Vollmond

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Die Musik lief laut. Lauter als sie sollte. Vor allem für einen Werwolf an Vollmond. Für einem Werwolf, der sich nicht unter Kontrolle hatte. Dessen Leben ihn zerstört hatte.
‚Lose Yourself' dröhnte auf voller Lautstärke aus dem billigen Handy, dass Ethan sich an der letzten Tankstelle gekauft hatte, nachdem er an einem Abend, an dem sein Bruder ihn wieder eingeholt hatte, sein iPhone gegen eine Wand warf.
‚Halt an!', sagte der Teil in ihm, der noch versuchte sich an dem jungen Erwachsenen festzuhalten, den er nach Außen spielte. Der Teil der gerade versuchte sich von der unkontrollierten Verwandlung in den blauäugigen Werwolf abzuhalten.
‚Ein Werwolf, der sich nie mehr würde mit seinem Bruder vereinen können.', dachte er sich und stieß einen Schrei aus. Einen Schrei, der in ein von Tränen begleitendes Brüllen überging. Seine Augen wandelten für einen kurzen Moment die Farbe und seine Wangen bedeckten sich mit Fell. Sein Blick wurde rot und Fangzähne stießen sich aus seinen Mund.
Sein Motorrad unter ihm stieß ein verzweifelten Ton aus, als er alles aus ihm rausholte und die Straße längs raste.
‚HALT AN!', rief es noch einmal in ihm, doch der Werwolf hatte bereits die Oberhand gewonnen. Ein Fauchen löste sich aus seiner Kehle.
Auf einmal kam ein Licht schnell auf ihn zu, sodass er selbst mit den Werwolfkräften dem Auto mit dem Scheinwerfern nicht hätte ausweichen könne.
Mit einen Krachen stieß sein BMW in den blauen Jeep und verwirrt stellte er fest wie er wieder als er selbst durch die Luft flog und dann mit dem Kopf auf dem Asphalt knallte. Tränen der Trauer, nicht der Schmerzen liefen ihm jetzt in Strömen über das Gesicht.
Sein Blick verdunkelte sich und er sah das Gesicht seines Bruders vor seinem inneren Auge. Sein Verstand driftete schon weg. Er hörte Schlagende Türen... Stimmen ... ein weiteres Auto das quietschend zu Halt kam...
Doch am deutlichsten war Aiden. „Ich komme zu dir...", flüsterte Ethan...
Da landete eine Faust in seinem Gesicht. „Ethan!", rief jemand über ihm.
„Was soll das?", fragte eine andere Stimme. „Lass ihn in Ruhe, Derek!" Ein Mädchen... Ein Mädchen das er kannte...
Der Mann über ihm schlug ihn erneut. „Er muss sich unter Kontrolle kriegen, Lydia! Das muss er mit Zorn! Nicht mit Trauer!", auch diese Stimme kannte er...
Mehrere Leute kamen zu ihm gerannt.
„Wenn du ihn umbedingt schlagen musst, tu das später! Wir müssen erstmal hier weg! Die Einwohner hier haben bestimmt was gehört."
„Stiles hat Recht", sagte noch jemand und er wurde hochgehoben. Während er zu einem Auto getragen wurde verlor er dann doch das Bewusstsein... „Aiden...", flüsterte er...

Ethan wachte auf einem kalten Metall Tisch auf. Sein Kopf pochte, doch er hatte sich wieder unter Kontrolle. Er setzte sich auf. „Wie geht's dir?", fragte ein schwarzer Mann im weißem Kittel. ‚Deaton', rief Ethan sich in Erinnerung. „Wieso bin ich wieder in Beacon Hills?", fragte er anstatt auf die Frage des Tierarztes einzugehen.
Deaton lächelte. „Das sollte ich dich fragen. Stiles hat gestern die Nachricht von einem rasenden Motorradfahrer auf dem Highway Richtung Bacon Hills vom seinem Dad abgefangen und sie sind sofort los. Als du gerade durch einen kleinen Ort 5 Meilen von hier gefahren bist haben sie dich abgefangen."
„Warum sollte ich hier hin zurück kommen wollen?", fragte Ethan mehr sich selbst, als Diaton doch der Tierarzt antworte trotzdem.
„Es war letzte Nacht Vollmond, dazu kommt das der Tod deines Bruders gerade Mal 2 Monate zurückliegt. Ich weis das er der Anker war, der dich dich selbst kontrollieren ließ. Ohne ihn konntest du dich nicht nur nicht kontrollieren, sondern wolltest durch die Trauer und die Verwirrung zu dem Ort zurück, an dem deine Trauer ausgelöst wurde."
Ethan seufzte und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
„Ich rufe Scott an. Er sollte schon mit der Schule fertig sein."
Ethan wollte nicht das Scott kam. Er wollte gar nichts von dem hier. Er wollte einfach nur... Im Grunde wusste er nicht was er wollte.
Und deswegen ließ er den Tierarzt jetzt Scott anrufen. Er würde einfach hier sitzen bleiben und warten. Was sollte er denn sonst tun?

Als Scott ankam war er nicht allein. An seiner Seite stand jemand, den Ethan kannte. Sehr gut. „Was ist nur mit dir passiert?", fragte Danny verzweifelt und schloss Ethan in die Arme...

Life without a Twin - Teen Wolf FanFiction (Ethan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt