Kapitel 1 | Eine Geschichte für die Jungen

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| Dämmerfell |

Auf leisen Pfoten schlich ich durch das welke Laub. Meine Augen waren auf die Spitzmaus vor mir gerichtet. Ich spannte alle meine Muskeln an und stieß mich vom Boden ab. Der Maus unter meinen Pfoten brach ich schnell das Genick.

Dann wandte ich mich an Regenpfote: »So Regenpfote. Jetzt bist du dran. Ich habe es vor gemacht und nun kannst du zeigen, was du gelernt hast« Meine Schülerin nickte und hob die Nase in die Luft.

Schnell hatte sie etwas entdeckt und ließ sich in ein Jagtkauern verfallen. »Nimm mehr Gewicht auf die Hinterpfoten« , flüsterte ich ihr leise zu. Sie versuchte sofort das ganze zu befolgen, was ihr auch relativ gut gelang.

Nun schlich sie leise über den Waldboden. Endlich sah ich auch ihr Ziel. Eine Taube, welche für diese Jahreszeit noch erstaunlich dick war.

Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Schülerin, die sich genau in diesem Moment auf die Taube stürzte. Allerdings hatte sie sich verschätzt und landete sie kurz vor der Taube. Als eben genannte abheben wollte, warf sich Regenpfote auf sie. Gerade noch so erwischte sie die Taube am Flügel. Es folgen einige Federn durch die Luft, dann jedoch war es still.

Die Taube lag tot am Boden und Regenpfote stand daneben. Sie sah erschöpft aus, und so sagte ich: »Komm Regenpfote. Wir haben für heute genug gejagt.« Sie nickte und nahm die Taube ins Maul. Auch ich nahm meine Beute mit. Zusammen machten wir uns auf den Rückweg.

Die hohen Bäume wiegten sich leicht im aufkommenden Wind. Die Nadeln und das Weiche Moos zu unseren Pfoten harmonieren wunderbar miteinander. Schweigend liefen wir neben einander.

Dann passierten wir eine kleine Lichtung mit einigen Steinen.
Der Trainings Ort.
Hier übten Regenpfote und ich Kämpfen. Als Schülerin war ich oft hier gewesen. Dieser Ort hatte keinen besonderen Namen, sondern wurde bloß Steingruppe genannt.

Von der Lichtung konnte man den Himmel sehen. Ich streckte also meinen Kopf in Richtung Himmel. Einige Wolken schwebten dort. Ein wunderschönes blau zierte den Horizont. Nur von der untergehenden Sonne, gingen einige Rote Wellen aus. Insgesamt ergab das Bild einen wunderschönen Sonnenuntergang.

»Wollen wir jetzt weiter?«, fragte mich Regenpfote. »Natürlich«, war meine Antwort. Wir gingen weiter unter den Nadelbäumen hindurch. Ein leichter Wind wehte und ein Kühler Schauder fuhr über meinen Rücken. In wenigen Monden würde es noch kälter sein und überall würde eine weiße Masse den Boden bedecken. Schnee... So nannten die Ältesten es.

Früher waren wir Schüler oft bei ihnen und haben ihren Geschichten gelauscht. Doch ich war älter geworden. Ich hatte nun selbst eine Schülerin. Und irgendwann würde ich auch zu den Ältesten gehen. Das Leben ist nunmal nicht unendlich.

Ich wurde aus meinem Gedanken gerissen, als wir am Lager ankamen. »Dämmerfell. Regenpfote. Ihr seid von der Jagt zurück.«, wurden wir von Nachtklaue, unserem Zweiten Anführer begrüßt. Seine hellgrünen Augen durchbohrten meine dunkelblauen und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

»Regenpfote. Bring doch deine Taube zu den Ältesten. Sie werden sich über die Fette Beute freuen.«, meinte ich zu meiner Schülerin. »Danach hast du für heute frei.«

Ich wandte mich um, denn ich wollte meine Beute auf den Frischbeute Haufen legen. Doch ich kam nicht weit. Ich prallte direkt gegen etwas hartes. Ich sah nach oben und was sollte es auch anders gewesen sein, sah ich Nachtklaue. Also der konnte einen auch echt mal auf die Nerven gehen. Bevor dieser anfangen konnte zu sprechen, schob ich mich an ihm vorbei. Ich weiß, er ist der zweite Anführer, aber manchmal konnte auch der zweite Anführer einem auf die Nerven gehen.

𝖲𝗍𝖾𝗋𝗇𝖾𝗇𝗅𝗈𝗌𝖾 𝖭𝖺𝖼𝗁𝗍 [𝐖𝐀𝐑𝐑𝐈𝐎𝐑 𝐂𝐀𝐓𝐒] | ✎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt