| Dornenkralle |
Durch etwas kizteliges wurde ich wach. Blinzelnd öffnete ich die Augen uns erblickte sogleich das Gesicht meiner wundervollen Gefährtin. »Guten Morgen Dornenkralle«, schnurrte mich Funkenflug an. »Guten Morgen mein Stern«, schnurrte ich zurück.
Vom anderen Ende des Baus hörte man ein Husten und ein genervtes Seufzen. »Könnt ihr nicht wo anders herum turteln, wie zwei Tauben?«, fragte Aschenwolke. Er hatte dunkelgraues Fell und gelbe Augen. Jetzt stand er langsam auf, streckte sich einmal und trat dann durch ein großes Astloch an die frische Luft.
Der Kriegerbau lag in einem Stamm, welcher fast durchs ganze Lager ging. Unsere Vorfahren hatten sich hier niedergelassen und es sich heimisch gemcht. Dabei hatten sie diese Baumstämme entdeckt und sie ausgehöhlt. Nun konnte man es wunderbar als Bau benutzen.
»... Solltest unbedingt damit zu Farntatze gehen«, brachte mich Funkenflugs Stimme wieder ins hier und jetzt. »Es ist nicht so schlimm.«, meinte ich, doch nachdem ich einen Blick zu meiner Gefährtin geworfen hatte, beschloss ich doch zu gehen. Manchmal konnte sie echt stur sein. Seufzend erhob ich mich und ging durch das selbe Astloch, wie vorhin Aschenwolke.
Ich sah mich auf der Lichtung um. Vor der Kinderstube saß Flussganz mit halb geschlossenen Augen und wachte über ihre Jungen. Natterjunges und Zweigjunges übten sich gerade im Kämpfen, während die Jungen von Flussganz sie beobachteten. Nachtjunges und Ahornjunges verfolgten jede einzelne Bewerbung der beiden Kater.
Ich ließ meinen Blick weiter schweifen. Dabei ging ich in Richtung Heilerbau, welcher sich unter einem großen Busch befand. Lichtbeere, Tigerfeder und Meerpfote verließen gerade das Lager durch den Tunnel unter den Wurzeln, wahrscheinlich gingen sie Jagen oder auf Patroullie.
Um in unser Lager zu kommen, musste man sich durch einen Unterirdischen Tunnel quetschen. Er befand sich in der Alten Eiche, die vor unserem Lager lag. Dies war der einzige Ausgang. Es sei denn, man kannte das zugedeckte Astloch im Ältesten Bau. Es war von außen und von Innen schwer zu finden.
Sehr viele Katzen denken, dass Älteste nur noch faul auf der Haut liegen. Doch da irren sie sich gewaltig. Ich hab sie einmal bei der Nachtwache erwischt, wie sie heimlich baden gehen wollten. Das Gesicht von Blutherz war sensationell.
Inzwischen war ich vor dem Heilerbau angekommen. Ich schob mich langsam durch die herunter hängenden Blätter und trat damit in den Heilerbau ein.
Sofort erschien ein Hell brauner Kater vor mir. »Was kann ich für dich tun Donerkralle?«, fragte er. Ich antwortete: »Ich habe mir gestern beim Jagen ein wenig die Seite aufgerissen. Es ist nicht so schlimm, aber Funkenflug bestand darauf, dass ich zu dir gehe und das Ansehen lasse.« Farntatze schloss für einen Moment seine Augen und nickte verstehend. Dann meinte er: »Zeig mal her.« Ich drehte mich ein wenig und zeigte die Rote Stelle an meiner Seite. Das Schwarz, weiße Fell war an dieser Stelle abgeschürft und ein wenig dreckig. »Wir brauchen einen Umschlag, damit sich das ganze nicht entzündet. Sturmpfote! Mach einen Kräuterumschlag gegen Entzündung«, rief der Heiler nach seiner Schülerin.
Eine Graue Kätzin fliztze an mir vorbei in Richtung Kräutervorrat. Gleich darauf kam sie schon wieder und legte einiges grünes Zeug vor Farntatze ab. Heilersachen waren noch nie so meins gewesen, weswegen ich hiermit auch nichts mit anfangen konnte. »Doch nicht das!«, hörte ich Farntatze aufstöhnen. Sturmpfote blickte traurig nach unten. »Aber, aber... Ich dachte...«, fing sie an, doch Farntatze unterbrach sie.
Er nahm einige Blätter aus dem Haufen und tauschte sie mit ein paar Lilanen Blüten. Dann zerkaute er das alles und nuschelte: »Auf die unverletzte Seite legen Donnerkralle.« Ich tat wie geheißen und spürte gleich darauf ein Brennen an meiner Seite. Scharf zog ich die Luft ein. »Das geht gleich wieder weg«, ermutigte mit Sturmpfote. Ich nickte und tatsächlich begann es schon langsam wieder besser zu werden. »Komm morgen nocheinmal wieder. Ich möchte sehen, dass sich auch nichts entzündet hat und die Wunde gut verheilt.«, meinte Farntatze zu mir. Ich nickte noch einmal dankbar, bevor ich den Heilerbau verließ.
Draußen schaute ich mich zuerst einmal um. Ich hatte lange geschlafen und es war schon Sonnenhoch. In einer Ecke des Lagers sah ich meinen Vater Eisblitz und seine Gefährtin Tigerfeder. Die hellbraune Kätzin war zwar nicht meine leibliche Mutter, jedoch nahm sie diese Rolle in meinem Leben ein. Ich war ihr sehr dankbar, obwohl ich meine Mutter gerne kennengelernt hätte.
Ich machte noch einen kleinen Umweg über den Frischbeute Haufen und nahm mir eine Spitzmaus. Mit dieser im Maul machte ich mich auf den Weg zu den Beiden. »Darf ich mich zu euch setzen?«, fragte ich sie. »Ja klar.«, antwortete mein Vater. »Aber was ist mit Funkenflug?«
Ich setzte mich neben die beiden und sagte: »Sie ist auf Patroullie.« Tigerfeder nickte und wir wandten uns dem Essen zu.
Plötzlich tauchte Donnerpfote auf. Er war mein Halbbruder, aber ich betrachtete ihn als meinen Bruder. Schließlich war Tigerfeder ja sowas wie meine Mutter. »Seelentau hat gesagt, dass wir gleich jagen gehen, aber wir sollen noch jemanden mitnehmen.«, miaute der Schüler. »Und an wen habt ihr gedacht?«, fragte Eisblitz seinen Sohn. Donnerpfotes Blick wanderte zu mir und er sagte: »An Dornenkralle.« Ich nickte und meinte: »Sehr gerne. Jetzt sofort?« Der hellbraune Schüler nickte aufgeregt und seine gelben Augen funkelten. Ich nahm noch einen letzten Bissen von der Maus und erhob mich dann.
Gemütlich gingen wir beide zu Seelentau. Seelentau hatte Schildpatt farbenes Fell und grüne Augen. Wegen ihrem Fell viel sie im Wald nicht so sehr auf und war eine begabte Jägerin.
Als wir zu ihr traten stand sie auf und gemeinsam verließen wir das Lager. Die Luft im Tunnel war ein wenig stickig und ich war umso erleichterter, als wir wieder draußen waren. Ich nickte Saphirauge zu, welche Wache hatte. Kaum war sie außer Sichtweite, begann Seelentau zu reden. Jedoch verstummte sie schnell, als uns die Sonnenhoch Patroullie entgegen kam.
Ich warf Funkenflug, welche die Patroullie anführte, einen liebevollen Blick zu, welcher mal wieder mit einem Stöhnen von Aschenwolke kommentiert wurde. Seine Schülerin Finkenpfote konnte sich nur knapp ein Lachen verkneifen.
»Kommst du?«, hörte ich Donnerpfote nach mir rufen. Schnell drehte ich mich zu meinem Bruder und dessen Mentorin und lief auf die beiden zu. »Lasst uns Jagen gehen.«
Puh! Ich hab es endlich geschafft das Kapitel fertig zu schreiben. Wenn meine Inspiration weiterhin so bleibt, dann könnte ich noch ein Kapitel im Januar schaffen. Ich hoffe, dass auch euch das Kapitel gefallen hat.
Was haltet ihr denn von Funkenflug und Dornenkralle?
Findet ihr es richtig, dass Tigerfeder die Mutterrolle in Dornenkralles Leben eingenommen hat, obwohl sie ja nicht seine richtige Mutter ist?
Bis zum nächsten Kapitel!
LG CHARLY
Wörter: 1092
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𝖲𝗍𝖾𝗋𝗇𝖾𝗇𝗅𝗈𝗌𝖾 𝖭𝖺𝖼𝗁𝗍 [𝐖𝐀𝐑𝐑𝐈𝐎𝐑 𝐂𝐀𝐓𝐒] | ✎
Fanfiction»HalbClan ist nicht unbedingt schlecht Und manchmal seid ihr etwas besonderes, dass unsere Welt ein Stückchen heller macht« ~Abendstern ━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━ »Die Clans werden auseinander gehen, durch die Hand der Sternekatze. Nur Rot und...