5. Kapitel

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1138 Wörter

Nicht bearbeitet.

25.08.2543
Willkommen zurück,

wenn du die letzte Schrift gelesen hast, wirst du diese hier vermutlich auch lesen.

Nicht nur die Hoffnung ist ein Verräter, auch Freundschaft ist vergänglich.

Wähle deine Freunde mit Bedacht, denn wenn du sie zu schnell in dein Innerstes blicken lässt, werden sie dich verraten und du wirst kämpfen müssen, für das, was du bist, was du warst und was du bleiben willst. Lass dich nicht unterkriegen und schlage mit allen Mitteln, die du finden kannst zurück. Denn wie heißt es so schön? – Der Zweck heiligt die Mittel!

Und du kannst dir noch so sicher sein, dass du richtig gewählt hast, so wirst du doch enttäuscht werden.

Tatsächlich verhält es sich mit der Liebe kaum anders. Es gibt nur den einen, der dein Traumprinz ist, und wenn du ihnen gehen lässt, kommt er nicht wieder zurück. Ich habe meiner Tochter früher erzählt: „Mit den Männern ist das ganz einfach. Alle doof, bis auf den Einen, der ist komplett bescheuert."

Aber wenn du den Falschen nehmen solltest; es sei dir verziehen. – Viele tun dies, sie wissen es nur nicht.

Die Bevölkerung und auch die Regierung treffen so viele Entscheidungen. Doch trotz der hohen Anzahl kann am Anfang niemand sagen, ob sie zum Ende hin Schlechtes oder Gutes bewirken. Deshalb wird es dir niemand verübeln können, wenn du schlimme Entscheidungen treffen solltest.

Auch ich habe viele verheerende Entscheidungen getroffen und ich lebe immer noch. Auch wenn man denkt, alles verloren zu haben, gibt es doch immer etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt, ob es schon in dein Leben getreten ist oder nicht. Irgendwann wird es kommen und dich zurück ins Leben ziehen, egal, wie lange du warten musst, es wird dich aus deinem dunklen Loch holen und es wird dich retten. Du wirst so unendlich dankbar sein, du würdest fast Alles tun.

Aber das geht nicht, das kannst du nicht zulassen. Niemand darf dich besitzen oder Ähnliches, du musst tun, was du tun musst, aber nicht mehr und nicht weniger.

Niemand, absolut Niemand, kann wissen, wie du dich fühlst. Von Innen kann es dir noch so schlecht gehen, wenn du von außen heraus lächelst, merkt niemand das Blitzen in deinen Augen, aus denen Traurigkeit und Missgunst sprechen. Mein ganzes Leben habe ich gelächelt, kein Stück von meinem seelischen Schmerz an Andere herangelassen, auch nicht an die, die mir mehr bedeuten als alles andere. Vielleicht bin ich deshalb ein Frack, das droht unterzugehen, aber ich glaube eher nicht, dass das der Grund sein könnte.

Weißt du. Ich kann die Gefühlslose spielen, obwohl in mir ein heftiger Sturm tobt, allerdings frage ich mich, wofür ich das jetzt noch tun sollte.

Mein Leben baut auf einem Gerüst aus Lügen auf, soweit hätte es niemals kommen sollen. Ich habe zu lange meine eigenen Begierden für Andere zurückgestellt, zu lange darauf gewartet, dass das Wunder geschieht, auf das ich schon so lange warte. Von Anfang an hätte ich wissen müssen, dass ich nichts bewirken kann, dass ich mit Lügen niemandem beistehen kann und doch habe ich immer wieder versucht andere zu behüten, indem ich wichtige Details zurückgehalten habe und keinen Feind, keine Drohung, nichts an meine Liebsten herangelassen. Es war so unglaublich naiv von mir, zu glauben, dass niemand angerührt wird, niemand verletzt wird.

