1. Kapitel:

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790 Wörter

Nicht bearbeitet.

18.07.2543
Wenn das hier jemand lesen sollte,

werde ich wahrscheinlich schon lange tot sein, denn der Krieg wütet unerbittlich und hat nicht vor sich so schnell geschlagen zu geben. Durch seinen Verdienst sind schon viele meiner Freunde und Verwandten umgekommen, auch mich wird der Tod bald ereilen. Somit wäre einer der Gründe, weshalb ich diese Inschrift verfasse, aufgelistet. Doch nun weiter, ich schweife zu sehr vom Thema ab...
Auf unserem Planeten herrschen Chaos und Armut, die der Krieg herbeigeführt hat, nein, er tut es immer noch. Jeder zweite unserer Art lebt hier und da, weil sein Zuhause zerstört wurde, nur die wenigsten Häuser stehen noch. Die Welt ist dem Untergang geweiht, aber niemand besitzt den Mut etwas dagegen zu tun. Alle sehen darüber hinweg, dass die Menschheit bald ausgerottet sein wird. Die Erde muss wieder ins Gleichgewicht kommen, sonst wird sie schon sehr bad untergehen.
Also wenn du das hier lesen solltest, hat die Erde ihre größte Kriese überwunden und geschafft wieder in den perfekten Einklang zu kommen. Oder zumindestens in den Schein eines perfekten Einklangs...
Wie dem auch sei. Du, der das hier gerade vermutlich lesen mag! Nimm dich in acht, sei vorsichtig, aber das Allerwichtigste: Traue auf gar keinen Fall und unter keinen Umständen auch nur irgendwem, nicht einmal deinen engsten Vertrauten! Menschen sind zu vielen Sachen fähig und nicht alle Fähigkeiten können am Ende positive Erfolge vermerken. Also sei auf der Hut und lasse lieber deinen Verstand anstelle deines Herzen die wichtigen Entscheidungen deines Leben treffen. Niemand kann dir sagen, ob du eine richtige oder falsche Entscheidung getroffen hast, allerdings kann ich dir sagen, dass du lieber zwei Mal über deine Entscheidungen nachdenken solltest, anstatt sie vorzeitig zu treffen. Denn wenn du sie wirklich frühzeitig treffen solltest und dir darüber keine Gedanken machst, ist die Chance so hoch, dass sie falsch ist...
Auch ich habe diesen Fehler bereits begangen und nun, da ist einfach nichts mehr wie es einmal gewesen ist. Alle waren so glücklich, so froh und liebevoll und sie haben gegrinst, wie Honigkuchenpferde. Und jetzt?! Ja, jetzt sind sie von Hass, Trauer, Wut und noch so vielen anderen negativen Gefühlen erfüllt, dass du es dir wahrscheinlich nicht einmal vorstellen kannst, so schlimm geht es hier zu.
Je öfter ich mir einrede, ich trüge nicht die Schuld an diesem Krieg, desto weniger kann ich es auch glauben. Ich sehe immer wieder diese Bilder, die sich vor meinem inneren Auge abspielen und jedes Mal stellt sich mir dieselbe Frage: Ob ich es nicht hätte verhindern können... Dieser Krieg, so erbarmungslos, wie er wütet, hätte nicht stattfinden müssen, doch ich war zu leichtsinnig. Ich habe ihm geglaubt, ihm vertraut... Ein fataler Fehler, wie ich feststellen musste.
Es sollte doch bloß der wunderschönste Tag in meinem Leben werden. Meine Hochzeit hatte ich mir als kleines Kind schon bildlich im Kopf vorgestellt. Doch der Tag wurde zerstört von der Habgier seines Vaters. Mein Kind, meine Tochter, verschollen auf ewig. Sie war noch ein kleines Kind, doch er nahm sie mir weg, entriss sie aus meinen schützenden Armen, die immer um sie gelegt waren, dieses alte Scheusal. Er stellt ein Monster dar, ein schauriges, altes, verbittertes Monster, das kein Herz in seinem vermoderten Körper stecken hat. Er hat mir alles gestohlen, nicht nur meinen Besitz, mein Hab und Gut, nein, auch mein Herz, das einen Riss hatte und in diesem Moment vollkommen zersplitterte. Es zerfiel in Millionen kleiner Stückchen, so dass es auf immer zerbrochen sein würde. Ein Dieb, alles Böse in unserer Welt wurde durch ihn hervorgerufen.
Ich bin die Böse, er der Gute.
Ich bin die Böse, er der Gute.
Ich bin die Böse, er der Gute.
Mach, dass es aufhört! Es soll aufhören. Es quält mich, es bringt mich um meinen Verstand. Warum hilft mir denn niemand? Er lässt mich nicht in Ruhe, er wird mich niemals in Ruhe lassen. Verfolgen wird er mich, bis ans Ende meiner Tage wird er mich verfolgen, bis ich tot bin, aber ich bin doch schon längst tot. Tot in meinem Inneren. Und alles ist seine Schuld.
Seine Schuld, meine Schuld, seine Schuld.
Seine, seine, seine Schuld!!!
Ich werde nicht aufgeben. Ich werde mich nicht wieder verkriechen. Ich werde meiner Angst nicht erlauben mich zu beherrschen. Ich werde sie finden und niedertrampeln, bis sie nicht mehr da ist. Von diesem Tag an werde ich lächeln in das Angesicht des Scheitern gucken. Warum? Weil ich es jagen und überwinden werde. Ich glaube an mich selbst. Ich denke, dass es nichts gibt, dass ich nicht schaffen könnte, wenn ich mich anstrengen würde. Vielleicht werde ich es nicht heute tun, aber ich werde es irgendwann tun!
Und trotzdem kann mich niemand mehr retten... Später erkläre ich es dir vielleicht, vielleicht aber auch nicht...
Wenn du tatsächlich bis hierhin gelesen hast, merke dir Eines:
Niemand kann dich jetzt noch retten!

Metallenes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt