Kapitel 2

33 6 1
                                    

Am nächsten Morgen war ich total nervös. Dieser Tag würde ein ganz besonderer sein. Ich würde heute mit der Suche nach dem richtigen Mann beginnen. Doch dazu war ich noch nicht bereit. Aber es musste wohl jetzt sein. Meine Mutter wartete bereits vor meinem Zimmer auf mich. Sero und mein Vater standen neben ihr. Ich eilte zu ihnen. Sie alle hatten ein tolles Gewand für mich ausgesucht. Ich schlüpfte in die Kleider und betrachtete mich im Spiegel. Es war ein langes, schönes Kleid mit etwas Glitzer daran. Es sah sehr wertvoll aus und schimmerte im Licht. Meine Familie sah mir mit Bewunderung zu, als ich mich im Kreis drehte.. ,,Du bist wunderschön!" staunte meine Mutter. Sero und mein Vater stimmten ihr zu. Ich sah sie dankbar an. Ich machte kehrt und  näherte mich der Tür. Vor dem Schloss hatte sich das Dorf bereits versammelt und die Bewohner warteten gespannt. Als sich die Türe  zum königlichen Palast öffnete, konnte ich schon von weitem die vor Überraschung weit aufgerissenen Augen der Bürger sehen. Ich konnte nicht glauben, dass mich alle so ansahen. Das war ein total unangenehmes Gefühl. Ich schaute mich um und sah einige hübsche Männer. Jeder von ihnen war ein Santria. Es war also möglich, einen davon zu heiraten. Nun musste ich nur noch den richtigen finden. Meine Eltern und mein Bruder stellten sich neben mich. ,,Es ist Zeit." sagte mein Vater.
Ich nickte ihm zu und schaute mich im Dorf um. Alle haben durcheinander geredet. Man konnte kaum etwas verstehen. Da wurde ich auf einen jungen Mann mit weißen Haaren aufmerksam. Er stand still da und sein Blick war auf mich gerichtet. Er trug eine schwarzes Gewand und seine Augen waren so blau wie das Meer. Das muss er sein!
Ich stieg die kleine Treppe runter und machte mich auf dem Weg in seine Richtung. Um zu ihm zu gelangen, musste ich mich durch die Menge drängeln. Als ich ankam hatte er bereits auf mich gewartet. ,,Wie lautet dein Name?" fragte ich den jungen Mann. ,, Mein Name ist Lucas." antwortete er. Ich blickte ihn liebevoll an. ,,Welche Fähigkeiten hast du?" wollte ich wissen. Er nahm meine Hand und  ich dachte, er würde mir meine Kraft entziehen. Auf einmal zog ein Gewitter auf. Ich war überrascht. ,,Wie hast du das gemacht?" fragte ich ihn erstaunt. ,,Durch eine Berührung kann ich die Kräfte von anderen Personen verwenden."  erwiderte er freundlich. Dieser junge Mann beeindruckte mich.,,Nun, wie alt bist du?" erkundigte ich mich. Diese Frage war ausschlaggebend. ,,Ich bin 17 Jahre alt." antwortete er. Das war sehr gut. Lucas war in ihrem Alter. Meine Augen leuchteten. Ich war mir sicher, dass er der eine Mann war. Es fühlte sich einfach richtig an. ,,Würdest du mich denn heiraten?"  fragte ich ihn. ,,Ja."  beantworte er meine Frage. ,,Vielen Dank!" erwiderte ich. Ich nahm seine Hand und führte ihn in die königliche Burg zu meinen Eltern. Auf dem Weg dorthin durchströmte mich ein Gefühl von Freude. Als wir ankamen untersuchten meine Eltern ihren  zukünftigen Schwiegersohn von oben bis unten. Sie schienen mit ihm zufrieden zu sein. Kein Einwand wurde ausgesprochen.  Ich und Lucas  verabschiedeten uns  von meinen Eltern und verließen das Zimmer. ,,Du musst dich umziehen." sagte ich zu ihm. ,, Ich mache mich fertig." antwortete er. Während er diese Worte aussprach, war er schon  auf dem Weg in seine Garderobe. Ich trat aus dem Schloss und wartete auf meinen baldigen Lebensgefährten. Das Dorf versammelte sich zur Feier und konnte es kaum erwarten. Es hatte hier lange keine Hochzeiten mehr gegeben. das hat mir meine Mutter immer erzählt. Nun stand sie neben mir und lief ungeduldig hin und her.  Mein Vater organisierte in dieser Zeit jemanden, der uns in wenigen Augenblicken vermählen würde. Nach einigen Momenten tauchte Lucas wieder auf. Er hatte sich schick gemacht. Nun trug er einen eleganten  Anzug und hatte seine Haare nach hinten gekämmt.  Er kam zu mir und nahm meine Hand. Der Priester  stand bereits da. Mein Bruder befand sich neben Lucas. Ich hatte mir ein Armband mit einer Blume daran um mein Handgelenk gebunden. Lucas und ich zitterten am ganzen Körper. Wir kannten uns noch nicht lange, trotzdem würden wir gleich verheiratet sein. ,,Sia, möchten sie den hier anwesenden Lucas zu ihrem rechtmäßig angetrautem Mann nehmen? So antworten sie mit Ja." forderte mich der Priester auf. ,,Ja, ich will." antwortete ich freudig. ,,Lucas, möchten sie die hier anwesende Sia zu ihrer rechtmäßig angetrauten Frau nehmen?"  erkundigte sich der Priester bei meinem baldigen Ehemann. ,,Ja, ich will." erwiderte Lucas ebenfalls freudig.  ,,Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Ein Paar, das sich immer ehren und lieben wird, bis der Tod sie scheidet."  beteuerte der Priester. ,,Ihr dürft euch nun küssen."  hatte er uns gesagt. Wir zögerten kaum und küssten uns. Nun waren wir ein richtiges Ehepaar. Irgendwann würden wir Kinder haben und unsere Gaben an sie weitergeben.  Auf diesen Moment würde ich noch warten müssen.

Unforgiven.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt