Kapitel 78

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Wir beide schauen uns an, ein leises "hey" verlässt meinen Mund und gespannt warte ich auf eine Reaktion von Jenny. "Scheiße man, komm her!" Sofort werde ich in ihre Arme gezogen und erleichtert drücke ich Jenny an mich. Einige Augenblicke blieben wir in dieser Position, bis wir uns lösen und ansehen. Jenny, so wie mir liefen ein paar Tränen über die Wange. "Weißt du, wie erleichtert ich bin, dass du überhaupt noch mit mir redest?" lache ich etwas und wische mir die Tränen weg. Auch wenn wir noch nicht miteinander gesprochen haben, dass sie mich nicht weg gestoßen hat bedeutet mir sehr viel. "Nun komm erstmal rein! Und wieso hast du mein Baby nicht mitgenommen?" Jenny sah mich leicht enttäuscht an, "sie ist mit Roman im Auto", mit meinem Kopf deute ich auf den schwarzen Geländewagen, in dem Roman und Neele sind. Jenny drängelt sich an mir vorbei und läuft zum Auto, sie öffnet die hintere Tür und höre sie "ich nehme jetzt mein Baby mit" sagen, ehe sie mit dem Maxi Cosi wieder zu mir stolzierte. "Kommst du?" fragt sie mich lächelnd und betritt ihr Haus, während ich kurz zu Roman schaue, der mich kopfschüttelnd ansieht. Mit der Schulter zuckend lächel ich ihn an und folge Jenny ins Haus.

"Das war wirklich sehr dumm von dir Madame! Er hätte fast alles zerstört, was du dir mühselig aufgebaut hast." Jenny sieht mich ernst an, während sie mit den kleinen Fingern meiner Tochter spielt. Wir haben lange geredet, Jenny hat nur zugehört und kein Wort gesagt. Ich hatte schon Panik, sie würde mir nicht verzeihen, zum Glück hat sie mir diesen riesen Fehler verziehen! Da wir doch ziemlich lange am quatschen waren, hat Marcel Roman reingebeten und somit haben die beiden sich auch ausgesprochen. "Ich weiß" seufze ich und schaue zu Neele, die friedlich in den Armen meiner Freundin schläft. "Ich hätte es mir auch nie verzeihen können, wäre meinetwegen eure Ehe in die Brüche gegangen." Mein Blick geht hoch zu Jenny, die mich lächelnd ansieht. "Keine Panik, eine Scheidung habe ich nicht in Betracht gezogen, trotzdem war die Couch die letzten Tage sein zu Hause. Dafür war die Versöhnung umso schöner!" Grinsend sieht mich meine Freundin an und zwinkert mir zu, "oh Jenny! So genau möchte ich das gar nicht wissen!" sage ich und schüttel mit meinem Kopf, um diese Bilder wieder los zu werden. Das Lachen von Jenny, welches eher einem Grunzen ähnelt, steckt einfach an, weshalb wir nun beide lachend am Tisch sitzen. "Komm, dafür liebst du mich doch!" entgegnet mir Jenny, ich stehe von meinem Stuhl auf und lege meine Arme um sie, "und wie ich das tue! Danke, dass ich dich Verrückte als Freundin habe!" Endlich ist mir auch diese schwere Last genommen worden. Es fühlt sich einfach nur gut an wieder unbeschwert Lachen zu können und nicht daran denken zu müssen, wie ich diesen unglaublichen Vertrauensbruch wieder gerade biegen kann. Offen miteinander reden ist das Beste, das weiß ich nun! So etwas passiert mir nicht noch einmal, das habe ich mir geschworen!

Ein letzter Blick in die Wiege, lächelnd streiche ich über Neeles Köpfchen, ehe ich mich leise der Tür näher und diese schließe. Auf meinem Weg zurück ins Wohnzimmer laufe ich an ein großes Bild vorbei, welches heute Morgen noch nicht an der Wand hing.  Auf diesem Bild sind wir drei an Heiligabend zu sehen, Neele schläft in Romans Arm, während dieser mich liebevoll in seinem anderen Arm hält und mich küsst. Mein Vater hat diesen überaus magischen Moment fest gehalten. Ich liebe dieses Foto, es ist unser erstes Foto als Familie. Lächelnd laufe ich weiter ins Wohnzimmer, wo Roman auf der Couch sitzt, der Laptop liegt auf seinem Schoß. Ich setze mich und kuschel mich an Roman, sein Arm legt sich um meine Taille und drückt mich enger an sich. "Was fehlte meiner Prinzessin?" fragte Roman, ohne seinen Blick von dem Bildschirm zu nehmen. "Nur der Schnuller" lächel ich und lehne meinen Kopf an seine Brust, "übrigens liebe ich das neue Foto", ich spüre, wie Roman leicht lachen muss. "Ich habe daran gedacht, dass es sich gut in unserem neuen Zuhause machen würde." Verdutzt über seine Aussage hebe ich meinen Kopf und schaue Roman an, "neues Zuhause?" frage ich nochmal nach und ein breites Grinsen macht sich auf Romans Lippen breit. "Ich habe gestern eine Zusage für eine Besichtigung bekommen und ich bin mir sicher, dass dieses Objekt unser neues Zuhause sein wird!" Lachend schüttel ich meinen Kopf, nehme sein Gesicht in meine Hände und lege meine Lippen auf seine. "Du bist verrückt!" hauche ich gegen seine Lippen. Roman schiebt den Laptop beiseite und zieht mich auf seinen Schoß, seine Hände liegen um meine Taille. "Verrückt nach dir!" haucht Roman zurück und küsst mich. "Bist du nun glücklich?", Roman streicht mir eine Haartsrähne hinter mein Ohr und lächelt mich an. "Ja! Ich habe mich mit Jenny ausgesprochen, du mit Marcel und ganz wichtig", ich lehne meine Stirn gegen seine, "wir haben uns wieder und keiner kann uns trennen!" Romans Arme legen sich enger um meinen Körper, "ich liebe dich Aiyana", seine Augen funkeln mich an, "und ich liebe dich Roman!" Sofort verbinden sich unsere Lippen zu einem Kuss. Endlich ist alles wieder beim Alten, obwohl, irgendwie fühlt es sich besser an, noch intensiver als vorher. Endlich können wir unbeschwert von vorne beginnen!


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Pünktlich zu Silvester ein letztes Kapitel im Jahr 2019!

Wie verdammt schnell ging bitte dieses Jahr rum? Ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten, dieses Jahr endlich hinter mir zu lassen und bin bereit 2020 mit offenen Armen zu empfangen. Dieses Jahr war nicht das beste, einige Menschen haben mein Leben verlassen, eine sogar für immer. Vieles Positives ist auch passiert, ich habe einen neuen Lebensabschnitt gestartet und viele neue Menschen kennengelernt! So kann es gerne weiter gehen!

Ihr Lieben, ich wünsche euch für 2020 nur das Beste, bleibt gesund und lasst uns 2020 mit Zuversicht entgegen schauen! 🎉💕

Wir sehen uns im neuen Jahr wieder, einen guten Rutsch und bis bald! 😘💕

Ein gezwungenes Leben mit Roman BürkiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt