Ich konnte nicht glauben, dass sie bereit war, sich mit mir anzufreunden. Das was ich bisher von ihr weiß, ähnelt meinem Charakter überhaupt nicht. Auch wenn ich nicht genauso bin, wie alle es erwarten. Doch sei spukte viel zu sehr in meinem Kopf herum, als dass ich nicht wenigsten versuchen wollte, sie einzuwickeln und zu überzeugen, dass es eine gute - eine ausgezeichnete - Idee ist sich mit mir anzufreunden. Und ich würde ihr beweisen, dass ich einen Versuch wert war und mir eine Chance zu geben, nicht die aller schlechteste Entscheidung sein würde.
„Es ist mir ein Vergnügen, dich meine Freundin nennen zu dürfen." Ich wollte sie eigentlich auf den Arm nehmen doch ich war überrascht von dem recht großen Funken Wahrheit, die in diesem Satz steckt.
„Schon gut, mach keine große Sache draus."
„Aber mit befreundet zu sein, ist etwas ganz Besonderes, das wirst du schon noch sehen." Ich zwinkerte ihr zu und sie verdrehte die Augen.
„Bringst du mich jetzt zur Schule bitte zurück?"
„Warum zur Schule?"
„Weil, falls du dich nicht mehr erinnern kannst, du mich am Schulparkplatz regelrecht überfallen hast und mein Auto da noch steht. Außerdem wird es schon langsam spät und ich will daheim sein bevor es dunkel ist."
Wir gingen nebeneinander zurück zum Auto und ich fuhr sie zur Schule. Als ich mein Auto direkt neben ihrem parkte und den Motor abstellte, schnallte Harper sich ab und öffnete die Tür.
„Ist schon gut, du musst nicht mit aussteigen. Danke für den schönen Ausflug."
Mit diesen wenigen Worten schloss sie die Tür hinter sich und ging zu ihrem Auto. Ich beobachtete noch wie sie einstieg doch startete mein Auto wieder und fuhr selber nach Hause. Während der paar Minuten konnte ich nicht anders, als meinen Gedanken nachzuhängen. Sie war überraschend kurz angebunden gewesen als wir uns verabschiedeten.
Nun war es wohl an mir, sie davon zu überzeugen, dass ich ein guter und vertrauenswürdiger Freund sein konnte und vielleicht würde sich sogar irgendwann mehr zwischen uns entwickeln. Aber dafür musste ich ihr zeigen, dass ich weder ein Aufreißer, noch ein arroganter, selbstverliebter Idiot war.
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„Jordan? Jordan, steh auf!", wurde ich angeschrien. Verschwitzt schreckte ich auf und setzte mich in meinem Bett aufrecht hin. Mein Bruder Gabe stand neben mir mit einem besorgten Gesichtsausdruck, den man nur sehr selten bei ihm sah.
„Ein Alptraum?"
„Ja", antwortete ich auf seine schlichte Frage. Seit Jahren hatte ich keinen mehr und das ich jetzt wieder einen bekam passte mir gar nicht.
„Wegen der Hochzeit?"
„Ich glaube."
Gabe schüttelte den Kopf und sagte nichts mehr. Es gab auch nicht viel was er sagen hätte können in dieser Situation. Also tat er das, was er sonst auch immer tat und versuchte mich aufzuheitern.
„Was läuft da eigentlich genau zwischen dir und Harper."
Okay, womöglich wollte er mich diesmal doch nicht aufheitern, sondern meine Laune schaffte es tatsächlich noch weiter in den Keller zu rauschen.
„Nichts. Wir sind nur Freunde."
Gabe wirkte viel zu überrascht nach meinem Geschmack.
„Du? Genau du bist nur befreundet mit einem Mädchen?"
„Ja. Ist etwas falsch daran?", fuhr ich ihn an.
„Nein aber man erwartet es nicht unbedingt von dir."
„Du bist doch der, der mich am allerbesten kennen sollte und wissen sollte, dass ich nicht so bin. Ich will nicht sofort jedes Mädchen flachlegen, das ich sehe."
„Aber die meisten davon schon", sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Könntest du dich jetzt endlich aus meinem Zimmer verpissen", knurrte ich und stand von meinem Bett auf. Ich musste herausfinden, wie ich verhinderte, dass noch so ein Traum mich heimsuchen würde und das wäre äußerst schwer mit Gabe in meinem Zimmer, der mich nur störte.
Nach dem Treffen mit Harper dachte ich eigentlich, dass ich schön träumen musste, aber mit dem Ergebnis hatte ich nicht gerechnet. Nun hatte ich ein Mädchen, dem ich beweisen musste, dass Zeit mit mir zu verbringen keine Strafe ist, musste verhindern, dass Gabe und ich nach Kanada fliegen und meine Alpträume verhindern, falls das überhaupt ging. Und zusätzlich hatte ich noch ein wichtiges Basketballspiel am kommenden Wochenende, bei dem ich mein Bestes geben musste, damit die Saison positiv mit einem Sieg starten konnte.
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Gold Coast
RomanceKönnen zwei Menschen so unterschiedlich und sich dennoch so ähnlich sein? Harper und Jordan können diese Frage am besten beantworten. Beide machen gerne Sport, doch der eine geht lieber aus seiner Komfortzone heraus. Beide hassen die Schule, doch di...