Ich sitze hier, verfasse das alles und stelle mir vor, wie es wäre, wenn du vor mir sitzen würdest und dich mit mir unterhalten könntest. Wie sehr wünsche ich mir doch, dich kennenzulernen, dich anzufassen. Ich kann mir nur erträumen, wer du bist, was du machst, doch eines soll gesagt sein; Mache nicht dieselben Fehler, die ich einst beging. Versuche nicht für jemanden stark zu sein, vor Allem nicht, wenn du dir nicht sicher bist, ob derjenige es wert ist. Achte auf dich, auf das, was du tust und lasse dir von niemandem in deine Gedanken und Taten pfuschen.

Ich bin immer noch der Auffassung, dass man so wenigen Leuten vertrauen kann, dass es schon fast unglaublich ist. Ich grüble oft, wie es dazu kommen konnte, dass jeder Mensch hinterlistige Gedanken hegt und direkt einen Feind in einer anderen Person erspäht, wobei doch alle in solch schöner Harmonie miteinander leben könnten. Was bringt uns Krieg, wenn wir Armut, Trauer und Verlust außer Acht lassen schon? – Am Ende sind doch bloß beide Seiten geschwächt, beide Seiten haben dann viele Kämpfer verloren, doch wozu das Ganze? Weil jemand auf eine Machtposition aus ist, weil jemand einen persönlichen Hass gegen einen einzigen Herrscher hegt? Wegen des Hasses auf eine einzige Person müssen dann wiederum tausende ihre Familien verlassen, nur um in einem sowieso aussichtslosen Krieg zu dienen und am Ende vermutlich auch umzukommen.

Allerlei Menschen teilen die Meinung, dass so ein Krieg gerechtfertigt wäre, ja, sie schicken sogar noch Verstärkung aus ihren eigenen Ländern, wobei deren Krieger dann wiederum auch sterben könnten. Und das alles nur wegen gescheiterter Allianzen und Freundschaften, die durch unbestimmte Gründe irgendwann mal zerbrochen sind. Dann plötzlich wird einem der Herrscher klar, dass er sich für etwas rächen muss, dass schon Jahre zurückliegt und so entbricht ein neuer Krieg, den man hätte vermeiden können.

Ich hoffe, du versteht zu mindestens einen Teil von dem, was ich dir gerade vermitteln möchte. – Dass du, egal wie sehr du jemanden verabscheust, auf gar keinen Fall mehr Leute als nötig in die vorhandene Konfliktsituation ziehst. Ich versuche dir das Wichtigste im Leben näher zu bringen. Du musst jemandem verzeihen können, Rache löst nicht jedes Problem. Zu Anfang kannst du an nichts Anderes denken, du glaubst, sie würde dir guttun, doch wenn du deine Rache ausgeübt hast, merkst du, dass es dir kaum geholfen hat. In dir ist immer noch dieses klaffende Loch, das dich zu zerreißen droht, das dich mit in den Abgrund reißt, sollte es noch wachsen. Deshalb solltest du eher daran arbeiten, den hohlen Platz zu bereinigen, als ihn nur weiter einreißen zu lassen.

Konzentriere dich darauf, einen Plan zu entwickeln, der sich nur um dich dreht und in den du keine Fremden involvieren musst. Entscheide dich für die Idee, bei der die wenigsten Menschen verletzt werden. Du hast die Macht zu entscheiden. Möchtest du einen Krieg oder bleibst du lieber alleine, ohne jemandem zu schaden?

Macht ist wertvoll und fällt viel zu schnell in regelwidrige Hände, sie wird viel zu häufig missbraucht und für die falschen Dinge eingesetzt, aus den falschen Gründen. Macht kann jeder anders interpretieren, es gibt so viele verschiedene Arten von Macht. Alles in allem beläuft sich Macht jedoch immer auf einen Sammelpunkt. – Nur einer kann sie besitzen und anwenden, während alle anderen gehorchen und folgen müssen. Ich denke, du verstehst, was ich damit bezwecken will.

Wünschend, dass du nicht nur ein paar Schriften von mir gefunden hast, muss ich jetzt aufhören. Ich hoffe, dass du mich nicht zu langweilig findest. Denke immer daran:

Du hörst noch von mir.


Metallenes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt