Es war kalt. Die Wände und der Boden waren feucht von Blut. Ich war fest gekettet an den Armen und Füßen. Ich hatte Schmerzen am ganzen Körper. Seit Tagen war ich nun in diesem Keller. Im Keller meines eigenen Zuhauses. Im Keller meiner Familie. Mein Großvater kam in regelmäßigen Abständen zu mir und verprügelte mich mit den verschiedensten Dingen. Vor einiger Zeit nahm er sogar eine Eisenstange und schlug mir gegen meine Rippen. Er verarztete mich immer bei Knochenbrüchen oder starken Blutungen. Mit allem anderen ließ er mich zurück. Ich weiß nicht wie lange ich hier schon bin. Ich weiß nicht einmal welcher Tag heute ist. Ich weiß nur...das ich keinen wirklichen Schmerz mehr empfinde. Ich wurde stärker auch wenn ich fast nur noch Haut und Knochen war. Ich bekam einen Becher Pisswarmes Wasser pro Tag (Schätze ich mal). Essen kaum. In langen Abständen mal eine rohe Kartoffel oder ein altes Stück Brot. Ich weiß nicht wie lange ich hier unten noch bleiben werde. Aber ich beiße mich zu sehr an mein Leben als das ich hier unten einfach sterben könnte. Ich war erst 16 Jahre alt und somit zu jung. Und irgendein Sinn wird mein Großvater schon haben. Plötzlich hörte ich von oben ein Scheppern. Es schien aus der Küche zu kommen. Meine Mama und ihr Vater fingen heftig an zu streiten.
"Que haces con Nanzi en nuestro sotano?"
'Was machst du mit Nanzi in unserem Keller?'
"La enseño a ser fuerte!"
'Ich bringe ihr bei stark zu sein!'
"Enserio?"
'Ernsthaft?'
"No entendes nada!"
'Das verstehst du nicht!'
"Solta mi hija!"
'Lass meine Tochter frei!'
"Callate la Boca hija de puta anda al infierno!"
'Halt den Mund Kind einer Hündin und fahr zur Hölle!'
Danach hörte ich nur noch einen Knall und wie jemand die Treppen herunter kam. Oft kam mein Großvater um seine Wut an mir aus zu lassen. Doch als ich sah das meine Madre die Tür öffnete kamen mir sofort die Tränen. Sie fiel auf ihre Knie herab als sie mich sah und suchte sofort den Schlüssel für die Ketten. Als sie mich befreit hat, umarmte sie mich und sagte ständig "Lo Siento"...'Es tut mir leid'. Als ich fast ohne Kraft die Treppen hinauf lief und mir die Sonne ins Gesicht schien zuckte ich erst zusammen. Ich weiß nicht mehr wie lange ich nun keine Sonne mehr gesehen habe aber es war das schönste und wärmste Gefühl das ich noch empfinden konnte. Nicht einmal die Umarmung mit meiner Madre konnte mich so innerlich erwärmen. Madre erklärte mir ruhig und mit vielen Tränen das ich dort nun mehr als sieben Monaten verbracht habe. Sie hatte zu viel Angst vor ihrem Vater weshalb sie mich nicht raus geholt hat. Ich fragte sie was so laut geknallt hatte bevor sie in den Keller kam. Auf einmal wurde ihr Blick ganz kalt und keine Träne stieß mehr in ihre Augen. Es war die Haustür, er ging einfach. Ohne sich umzudrehen oder etwas zu sagen. Seit diesem Tag an habe ich meinen Großvater nie wieder gesehen oder gar etwas von ihm gehört. In irgendeiner Weise bin ich ihm dankbar was er mit mir getan hat. Ohne ihn wäre ich niemals raus aus Las Bayas gekommen. Ich wäre mein Leben lang in Argentinien geblieben und wäre eine gewöhnliche Hausfrau geworden. Doch dank ihm habe ich einen neuen Weg gefunden.
Ich bin nun zehn Jahre älter. Bin nach Deutschland gegangen. Habe dort ein neues Leben begonnen. Ich spreche die Sprache mittlerweile fließend. Ich besuchte keine Schule aber durch viele Menschen lernte ich es sehr schnell. Ich vermisse meine Madre sehr und hoffe das es ihr in Las Bayas gut geht. Seit nun mehr als einem halben Jahr habe ich keine Briefe mehr von ihr bekommen. Ich hoffe, sie lebt noch.
Mein Leben läuft noch nicht sehr gut. Ich habe viel Stress mit Männern die mir Drogen gaben. Ich habe kein Geld, verdiene zu wenig und muss irgendwie versuchen über die Runden zu kommen. Ich habe mich einer "Gang" angeschlossen. Sie nennen sich die "Weißen Kojoten". Ich habe angefangen viel Kokain zu konsumieren und bin nun seit fast zwei Monaten clean. Ich gebe mein bestes Mama. Ich hoffe, egal wo du bist, das du irgendwie stolz auf deine Nanzi bist.
Madre?...Te amo.
(Es kann gut möglich sein das die spanische übersetzug nicht ganz richtig ist! Wird aber in kürze Korrigiert!)
Gracias <3
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TMQ - The Murderer Queen
AcakZwei Frauen, zwei unterschiedliche Geschichten, zwei verschiedene Herkünfte. Jedoch wachsen Nanzi und Charlotte eng zusammen. Nicht jeder Anfang ist nicht leicht, jedoch merken die zwei Frauen wie sehr man sich ergänzen kann. Ihre Geschichte beginnt...