Kapitel 7: Die Verbindung

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Marie zickte ein bisschen, als Jenna sich mit Nadel Faden und einer Flasche Rum, die Peter unter einer Holzplanke versteckt hatte, um ihre Wunde kümmerte. Der Alkohol brannte ein bisschen, aber es musste nun mal sein. Peter war aus irgendeinem Grund traurig, was wohl nicht daran lag, dass es seiner Kollegin nicht so gut ging, sondern eher daran, dass sein guter Rum als Desinfektionsmittel endete. Conner sah sich die Verwüstung mittlerweile näher an. Er konnte immer noch nicht ganz glauben, dass es gerade einen Angriff auf eine seiner Angestellten gab und dass diese paranormale Fähigkeiten hatte. Und was hatte diese Lady Edisburgh damit zu tun? Woher wusste sie, was sie tat? Er konnte es sich nicht erklären. ,,Vielen Dank." sagte Marie, als Jenna fertig war und auf Peter zu kam. Bei ihm konnte sie die Nadel zum Glück weglassen. Sie nahm den Rum und ein paar Bandagen aus dem kleinen Erste Hilfe Koffer und verarztete auch ihn. ,,Woher wussten sie es?" fragte Marie, während sie sich ihre Wunden ansah. Stille. Conner sah ebenfalls zu Jenna, an die die Frage gerichtet war. ,,Woher wusste ich was? Dass sie angegriffen wurden oder dass der Mann von einem anderen Paranormalen kontrolliert wurde?" fragte Jenna zurück. Ihre blauen Augen waren kühl und wie immer wenn sie außer Haus war, zeigte sie nur wenig, bis gar keine Emotionen. Manchmal wirkte sie ein wenig beängstigend. Aber so bekam sie auch so ziemlich jede Info, die sie haben wollte. Wer würde schon jemandem, der aussieht als könnte er dich nachts in einer Gasse auflauern und umbringen, etwas verwehren? ,,B-Beides?" fragte Marie und schluckte. Jenna stand auf und signalisierte der Rothaarigen, dass sie fertig war. ,,Es war nicht sonderlich schwierig.  Aus diesem Büro roch irgendetwas komisch und ich konnte es mir irgendwie denken. Und da die ganze Zeit über Totenstille herrschte, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Kein Ort ist so ruhig. Erst recht kein Büro." erklärte Jenna. Marie sah die Lady an. Das machte zwar Sinn, aber... dass man sowas riecht und anhand der Stille erkennt, hatte sie noch nie gehört. Irgendetwas war faul an der Sache. ,,Und woher wussten sie, dass der Herr kontrolliert wurde?" fragte Peter nun. Jenna öffnete den Mund, aber schloss ihn wieder. ,,Keine Antwort darauf?" fragte Conner plötzlich. Er hatte die ganze Zeit über auf dem Holzboden gesessen und musterte die Spuren der Axt, die der Mann hinterlassen hatte. Jenna sah ihn von der Seite an. Sie schwieg und holte sich ihren Rock wieder, der auf dem Boden lag. Sie klopfte ihn ab und schnallte ihn sich wieder um. Wirklich sehr praktisch dieser abnehmbare Rock. Charles hatte ganze Arbeit geleistet, als er diesen Rock gemacht hatte und Jenna war wirklich sehr dankbar dafür. ,,Ich bin dieser... Person schon einmal begegnet." sagte sie dann, als sie mit dem Rücken zu ihm stand. ,,Wie bitte?" fragte Conner und stand auf. Jenna drehte sich um und ihre kalten blauen Augen erstachen den Inspektor fast mit ihrem Blick. Er zuckte zusammen. ,,Ich bin der Person, die ihn kontrolliert hat schon einmal begegnet." sagte die Lady und plötzlich war es still. ,,Anders beziehungsweise besser gesagt, Ich bin einem seiner Opfer begegnet." fügte sie hinzu. ,,Und daher kannten sie sozusagen die Symptome?" fragte Marie. Jenna nickte. ,,Kennen sie denn die Person an sich?" fragte Peter. Diesmal schüttelte sie den Kopf. ,,Leider nicht, aber ich versuche schon länger es herauszufinden." sagte sie. Stille. ,,Viellicht werden wir es ja herausfinden." sagte Conner schließlich. ,,Wie meinen?" fragte Peter. ,,Der Grund warum wir herkamen ist, dass wir euch etwas vorschlagen möchten. Oder anders gesagt, wir wollen euch für eine Sache rekrutieren." sagte der Inspektor und Peter und Marie sahen sich verwirrt an.

,,Das war sehr gute Arbeit. Wie peinlich für London, dass sie diese Biester bereits ihn ihre Polizeistationen lassen.". Catherine lachte und hob ihr Glas. Der Rotwein schimmerte im Licht des goldenen Kronleuchters. ,,Nun, wir werden diese Monster schon aus dieser Stadt treiben. Und bis dahin, müssen du und deine Leute weiterhin Unruhe stiften." sagte Oliver und sah seinen Gast an. Auf dem Stuhl am Kopf des großen Tisches saß eine Frau. Sie hielt ebenfalls ein Glas mit Wein und saß recht mächtig auf ihrem Stuhl. Sie hatte eine leicht bedrohliche Aura und ein süffisantes Grinsen umspielte ihre Lippen, die dank Lippenstift blutrot gefärbt waren. Ihre Roten Haare gingen ihr bis zum Schulterblatt und ihr ebenfalls rotes Kleid ging bis auf den Boden. Es hatte Einschnitte an den Seiten, so dass sie locker ihre Beine überkreuzen konnte und der Ausschnitt ging ihr bis zu ihren Achseln. Es war zwar ein sehr seltsames Kleid, aber es stand ihr gut. ,,Vergessen sie ja nicht, dass sie mir dann einen mächtig großen Gefallen schulden. Ich mache nichts umsonst. Außerdem wurde ich schon wieder entdeckt. Und zwar von derselben Frau. Mit der stimmt doch etwas nicht...." sagte die Dame, wobei ihr Grinsen verschwand und sie den letzten Satz eher zu sich selbst murmelte. ,,Nun, darum können wir uns sicherlich kümmern. Wir werden uns mit diesem Problem befassen, keine Sorge, Ms Strall." sagte Oliver und trank von seinem Glas.
Die in rot gekleidete Dame mit dem Namen Strall schoss ihm einen kühlen Blick aus ihren roten Augen und er musste schlucken. Dann trank sie ein wenig Wein. ,,Wenn ich meine Bezahlung nicht kriege, dann werde ich ziemlich ungehalten." sagte sie dann. ,,Nun aber mal langsam, Lucinda. Erst musst du erfolgreich deinen Auftrag erledigen. Ansonsten gibt es gar keine Bezahlung." sagte Catherine und trank ruhig ihren Wein. Die Dame stand auf. ,,Dann sollte ich wohl lieber gehen und weiterarbeiten." sagte sie und die Spannung im Raum wurde stärker. Sie stellte ihr Glas ab und nahm sich ihren Mantel von der Stuhllehne. Dann ging sie zur Tür. ,,Lassen sie eines gesagt sein." fing sie an und drehte sich nochmal zurück. ,,Niemand betrügt den Strall Clan. Und erst recht zieht niemand Lucinda Strall über den Tisch." knurrte sie und ging dann. Oliver sah seine Schwester an. ,,Hat sie gerade von sich in der 3. Person gesprochen?" fragte er und Catherine schüttelte den Kopf. Manchmal war ihr Bruder wirklich nicht der Hellste.

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