun musste.
Mein Vater sah mich nur verächtlich an und blaffte "Du hast mir nichts zu sagen, Missgeburt von einem Omega. Was hast du hier überhaupt zu suchen?" Meine Augen fixierten ihn und nicht eine kleine Bewegung entging mir. Langsam umkreisten wir uns. Er war ein ganzes Stück größer als ich, er war ein Beta und damit gegenüber mir im Vorteil, aber das ließ ich mir nicht anmerken. Auch wenn ich ein ganzes Stück gelaufen war kannte ich einen recht kurzen Weg zurück und wenn er es wagte mir zu folgen würde mich das Rudel schützen. Timo würde mich schützen.
Ich hob den Kopf, war das nicht gerade sein Geruch? In diesem kurzen Moment war ich abgelenkt und mein Vater stützte auf mich zu und verbiss sich in meiner Schulter. Ich schnappte nach seinem Kopf und riss einen Fetzen aus seinem Ohr bevor ich ihm in die Schnauze biss, auch wenn ich so seine Zähne tiefer in mein Fleisch drückte. Der Schmerz war mir im Moment egal. Blut rann aus der Wunde meiner Schulter, aber auch aus den Wunden an seiner Schnauze. Denn ich ließ nur von ihm ab um ihm in den Schläfen zu beißen.
Er ließ mich so und keuchte auf, aber nur um im nächsten Moment wieder auf mich zu zu kommen. Aber dann stand ein rießiger Wolf an meiner Seite und knurrte tief drohend. Diese wunderbaren goldenen Augen würde ich über all erkennen, ich schmiegte meine Schnauze an meinen Timo und sah hinter ihm zu meinem Vater hervor, der im ersten Moment verwirrt wirkte.
"Wenn du es nochmals wagen solltest meinem Kay zu nah zu kommen, dann wirst du dafür dein Leben lassen." seine Stimme klang so tief und verachtend. Und trotzdem liebte ich ihn gerade für diese Worte, denn sie machten klar, dass mein Vater nie wieder in meine Nähe kommen würde ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen.
Dieser sah den Alpha an und knurrte nur "Ihr werdet ja noch sehen, Kay ist ein Todbringer. Und er wird sterben und wenn es das letzte ist was ich tun werde!" damit wandte er sich ab und jagte davon. Sofort sah Timo zu mir herunter und leckte mir über die Schnauze. "Alles gut mein Kleiner?" fragte er liebevoll und ich nickte leicht. Naja fast meine Schulter, aber das würde schon wieder werden.
Er lief stützend neben mir und leckte mir über die Wunde, ich blieb dicht bei ihm und stützte mich leicht gegen ihn. So ging es recht gut, wieder zuhause blieben wir kurz draußen zusammen liegen. Ich hatte keine Lust mich zurück zu verwandeln und Timo blieb neben mir. Der Wind brauste durch unsere Felle und ich vergrub meinen Kopf in seinem Pelz.
Lucas kam an uns vorbei und holte sofort noch jemand der mir dann die Wunde verbinden konnte. Ich ließ es geschehen, aber ich spürte den Schmerz kaum. Ich spürte nur die Wärme meines Mate neben mir. Und das war alles was ich wollte, seine Nähe, seine Liebe und die Sicherheit das er mich nie verlassen würde.
Ich war glücklich und es würde uns hier gut gehen. Wir würden glücklich sein und niemand würde uns das nehmen, nicht mein Vater und auch sonst niemand. Ich würde es mir von keinem nehmen lassen.
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Alpha und Omega Re-Write
אנשי זאבWie ihr seht handelt es sich um ein Re-write damit liegen die Rechte an der Grundstory bei MarilenaBrass und nicht bei mir. Ich habe allerdings sowohl Namen als auch Handlungen verändert. Der junge Kay wird von seinem Vater gehasst, als er ihn verk...